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Knorr, Walburga; Zipp, Gerhard; Meier, Beate [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 40 = Münchener Reihe, 8. Band, Regensburg, 1): Minoritenkirche — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1995

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https://doi.org/10.11588/diglit.57399#0109
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üblich, daß Frauen bei amtlichen Handlungen ihren Mädchennamen benutzten.Johannes Griech
legte 1461 seinen Eid als Stadtarzt in Regensburg ab; er wird etwa ab 1470 als Besitzer des Hauses
Obere Bachgasse 16 genannt, dessen vorheriger Eigentümer Hans Landolt, ein Augenarzt, war.7’ Die
Wappen der Eheleute waren sowohl auf dem Grabstein als auch an den Fenstern des Großen Kreuz-
gangs zu sehen.8)
1) Zirngibl, Verzeichnis 337; Eppinger II, 67: „Auf der Erd im grösseren Creuzgang“; Pnmbs, Jahr- und Totenbuch 254:
„... gleich beim Eingang in den erhaltenen Theil des Kreuzganges auf dem Boden..Pnmbs, Wappenbuch, fol. 53v:
„... liegen beide unter einem Stein im Kreuzgang der Minoriten“; vgl. auch Schuegraf, Original-Beiträge 196.
2) Primbs, Jahr- und Totenbuch 255; vgl. hierzu auch Siebmacher 24, 77, Tafel 46: Stammwappen der Stain von Rech-
tenstain, „in Gold 3 schwarze Wolfsangeln übereinander“.
3) Die Grabinschrift des Johannes Griech versieht Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. 385, mit der Bemerkung: „Insignia
in duplici scuto mariti et uxoris“. Hier sind auch die beiden Wappenschilde abgebildet: Oben das größere Wappen des
Johann Griech, darunter das kleinere der Ehefrau. Diese Anordnung deckt sich mit der Abbildung bei Eppinger II, 67,
der Darstellung der Wappen in den Glasfenstern des Großen Kreuzgangs. Der Wappenschild des Johannes Griech ist
geschmückt mit einem geschlossenen Helm, als Helmzier ein sitzender Löwe; Eppinger fügt der Transkription der
Grabsteininschrift des Johannes Griech bei: „Das Wappen aber mit dem Löwen [...]“; Schratz, Minoriten, zeichnet
ebenfalls den Grabstein mit den beiden Wappenschilden ab.
4) MGH Neer. III, 253, sowie Jahr- und Totenbuch 251: I3.juni 1453.
5) Siebmacher 24, 77.
6) Schuegraf, Original-Beiträge 196.
7) Habrich, Apothekengeschichte 17; Wolff, Häuserbestand 121; Buhl, Bachgasse 70.
8) Eppinger II, 67; Primbs, Jahr- und Totenbuch 255.
Eppinger II, 67; Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. 384, 385; Ried, Epitaphia 1805/06, Nr. 167; Schratz, Minoriten; Primbs,
Jahr- und Totenbuch 254E

118 Klemer Kreuzgang (vor 1466)

Scheitelstem eines Kreuzrippengewölbes mit vier Rippenansätzen.1 ) Der Schlußstein aus grauem
Kalkstein ist heute an der Ostwand des Kleinen Kreuzgangs angebracht und stammt vermutlich aus dem
Kleinen Kreuzgang des Minoritenklosters. Die Umschrift auf gefälteltem Schriftband, das durch eine
tiefe Kehle vom Wappenschild getrennt ist, läuft fast um den ganzen Stein. Der Stein ist farbig gefaßt.
Du. 35cm, Bu. 3—4cm. — Gotische Minuskel. Abb. 27
Rudolphus • de • [Sch]ereb(er)g • a(r)chidiac(on)u(s) • ec(c)l(es)ie • h(er)bipol(e)n-
(sis) • et • eiusde(m) et • ratfisbonae] eccl(es)iaru(m) • can(onicus)
Wappen: Scherenberg.2)
Rudolf von Scherenberg wurde etwa 1401 in Frankenwinheim (bei Gerolzhofen in Franken) gebo-
ren. Er studierte im Wintersemester 1416/17 in Leipzig, wurde 1427 Mitglied des Würzburger Dom-
kapitels und war am 2. April 1438 an der Universität Heidelberg immatrikuliert. Im Jahre 1439 ist er
als Cellarius in Würzburg nachzuweisen, 1444 als Mitglied des Oberrats, 1450 als Domscholaster und
Generalvikar und als Kanoniker der Regensburger Domkirche. Außerdem war er Archidiakon der
Landkapitel von Mergentheim und Ochsenfurt. Im Jahre 1466 wurde er zum Bischof von Würzburg
gewählt. Mit seinem Tod 1495 starb die fränkische Adelsfamilie von Scherenberg aus.3) Die Inschrift,
die Rudolf von Scherenberg als „archidiaconus“ und „canonicus“ bezeichnet, muß vor seiner Wahl
zum Bischof entstanden sein.4)
1) Der Stein wurde mit zehn weiteren Schlußsteinen aus der Dunzingerischen Wachsbleiche am Stärzenbach von den
Gebrüdern Dengler dem Kreismuseum in St. Ulrich übergeben; Dengler, Sammlungen 378, Nr. 16; Endres, Führer
22, Nr. 181; Museum Regensburg, HVE 181.
2) Siebmacher 22,1, 54f., Tafel 54: „In Gold eine rote Scheere; Helm ein silberner Löwenkopf mit Hals, gekrönt — Dek-
ken rot-silber.“.
3) Bosl, Scherenberg 650; Merzbacher, Scherenberg 50.
4) Freytag-Hecht, Dom 124; Jänner, Bischöfe III, 535; Oefele, Scriptores I, 223; KDB III 12, 108 und nö.Zu dessen
Grabmal im Dom zu Würzburg: DI 27, Kat.-Nrr. 345 — 347; KDB III 12, 70 mit Tafel VIII; zur Ausgestaltung der Ma-
rienfeste durch den Fürstbischof: ebd., 376 und 3 86 f. Sein Emgeweidegrab befindet sich in der Kirche am Marienberg,
ebd., 410.
Endres, Führer 22, Nr. 181.

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