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Knorr, Walburga; Zipp, Gerhard; Meier, Beate [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 40 = Münchener Reihe, 8. Band, Regensburg, 1): Minoritenkirche — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1995

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https://doi.org/10.11588/diglit.57399#0066
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Datum: 1326 Januar 23.1 2)
Hermann und Berthold, em Vetter des Hermann, sind seit Beginn des I4-Jhs. in Regensburg nach-
weisbar.3'* Hermann wird erstmalig am 4. Dezember 1312 in den Urkunden als Gemeindevertreter
genannt; am 12. März 1321 taucht er in der Liste der Genannten auf4) Die zahlreichen in den Urkun-
den überlieferten geschäftlichen Aktionen Bertholds und Hermanns lassen auf Einfluß und Reichtum
der Vettern in der Stadt schließen.5) In den verwandtschaftlichen Beziehungen der Maller zu den Gra-
fenreuter und Portner manifestiert sich die Zugehörigkeit der Familie zur wirtschaftlichen und politi-
schen Führungsschicht der Stadt.6) Hermann wurde, zusammen mit anderen Regensburger Bürgern,
anläßlich des von Bischof Nikolaus ausgesprochenen Interdikts über die Stadt im Jahre 1321 exkom-
muniziert.7-1 Am 25. Oktober 1325 gründet er mit den Kindern seines Vetters eine Handelsgesell-
schaft; in den Urkunden wird Hermann ein letztes Mal am 1. Februar 1326 erwähnt.8) Sein Name
taucht aber noch mehrfach auf in den Erbauseinandersetzungen zwischen seinen Kindern und denen
seines Vetters Berthold.9* Die enge Beziehung der Maller zu den Minoriten wird nicht nur in der Ge-
denkinschrift des Hermann deutlich - er wird als „amicus fratrum“ bezeichnet - , aus der Familie gin-
gen auch Mitglieder des Ordens hervor wie Berthold Maller und Wenzeslaus Maller.10) Enge Bezie-
hungen bestanden auch zu dem Kloster Pielenhofen, in dem Hermanns Tochter Elspeth und seine
Nichten Christein und Elspeth als Nonnen lebten.11)
1) Eppinger II, 67; Zirngibl, Verzeichnis 336; KDB II 22,3, 16.
2) Abweichende Sterbedaten: 23.Januar 1336 (Eppinger II, 67), 23.Januar 1309 (MGH Neer. III, 248), 23.Januar 1302
(Jahr- und Totenbuch 202), 1325 (Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr.350). S. auch MGH Neer. III, 305 (Vermerk zum
23.Januar: „camerarius servit“).
3) Primbs, Jahr- und Totenbuch 208; Morre, Ratsverfassung 89b und 141. Zum Familienwappen, dreifach schräg ge-
ständert, s. BSB, clm 1004, fol. 5V; Hylmair 21; Urbanek, Wappen 444.
4) RUB I, Nrr.277 (4.Dezember 1312), 388 (2i.Juli 1320), 398 (12.März 1321); Ritscher, Ratsverfassung III, 51.
5) RUB I, Nrr.290 (5.März 1314), 322 (12.Mai 1316); RB 5, 331; RUB I, Nr.328 (16.November 1316), 362 (20.Sep-
tember 1318), 425 (1. Dezember 1321), 426 (1.Dezember 1321), 432 (i.März 1322); RB 6, 58; Geier, St.Paul, Ur-
kunde Nr.40 (23.Juni 1320); Thiel, St.Johann, Nr. 132, 145.
6) RUB I, Nrr. 489 (29.Juli 1325), 654 (15. Oktober 1331), 1230 (23. Februar 1349); RB 6, i68f.
7) RUB I, Nr.411 (27.Juni 1321), 419 (7. August 1321); Gemeiner, Chronik I, 518ff.
8) RUB I, Nrr. 492 (31. Oktober 1325), 498 (1. Februar 1326); RB 6, 179.
9) RUB I, Nrr. 599, 600, 603, 649, 654, 669, 1068, 1230.
10) RUB I, Nrr. 599, 603; Eder, Kloster Pielenhofen 132 (1330), 133 (15.Juni 1331); RB 6, 328b, 335. MGH Neer. III,
251; s. auch Kat.-Nrr. 64 und 65.
11) RUB I, Nrr. 426, 491, 599, 848, 1272, 1292; RUB II, 476; Eder, Kloster Pielenhofen 126 (24. August 1325), 127
(1. Februar 1326); RB 6, 172.
Eppinger II, 67; Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr.350; KDB II 22,3, 16; Paulus, Baualtersplan Ostnerwacht 67.

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Großer Kreuzgang

1327

Grabinschrift des Hermann Hofer; ehemals zwischen der Tür des unteren Chores und der Kirchen-
pforte.1)
Überlieferung Zirngibl:
A(nn)o d(omin)i 1327. o(biit) Germanus Hofer miles.
Datum: 1327.
Wappen: Hofer.2)
Hermann war möglicherweise der Sohn des Georg Hofer und der Diemuth von Tagerting (s. Kat.-
Nr. 12 und 24). 1271 werden ein Hermann und Walther vom Hof in einem Kaufbrief der Grafen von
Ortenberg und Murach als Zeugen aufgeführt.3) Im Jahre 1297 nennt eine Urkunde Hermann und
Hilprant von dem Hof als Zeugen und als „Brüder des teutschen Hauses zu Regensburg“.4* Am
3. Juni 1304 kaufte Hermann, der mit einer Tochter Friderichs von Stauf verheiratet war, einen Jahr-
tag für Friderich von Stauf im Kloster Schöntal; 1316 ist ein weiteres Mal ein Hermann von dem Hof
anläßlich eines Vergleichs mit dem Kloster Prüfening belegt.5* Als Todestag ist für „Hermannus Ho-
fer“ und „Fridericus Stauffer“ der 20. Oktober im Nekrolog von St. Emmeram eingetragen.6)
1) Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. 397, vermerkt den Stein als nicht mehr vorhanden; Zirngibl, Verzeichnis 337.
2) Familienwappen in BSB, clm 1004, fol. 39v; Siebmacher Si 1, Tafel 78; Primbs, Jahr- und Totenbuch 295: „3 rote

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