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Knorr, Walburga; Zipp, Gerhard; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Meier, Beate [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 40 = Münchener Reihe, 8. Band, Regensburg, 1): Minoritenkirche — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1995

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https://doi.org/10.11588/diglit.57399#0114
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124t Langhaus 1452 (vor 1472)

Grabinschrift des Johannes Ruswi de Ungaria; ehemals zu Füßen des Altares des Hl. Andreas.1-* Be-
stattet waren Herz und Eingeweide.2-1
Überlieferung Zirngibl:
Anno domini 1452. 23. oct(obris) obiit perillustris, generos(us) ac magnus domi-
nus) loannes de Ruswi de Hungaria.
Datum: 1452 Oktober 23?)
Johannes de Ruscon — auch: Janos Rozgonyi oder Johannes de Rozgon - war Landrichter (orszag-
biro, iudex curiae regiae) des Königs Matthias Corvinus (1458 — 1490), der zweite weltliche Würden-
träger unter der Krone, und von 1459-1470 königlicher Schatzmeister.4) Die von Zirngibl transkri-
bierte Datierung ist sicherlich nicht richtig; die letzte Angabe über Janos Rozgonyi ist eine Urkunde
vom 8. August 1471,5) die in Regensburg ausgestellt wurde. Rozgonyi und Bischof Albert Vetesi von
Wesprim leiteten eine Gesandtschaft zum Reichstag in Regensburg 1471. Die ungarische Gesandt-
schaft verließ Regensburg am 14. August 1471, also vor dem vermutlichen Todesdatum des Johannes
Rozgonyi.6-* Wahrscheinlich war er damals schon krank und blieb in Regensburg zurück. Johannes de
Rozgon war von September 1471 an nicht mehr Landrichter und wird am 2 3 .Juni 1472 als gestorben er-
wähnt. 7-* Offensichtlich war der Leichnam zum Transport bestimmt, so daß, wie es bei hohen Adeligen
üblich war, Herz und Eingeweide entfernt und gesondert bestattet wurden.8) Für die ungarische Ge-
sandtschaft zum Reichstag in Regensburgwaren etwa 108 Stellplätze für Pferde und 160 Quartiere für
Männer eingerichtet; die Einquartierungen konzentrierten sich auf die Paulserwacht, hier v.a. auf den
Bereich Alter Kornmarkt, Speicher-, Drei-Kronen-Gasse und „wermerstrass“.9)
1) Zirngibl, Verzeichnis 331; vgl. auch MGH Neer. III, 256: „... circa altare Trium Regum“.
2) Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. 150: „Cor et mtestina tumulata sunt apud Minoritos“; MGH Neer. III, 256 undjahr-
und Totenbuch 274.
3) MGH Neer. III, 256, Jahr- und Totenbuch 274, geben als Sterbedatum den 23. August 1472 an.
4) Nehring, Matthias Corvinus 21 und 53.
5) Dresden: St. A. Reussische Sachen Nr. 124, so Nehring, Matthias Corvinus 53 Anm. 34.
6) Nehring, Matthias Corvinus 53.
7) Für diesen Hinweis danken wir Herrn Prof. Dr. Andräs Kubinyi, Universität Budapest.
8) Aries, Tod 461 f.; Schäfer, Überführung von Leichen.
9) Wolff, Häuserbestand 148h, 180.
Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. 150; Schratz, Minoriten.

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Weintingerkapelle

1475

Grabplatte des Heinrich Nothaft in der Weintingerkapelle. Der Stein wurde vor 1869 vom Bayeri-
schen Nationalmuseum München erworben; er ist heute in dem Südpfeiler der Weintingerkapelle
eingemauert.1) Hochrechteckige Platte aus dunklem Marmor. Die Umschrift beginnt oben links und
endet im zweiten Drittel der linken Längsseite. Im Feld: Großer Wappenschild mit doppelter Helm-
zier, Flachrelief. Der Stein ist stark beschädigt. Der Beginn der Inschrift an der oberen Breitseite ist
aufgrund von Besserungsarbeiten nicht mehr vorhanden.
Abb. 36 H. 115 cm, B. ca. 60cm, Bu. 6—9cm. — Gotische Minuskel.
Ergänzt nach Überlieferung Eckher:
[Anno D(omi)ni M • CCCCLXX] / V • jar • starb • der • edell • jungling • hainrich /
• nothaft • von • / werenberck3) • am • Jrchtfag in der Marterwochen / dem gott ge-
nädig sey]
a) Eckher, fol. 64, liest „Heinrich Notthafft von wernberg“.
Datum: 1475 März 21.
Wappen: Nothaft, Rohrbach.2)

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