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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0259
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493 t Domsepultur 1523 Juni 2

Grabplatte des Domkanonikers in Würzburg und Mainz Johann von Bibra. Ehemals an der Westwand
der dritte Stein nördlich des Eingangs vom Kreuzgang. Grüner Sandstein. Im Mittelfeld Flachrelief
von zwei Ganzfiguren, links ein Priester (mit Kelch und Birett, zu seinen Füßen ein Gedenkwappen),
rechts ein Diakon (mit Buch und Birett). In den Ecken vier Ahnenwappen. Inschrift umlaufend, oben
links beginnend, das Ende aus Platzmangel im inneren Feld parallel zur Kopfleiste. Inschrift einge-
hauen. Nach der Inschrift ist die linke Figur der Domdekan Wilhelm von Bibra (gest. 1409 März 8).
Ehemals Sepultur II/ 15. Die bereits früher sehr beschädigte Platte wurde durch den Bombenangriff
vom 16. März 1945 vollständig abgesplittert.
Gotische Minuskel.
Anno d(omi)ni 14[09] octavo / [Martii obiit venerabilis]a vir Wilhelm (vs) de bibra
decan(vs) [herbipolensis ecclesie] / Anno d(omi)ni M cccccxxiii • ii / Jvneb o(biit)
ven(erabi)lis d(ominvs) Johanes de bibra herb(ipolensi)s (et) Mogvnth(ine) ec-
cl(es)ie can(oni)c(vs) qvorvm / anime reqviesca(n)t i(n) pace
Wiedergabe nach Salver, Ergänzungen nach Kramer.
a Salver hat et vir, doch ist für die Formel venerabilis dominus et vir der Platz ohnehin nur mit Kürzungen ausreichend;
wahrscheinlich hat sich Salver verlesen.
b So nach Salver; richtig Jvnii.
Ligatur de.
Wappen: im Mittelfeld unten links und am Rand oben links Bibra, rechts Breitenstein, unten links
Schenk von Schenkenwald, rechts Ebran von Wildenberg.
Lebenslaufund Pfründen des Wilhelm: 1384 Domherr, 1407 Domdekan als Nachfolger des Nikolaus
von Malkos (gest. am 9. Okt. 1404); Studium 1381 in Prag, 1405 in Heidelberg, dort Magister artium
und Baccalaureus theologiae; Oberpfarrer in Mellrichstadt 1404 und nach zweifelhaftem Beleg angeb-
lich noch 1411. Todestag in der Regula II nicht verzeichnet, im Liber sepulture der 8. April 1387,
richtig aber nach der Grabinschrift am 8. März 1409, denn am 12. März 1409 wurden seine Obleien neu
verteilt. Johanns Ahnen: Johann, ein Sohn des Johann von Bibra und der Agnes Schenk von Schenken-
wald, sowie Brigitte, eine Tochter des Christoph von Breitenstein und der Margarethe Ebran von
Wildenberg. Bischof Lorenz von Bibra war Johanns Vatersbruder. Pfründen: Als Nachfolger des Bar-
tholomäus von der Kere (gest. 1508 Juni 20) durch Nomination des Thomas von Stein zum Altenstein
am 21.Juni 1508 Domizellar in Würzburg; seit 1518 Domherr in Mainz; nach Empfang der Subdiako-
natsweihe zu Würzburg am 16. März 1521 seit 1522 Domkapitular daselbst.
Fabricius, Cathedr., M. ch. q. 73 fol. 103 v; fehlt bei Biedermann, Steigerwald Taf. 8 ff.; Salver 251, 356b (mit Zeich-
nung); KDStW 125; W. Frhr. v. Bibra, Beiträge zur Familien-Geschichte der Reichsfreiherrn von Bibra Bd. 1 (München
1880), 48-50, Bd. 2 (ebd. 1882), 370-72; Amrhein, Reihenfolge I 238 Nr.718, II 170 Nr. 1264; Brand, Grabdenkmäler 5
Nr. 3; Engel, Vat. Qu. 103 Nr. 617; fehlt Kisky, Domkapitel.

494 t Domsepultur 1523 Aug. 22

Grabplatte des Domkanonikers Lorenz Lamprecht. Ehemals an der Westseite der vierte Stein von
Süden. Grüner Sandstein. Im Mittelfeld Flachrelief der Ganzfigur des Verstorbenen in liturgischer
Gewandung als Diakon (mit Dalmatik, Manipel, Birett und Buch) unter Lorbeerbogen. Vier Ahnen-
wappen in den Ecken. Inschrift umlaufend, oben beginnend. Die letzten Worte des Segenswunsches
stehen aus Raumgründen im Mittelfeld links und rechts des Kopfansatzes. Schrift eingehauen. Früher
Sepultur IV / 7. Der aus der Werkstatt Riemenschneiders, wahrscheinlich von Tilmanns Sohn Georg
stammende, in der Mitte beschädigte Stein wurde beim Bombenangriff auf Würzburg am 16. März
1945 völlig zerstört.

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H. 190 cm; B. 95 cm. - Gotische Minuskel.

Abb. 93
 
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