Der gerechte Fürst, der Bischof, der Vater des Vaterlandes Lorenz liegt unter dieser Erde, nicht ganz freilich, denn zuvor
befahl er seinen Geist Gott. Seine sonstigen Eigenschaften machen nun wohlbekannt ihren Weg auf Erden: Ruhm, Glaube,
Frieden, Frömmigkeit und höchste Gerechtigkeit.
Graf Wilhelm Werner von Zimmern, hg. Engel 131 (ausgelassen, obwohl im Text die beiden lateinischen, hier auf Lorenz
Fries zurückgeführten Grabinschriften stehen); Reinhart fol. 271 v; Fries, M. ch. f. 248/1 fol. 324t; StAWHV MS f. 857a
fol. 332v-33r (mit Zeichnung); Fries/Ludewig 868; Gropp, Coll. nov. I 173; Salver 375f. (mit Zeichnung); Amrhein,
Reihenfolge II 297E Nr. 1626; E. Tönnies, Leben und Werk des Würzburger Bildschnitzers Tillmann Riemenschneider
1468-1531, Stud. z. dt. Kunstgesch. 22 (Straßburg 1900), 190ff.; Brand, Domführer 27; G. A. Weber, Til Riemenschnei-
der, 3 Aufl. (Regensburg 1911), 59ff.; Bruhns, Grabplastik Taf. VIII Abb. 24 (Foto); KDStW 7if. u. Taf. 8 (Foto);
Pinder, Wesen und Werden III 189f.; Burmeister, Dom und Neumünster 80; Kist, Bamberger Domkapitel i6of. Nr. 29;
K. Gerstenberg, Tilman Riemenschneider (München 1950), 74, 78, 80-85 mit Abb. 46-49 (Fotos); Kolb, Wappen
95_99; Wendehorst, Bistum III 51-72; Bier, Riemenschneider IV 97-117, 177b u. Taf. 190-200, darunter Taf. 197 die
Inschriftplatte (Foto); Schulze, Grablege II 30 Grab 65 A; Muth, Dom zu Würzburg 57 Plan Nr. 35.
474 f Marienberg 1519 Febr. 6
Grabplatte auf der Eingeweidesepultur des Würzburger Bischofs Lorenz von Bibra (gest. 1519
Febr. 6). Im Rundbau der Marienkapelle in der zweiten Reihe von Osten die erste Platte von Süden.
Roter Sandstein. Im eingetieften Mittelfeld als Flachrelief die Ganzfigur des Bischofs (mit Mitra, Albe,
Dalmatik, Kasel, Rationale, Manipel, in der Linken den Stab, in der Rechten das Herzogsschwert), zu
Füßen ein Wappenschild, in den Ecken vier Ahnenwappen. Inschrift umlaufend, oben links begin-
nend. Weitere Inschrift auf dem Rationale. Schrift eingehauen. Bis 1936/37 in der zweiten Reihe von
Osten der dritte Stein von Süden. Ob die heutige Grabplatte zeitgenössisch ist oder wenigstens auf
einen zeitgenössischen Vorläufer zurückgeht, läßt sich nicht sicher entscheiden, da sie 1865/66 durch
den Bildhauer Baumann nachgearbeitet wurde. Falls Baumann dabei Stil, Text und Schriftformen
nicht völlig neu geschaffen hat, kann die heutige Grabplatte frühestens aus der Echterzeit stammen.
Spurium: H. 189 cm; B. 87 cm; Bu. 6 cm. - Renaissance-Kapitalis.
AN(N)O D(OMI)NI 1519 • 8 IDVS / FEBRV(ARII)a OBYT REV(ERENDIS-
SI)M(VS) IN CHR(IST)O PATER AG • D(OMINVS) ■ D(OMINVS) • LAV-
RENTIVS / DE BIBRA EP(ISCOPV)S WIRCE/BVRGEN(SIS)a ET FRAN-
C(IE)a OR(IENTALIS)a DVX C(VIVS) • A(N)I(M)A DEO VIVAT AME(N)
a Kürzung durch Doppelpunkt.
Inschrift auf dem Rationale
IESVS / MARIA / S(ANCTVS) • KILIAN
Wappen: zu Füßen der Figur geviert (1 frk. Rechen, 2 und 3 Bibra, 4 Rennfähnlein), oben links Bibra,
rechts Schenk von Schenkenwald, unten links Voit von Salzburg, rechts Schenk zu Schweinsberg.
Zur Person s. o. Nr. 473.
KDStW 410; Freeden, Marienberg 223 f.; Schulze, Grablege II 28; Freeden, Festung 160.
475 t Kartause Engelgarten 1519 März 9
Grabplatte des Domvikars zu Würzburg und Pfarrers zu Hammelburg Lorenz Christian. Ehemals in
der Klosterkirche am Gitter unter der Tür. Seit dem Abbruch der Kirche 1853 verschollen.
Anno 1519 • die ■ 9 Martij Obijt Venerabilis Vir, D(omi)n(us) Laurentius Chri-
stann, Plebanus olim in Hammelburg, Vicariusq(ue) ad S(anctum) Petrum, Sum-
mus Ordin(is) Carthusiani Benefactor atq(ue) amator, cujus anima requiescat in
pace Amen.
Lorenz Christian wurde 1510 Pfarrer zu Hammelburg und ist als solcher zuletzt am 13. Febr. 1519
belegt. 1515 besaß er die Vikarie St. Marien im HofWeinsberg am Würzburger Domstift.
Fabricius, Carthus. et Mendic., M. ch. f. 264 fol. 7015 Fischer, Vikarien 6gf.; D. Heller u. W.Engel, „Beiträge zur
Kirchengeschichte des Bezirkes Hammelburg“, WDGB11. 13 (1951), 148, 183b
219
befahl er seinen Geist Gott. Seine sonstigen Eigenschaften machen nun wohlbekannt ihren Weg auf Erden: Ruhm, Glaube,
Frieden, Frömmigkeit und höchste Gerechtigkeit.
Graf Wilhelm Werner von Zimmern, hg. Engel 131 (ausgelassen, obwohl im Text die beiden lateinischen, hier auf Lorenz
Fries zurückgeführten Grabinschriften stehen); Reinhart fol. 271 v; Fries, M. ch. f. 248/1 fol. 324t; StAWHV MS f. 857a
fol. 332v-33r (mit Zeichnung); Fries/Ludewig 868; Gropp, Coll. nov. I 173; Salver 375f. (mit Zeichnung); Amrhein,
Reihenfolge II 297E Nr. 1626; E. Tönnies, Leben und Werk des Würzburger Bildschnitzers Tillmann Riemenschneider
1468-1531, Stud. z. dt. Kunstgesch. 22 (Straßburg 1900), 190ff.; Brand, Domführer 27; G. A. Weber, Til Riemenschnei-
der, 3 Aufl. (Regensburg 1911), 59ff.; Bruhns, Grabplastik Taf. VIII Abb. 24 (Foto); KDStW 7if. u. Taf. 8 (Foto);
Pinder, Wesen und Werden III 189f.; Burmeister, Dom und Neumünster 80; Kist, Bamberger Domkapitel i6of. Nr. 29;
K. Gerstenberg, Tilman Riemenschneider (München 1950), 74, 78, 80-85 mit Abb. 46-49 (Fotos); Kolb, Wappen
95_99; Wendehorst, Bistum III 51-72; Bier, Riemenschneider IV 97-117, 177b u. Taf. 190-200, darunter Taf. 197 die
Inschriftplatte (Foto); Schulze, Grablege II 30 Grab 65 A; Muth, Dom zu Würzburg 57 Plan Nr. 35.
474 f Marienberg 1519 Febr. 6
Grabplatte auf der Eingeweidesepultur des Würzburger Bischofs Lorenz von Bibra (gest. 1519
Febr. 6). Im Rundbau der Marienkapelle in der zweiten Reihe von Osten die erste Platte von Süden.
Roter Sandstein. Im eingetieften Mittelfeld als Flachrelief die Ganzfigur des Bischofs (mit Mitra, Albe,
Dalmatik, Kasel, Rationale, Manipel, in der Linken den Stab, in der Rechten das Herzogsschwert), zu
Füßen ein Wappenschild, in den Ecken vier Ahnenwappen. Inschrift umlaufend, oben links begin-
nend. Weitere Inschrift auf dem Rationale. Schrift eingehauen. Bis 1936/37 in der zweiten Reihe von
Osten der dritte Stein von Süden. Ob die heutige Grabplatte zeitgenössisch ist oder wenigstens auf
einen zeitgenössischen Vorläufer zurückgeht, läßt sich nicht sicher entscheiden, da sie 1865/66 durch
den Bildhauer Baumann nachgearbeitet wurde. Falls Baumann dabei Stil, Text und Schriftformen
nicht völlig neu geschaffen hat, kann die heutige Grabplatte frühestens aus der Echterzeit stammen.
Spurium: H. 189 cm; B. 87 cm; Bu. 6 cm. - Renaissance-Kapitalis.
AN(N)O D(OMI)NI 1519 • 8 IDVS / FEBRV(ARII)a OBYT REV(ERENDIS-
SI)M(VS) IN CHR(IST)O PATER AG • D(OMINVS) ■ D(OMINVS) • LAV-
RENTIVS / DE BIBRA EP(ISCOPV)S WIRCE/BVRGEN(SIS)a ET FRAN-
C(IE)a OR(IENTALIS)a DVX C(VIVS) • A(N)I(M)A DEO VIVAT AME(N)
a Kürzung durch Doppelpunkt.
Inschrift auf dem Rationale
IESVS / MARIA / S(ANCTVS) • KILIAN
Wappen: zu Füßen der Figur geviert (1 frk. Rechen, 2 und 3 Bibra, 4 Rennfähnlein), oben links Bibra,
rechts Schenk von Schenkenwald, unten links Voit von Salzburg, rechts Schenk zu Schweinsberg.
Zur Person s. o. Nr. 473.
KDStW 410; Freeden, Marienberg 223 f.; Schulze, Grablege II 28; Freeden, Festung 160.
475 t Kartause Engelgarten 1519 März 9
Grabplatte des Domvikars zu Würzburg und Pfarrers zu Hammelburg Lorenz Christian. Ehemals in
der Klosterkirche am Gitter unter der Tür. Seit dem Abbruch der Kirche 1853 verschollen.
Anno 1519 • die ■ 9 Martij Obijt Venerabilis Vir, D(omi)n(us) Laurentius Chri-
stann, Plebanus olim in Hammelburg, Vicariusq(ue) ad S(anctum) Petrum, Sum-
mus Ordin(is) Carthusiani Benefactor atq(ue) amator, cujus anima requiescat in
pace Amen.
Lorenz Christian wurde 1510 Pfarrer zu Hammelburg und ist als solcher zuletzt am 13. Febr. 1519
belegt. 1515 besaß er die Vikarie St. Marien im HofWeinsberg am Würzburger Domstift.
Fabricius, Carthus. et Mendic., M. ch. f. 264 fol. 7015 Fischer, Vikarien 6gf.; D. Heller u. W.Engel, „Beiträge zur
Kirchengeschichte des Bezirkes Hammelburg“, WDGB11. 13 (1951), 148, 183b
219