Metadaten

Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0252
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
47Öf St. Stephan 1519 Juni 26

Grabplatte des Abtes Konrad Herloch. Ehemals vor dem Hoch- oder Marienaltar der Abteikirche der
zweite Stein neben Abt Friedrich (s. o. Nr. 59 t). Bei Erneuerung der Kirche 1789 verschollen.
anno domini M CCCCC XIX VI Kalendas Julii obiit venerabilis pater et dominus
Conradus Herloch abbas huius monasterii cuius anima deo vivat
Wiedergabe nach Fabricius.
Abt Konrad III. Herloch von Külsheim regierte 1496-1519.
Fabricius, Bened., M. ch. f. 260 fol. 19t, 2ör, 36t; Vat. lat. 10075 fol. i6rv; Bendel, St. Stephan 168, 174; Germania
Benedictina II 356.

477 Neumünster 1519 Nov. 2

Epitaph des Dr.jur. utr. Kilian Geyer, Propstes von Mockstadt, Kanonikers und Seniors von Neu-
münster. In der Stiftskirche am ersten Pfeiler von Westen der Südreihe auf der Südseite. Metall. In-
schrift in fünf Zeilen auf einer rechteckigen Tafel, darüber das Wappen mit Helm, Helmdecke und
Helmzier auf einer eigenen schmäleren, oben abgerundeten Platte. Schrift erhaben gearbeitet.
H. 61 cm; B. 45,5 cm (ohne Wappenteil); Bu. 4,5 cm. - Gotische Minuskel.
Anno domini M • vc • xix • die omniu(m) / a(n)i(m)aru(m) obyt venerabilis
et Egre-/gius vir dominus Kilianus / Geyer Juriu(m) Doctor p(re(p)osi)tus Mox-
sta/te(n)sis huius eccl(es)ie canonic(us) et Se/nior cui(us) a(n)i(m)a requiescat in
pace:
Nach oben gewölbter Kürzungsstrich über u in omniu (m) und über i in a (n)i(m)aru (m)', hier nach dem u Doppelpunkt mit
Zierschleife nach unten. Auch die hochgestellte (us)-Kürzung mit Zierschwung bis unter die Zeile.
Chorherrenstift in Obermockstadt Büdingen/Hessen.
Wappen: Geyer (nach Wappenkartei im StaW: in Rot ein silberner auffliegender Geier).
Kilian Geyer war 1474 Kanoniker im Stift Neumünster und studierte in Freiburg i. Br.; 1513 vom
Kapitel zum Nachfolger des Engelhard Funk als Dekan von Neumünster gewählt, resignierte er 1516
zugunsten des vom Papst ernannten Kaspar Main und wurde Propst zu Mockstadt.
Gropp, Kilian 143, 201; ders., Coll. nov. 1730; Weiß, Erste Bitten 124; W. Weimar, Monumentalinschriften (Wien 1898),
Nr. 59, Taf. XL.

478 (Mainfrk. Museum) 1519

Dornenreliquiar. Heute im Mainfränkischen Museum im Kilianssaal (Raum 14 Inventarnr. 48673).
Silber, vergoldet. Inschrift unten auf einem der sechs halbkreisförmigen Bögen, welche den Fuß bil-
den; nur sichtbar, wenn man das Reliquiar hochhebt. Schrift graviert. Den Kern des Reliquiars bildet
ein um 1330 angefertigter venezianischer Kristallbecher. Die Goldschmiedefassung entstand zu Nürn-
berg um 1500; ein eingeritztes „g“ auf dem Fußunterrand gegenüber der Inschrift deutet vielleicht auf
Meister Albrecht Glim (1490-1533). Die Fassung besteht aus einem Sechspaßfuß mit Buckeln, zwi-
schen denen Eidechsen emporkriechen, einem mit Steinen besetzten Eichenlaubkranz, der die Stelle
des Nodus einnimmt, sowie als oberem Abschluß einem gebuckelten, laubwerkgeschmückten Dek-
kel, aus dem sich eine kugelförmige Knospe von krausem Laubwerk und Perlen erhebt. Nach der
Inschrift ursprünglich vielleicht aus dem Schweinfurter Ratssilber. Eine kleine Silbermonstranz mit
einer Dornenreliquie befand sich schon im spätmittelalterlichen Domschatz, der 1553 fast vollständig
eingeschmolzen wurde. 1664 wird das Stück im Inventar der Marienkapelle der Festung Marienberg
erwähnt, wo es sich noch 1915 befand. Zufügungen des 17.JI1S., ein Engel mit Kreuz als bekrönende

220
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften