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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Kramer, Theodor [Oth.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0268
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513

Paradeplatz (Mainfrk. Museum)

1475

Nachtrag: Zwei Schlußsteine des Kraft Zenner, Bürgers zu Würzburg. Heute im Depot des Mainfrän-
kischen Museum (ohne Inventarnr.). Grüner Sandstein. Im Mittelfeld Wappenschild mit Resten farbi-
ger Fassung. Inschrift auf dem abgeflachten Rand umlaufend; Schrift eingehauen. Die beiden Steine
stammen aus der Kapelle im Hof Rödelsee (Paradeplatz Nr. 4, früher Distr. III Nr. 81).
D. 42 cm; Bu. 3 cm (bei beiden Steinen). - Gotische Minuskel.
A) Erster Stein
Anno • d(omi)ni • M° • cccc [.] lxx[v] • [iar .] Crafft • zennr •
B) Zweiter Stein
An(n)o • d(omi)ni • m° • cccc • Ixxv • iar • Crafft • zenner • bürg (er) • zu • wurcz •
Wappen: in Blau ein naturfarbener, hersehender Ochsenkopf (Zenner?).
Kraft Zenner war lange Jahre einer der beiden Pfleger der Marienkapelle in Würzburg, ist zuletzt am
2. Februar 1474 belegt (Wendehorst, UB Marienkapelle 154E Nr. 91) und starb am 5.Juni 1474 (s.o.
Nr. 286J).
Der Steinmetz läßt den Text am Ende ungeschickt mit zennr und wurcz ohne Kürzungsstrich enden,
obwohl kein Platzmangel dazu zwang.
Heffner, Sammlungen 87 (fälschlich 1451); Lockner, Führer Luitpold-Museum 40 (fälschlich 1472); Lusin, Domherrn-
höfe 99.

514t St. Gertraud(?) 1494

Nachtrag: Grabplatte der Elisabeth Schefer (?). Im Mittelfeld als Flachrelief die Ganzfigur der Verstorbe-
nen mit modischer Haube, einen Rosenkranz in den erhobenen Händen. Inschrift am Rand umlaufend,
oben rechts beginnend; Schrift eingehauen. Nach der Zerstörung der Kirche 1945 soll die Platte unter
Putz in der Vorhalle an der Südwand aufgetaucht sein, wo sich heute das Kreuzigungsreliefbefmdet (s.o.
Nr. 378). Die Platte war in einen oberen und einen unteren Teil zerbrochen sowie an den Ecken und Rän-
dern stark beschädigt. Unten links und deshalb vermutlich auch unten rechts waren anscheinend Wap-
penschilde, die jedoch bereits fehlten, als die Platte 1946 fotografiert wurde (Marburger Index, Bild-
dokumentation zur Kunst in Deutschland, LA 995/37). Das spätere Schicksal der Platte ist unbekannt.
Gotische Minuskel.
Anno • d(omi)m ■ M° • cccc° ■ Ixxxxiiij0 [ ] / • starb • Elsz • schiser • / [.. ,]ns ■
scheffers • hausfraw • der • got • gnod •
Alfons Kempf, seit September 1945 Pfarrer in St. Gertraud, jetzt Weihbischof von Würzburg, kann
sich nicht an diese Platte erinnern. Möglicherweise ist in den Notizen des Bildarchivs Marburg St. Ger-
traud mit der Franziskanerkirche verwechselt worden (vgl. Nr. 338f).
Bisher nicht veröffentlicht.

Spurium Schottenkloster (Marienkapelle) (TI53)

Grabinschrift für den Abt des Schottenklosters Makarius. Ehemals in der alten Kapelle nördlich der
Klosterkirche vor dem Jakobsaltar. Im 19. Jh. in die Marienkapelle verbracht und dort bei dem Bom-
benangriff auf Würzburg am 16. März 1945 zerstört. Heute in der Marienkapelle an der Nordwand des
Langhauses.
Hic jacet Macarius primus Abbas hujus Ecclesiae, per quem Deus vinum in aquam
convertit
Hier liegt der erste Abt dieser Kirche, Makarius, durch den Gott Wein in Wasser verwandelte.

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