Georg Schwamm (Swamp u. ä.) war ein Bruder des Vikars in Stift Haug Johann Schwamm und des
Edelknechts Eucharius Schwamm, die Mutter Elisabeth eine Schwester der Anna Rost und des Kano-
nikers im Stift Haug Dr. Konrad Vogler. Georg selbst war 1491 Kanoniker im Stift Haug und studierte
in Basel, wo er 1492 zum Bacc. iuris promovierte. Belegt als Kanoniker im Stift Haug noch 1507, starb
er nach dem Liber regule Haugiensis am 3. Sept., Mansueti et Remacli confessoris. Da die Wiedergaben
bei Fabricius häufig Fehler enthalten, lassen sich Jahr und Tag des Todes vorläufig nicht sicher bestim-
men.
Fabricius, Colleg. et Equestr., M. ch. f. 266 fol. 15 t, 441, 60r; Kühles, Stifthauger Dekanatsbuch 68; Ullrich, Liber
regulae 253, 265, 280, 298, 302; Weiß, Baseler Studenten 23öf.
45if Neumünster vor 1513 Nov. 29
Memorientafel für Kilian, Kolonat und Totnan. Ehemals in der Westkrypta der Neumünsterkirche.
Die Verse umrahmten eine Bildreihe, die Vita und Passio der drei Frankenapostel darstellte. Die Ge-
mälde sind wie die Verse heute verschwunden. Wann sie vernichtet wurden, läßt sich beim heutigen
Stand der Forschung nicht sagen. Als Urheber der Verse gilt in der Tradition Dr. Engelhard Funk (gest.
1513 Nov. 29; s.u. Nr.452).
Hi sunt, Herbipolis, qui te docuere, Magistri,
Qua verum coleres religione Deum:
Impia quos tandem iussit Gailana necari,
Celavitque sub hunc corpora caesa locum.
Ne turpi sine laude situ defossa jacerent
Corpora, Burchardus sub monumenta locat.
Wiedergabe nach Fries/Ludewig.
Drei Disticha.
Hier liegen, Würzburg, die Meister, die dich gelehrt haben, wie du den wahren Gott verehren sollst. Die ruchlose Gailana
ließ sie ermorden und verbarg ihre toten Körper an dieser Stätte. Damit sie nicht ohne Verehrung hier vergraben liegen,
brachte Burkhardus ihre Körper unter diesen Gedenkstein.
Bischof, M. ch. o. 6 fol. ipv; Reinhart unter Burkhard; Fries/Ludewig 392; Herold/Ludewig 952; Herold fol. 8or;
Bruschius fol. 153r; Serarius/Ludewig 988; Gropp, Kilian 186; Schöpf, Relationes 74.
452
Neumünster
1513 Nov. 29
Epitaph des Dr. decr. Engelhard Funk, Dekans an Neumünster. In der Stiftskirche am zweiten Pfeiler
von Westen der Südreihe auf der Ostseite. Messing. Inschrift in vier Zeilen auf einer rechteckigen Tafel
mit je einem Halter an den beiden Schmalseiten. Schrift eingegossen.
Abb. 90 H. 28 cm; B. 71 cm; Bu. 2,3 cm. - Renaissance-Kapitalis.
HIC SEPVLTVS EST ENGELHARDVS FVNCK: / DECRET(ORVM) DOC-
T(OR) HVIVS ECCLESIAE DECANVS ■ / MORITVR ANNO CHRISTI NA-
TIVITA = / = TE • M ■ D • XIII • TERTIA CAL(ENDAS) DECEMBR(IS)
Der Doppelpunkt als Kürzungszeichen vermutlich zu verstehen als FVNCK(IVS).
Hier ist Engelhard Funk begraben, der Doktor der Dekrete und Dekan dieser Kirche. Er starb imjahre von Christi Geburt
1513, am dritten (Tage) vor den Kalenden des Dezember.
Engelhard Funk, Kleriker der Diözese Eichstätt, bezog 1468 die Universität Erfurt, übte dort 1469
entscheidenden Einfluß aufWimpfeling aus, lebte ab etwa 1480 als Prokurator an der römischen Kurie,
gegen deren Verfall er beißende Epigramme verfaßte. Zwischen 1483 und 1485 nennt ihn das Buch der
Bruderschaft der Deutschen bei Santa Maria dell’ Anima einen „procurator causarum famosus“. Er
verkehrte im Kreis der Kardinäle Johann Anton aus Mailand und Francesco Todeschini-Piccolomini.
1484 erhielt er die Pfarrkirche in Schweinfurt, die er noch im gleichen Jahr gegen die Vikarie am
Nikolausaltar in der Pfarrkirche St.Johann zu Kitzingen vertauschte, 1485 ein Kanonikat zu Neumün-
ster, später auch das Schloßbenefizium zu Oberscheinfeld und 1500 das Dekanat von Neumünster. Seit
208
Edelknechts Eucharius Schwamm, die Mutter Elisabeth eine Schwester der Anna Rost und des Kano-
nikers im Stift Haug Dr. Konrad Vogler. Georg selbst war 1491 Kanoniker im Stift Haug und studierte
in Basel, wo er 1492 zum Bacc. iuris promovierte. Belegt als Kanoniker im Stift Haug noch 1507, starb
er nach dem Liber regule Haugiensis am 3. Sept., Mansueti et Remacli confessoris. Da die Wiedergaben
bei Fabricius häufig Fehler enthalten, lassen sich Jahr und Tag des Todes vorläufig nicht sicher bestim-
men.
Fabricius, Colleg. et Equestr., M. ch. f. 266 fol. 15 t, 441, 60r; Kühles, Stifthauger Dekanatsbuch 68; Ullrich, Liber
regulae 253, 265, 280, 298, 302; Weiß, Baseler Studenten 23öf.
45if Neumünster vor 1513 Nov. 29
Memorientafel für Kilian, Kolonat und Totnan. Ehemals in der Westkrypta der Neumünsterkirche.
Die Verse umrahmten eine Bildreihe, die Vita und Passio der drei Frankenapostel darstellte. Die Ge-
mälde sind wie die Verse heute verschwunden. Wann sie vernichtet wurden, läßt sich beim heutigen
Stand der Forschung nicht sagen. Als Urheber der Verse gilt in der Tradition Dr. Engelhard Funk (gest.
1513 Nov. 29; s.u. Nr.452).
Hi sunt, Herbipolis, qui te docuere, Magistri,
Qua verum coleres religione Deum:
Impia quos tandem iussit Gailana necari,
Celavitque sub hunc corpora caesa locum.
Ne turpi sine laude situ defossa jacerent
Corpora, Burchardus sub monumenta locat.
Wiedergabe nach Fries/Ludewig.
Drei Disticha.
Hier liegen, Würzburg, die Meister, die dich gelehrt haben, wie du den wahren Gott verehren sollst. Die ruchlose Gailana
ließ sie ermorden und verbarg ihre toten Körper an dieser Stätte. Damit sie nicht ohne Verehrung hier vergraben liegen,
brachte Burkhardus ihre Körper unter diesen Gedenkstein.
Bischof, M. ch. o. 6 fol. ipv; Reinhart unter Burkhard; Fries/Ludewig 392; Herold/Ludewig 952; Herold fol. 8or;
Bruschius fol. 153r; Serarius/Ludewig 988; Gropp, Kilian 186; Schöpf, Relationes 74.
452
Neumünster
1513 Nov. 29
Epitaph des Dr. decr. Engelhard Funk, Dekans an Neumünster. In der Stiftskirche am zweiten Pfeiler
von Westen der Südreihe auf der Ostseite. Messing. Inschrift in vier Zeilen auf einer rechteckigen Tafel
mit je einem Halter an den beiden Schmalseiten. Schrift eingegossen.
Abb. 90 H. 28 cm; B. 71 cm; Bu. 2,3 cm. - Renaissance-Kapitalis.
HIC SEPVLTVS EST ENGELHARDVS FVNCK: / DECRET(ORVM) DOC-
T(OR) HVIVS ECCLESIAE DECANVS ■ / MORITVR ANNO CHRISTI NA-
TIVITA = / = TE • M ■ D • XIII • TERTIA CAL(ENDAS) DECEMBR(IS)
Der Doppelpunkt als Kürzungszeichen vermutlich zu verstehen als FVNCK(IVS).
Hier ist Engelhard Funk begraben, der Doktor der Dekrete und Dekan dieser Kirche. Er starb imjahre von Christi Geburt
1513, am dritten (Tage) vor den Kalenden des Dezember.
Engelhard Funk, Kleriker der Diözese Eichstätt, bezog 1468 die Universität Erfurt, übte dort 1469
entscheidenden Einfluß aufWimpfeling aus, lebte ab etwa 1480 als Prokurator an der römischen Kurie,
gegen deren Verfall er beißende Epigramme verfaßte. Zwischen 1483 und 1485 nennt ihn das Buch der
Bruderschaft der Deutschen bei Santa Maria dell’ Anima einen „procurator causarum famosus“. Er
verkehrte im Kreis der Kardinäle Johann Anton aus Mailand und Francesco Todeschini-Piccolomini.
1484 erhielt er die Pfarrkirche in Schweinfurt, die er noch im gleichen Jahr gegen die Vikarie am
Nikolausaltar in der Pfarrkirche St.Johann zu Kitzingen vertauschte, 1485 ein Kanonikat zu Neumün-
ster, später auch das Schloßbenefizium zu Oberscheinfeld und 1500 das Dekanat von Neumünster. Seit
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