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Knorr, Walburga; Zipp, Gerhard; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Meier, Beate [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 40 = Münchener Reihe, 8. Band, Regensburg, 1): Minoritenkirche — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1995

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https://doi.org/10.11588/diglit.57399#0117
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Datum: 1479 Februar 16.
Wappen: Müllerwappen (Magerl).2-*
Die Bürgeraufnahme des Pangracz Magerl fand am 14. Oktober 1473 statt.3^ Der Name „Magerl“
taucht ebenfalls im Regensburger Wappen- und Bürgerverzeichnis, angelegt von Primbs, auf.4*
1) Der einzige Hinweis, dem man bedingt folgen kann, daß diese Platte der Minoritenkirche angehört, ist der Eintrag bei
Eppinger II und der daneben abgezeichnete Wappenschild, der auch auf der Grabplatte zu erkennen ist. Die Inschrift
findet sich weder bei Eppinger I noch in der sonstigen kopialen Überlieferung. Diepolder, Führer 17, fuhrt diesen
Stern an, allerdings ohne Herkunftsbenennung. Für Hinweise danken wir Herrn Prof.Dr. Hans Peter Hilger, Mün-
chen.
2) Urbanek, Wappen 441: Mühlrad. Das Wappen ist wohl dem Ehemann zuzuordnen. Osannas Wappen befand sich
wahrscheinlich in der fast gänzlich mit Zement ausgebesserten oberen Hälfte der Grabplatte.
3) StadtAR Politica III 1, fol. 9iv.
4) Primbs, Wappenbuch, fol. 55v.

Eppinger II, 69; Schmid, Inschriften 40, Nr. 45.

Großer Kreuzgang

1481

s. Kat.-Nr. 117

129 München, Bayerisches Nationalmuseum 1482, 1494

Deckplatte des Hochgrabes der Gebrüder Ludwig und Hans (Johann IV.) von Paulsdorf; ehemals in
der Paulsdorferkapelle.* 1 II.* Der Stein befindet sich heute, mit der Inventar-Nr. MA 943, im Bayerischen
Nationalmuseum München.2* Die Inschrift auf abgeschrägtem Rand läuft gegen den Uhrzeigersinn
um den ganzen Stein. Sie beginnt oben rechts an der Schmalseite und endet auch dort. Die erhabe-
nen, geschwärzten Buchstaben sind nach außen gerichtet. Sowohl arabische als auch römische Zahl-
zeichen sind in der Inschrift vertreten. Im vertieften Feld: Ein geharnischter Ritter mit halboffenem
Visier, der in der rechten Hand einen Kommandostab und in der Linken ein langes Schwert hält, in
dessen Knauf der Ritter St. Georg mit dem Drachen eingehauen ist (Hochrelief). Zur Rechten des
Hauptes befindet sich das Paulsdorfer, zur Linken das Seiboldsdorfer Wappen;3-* unter den Füßen des
Ritters ein Hund.4-1 Roter Salzburger Marmor, Teile der Wappenbilder in weißem Marmor. Beschä-
digungen an der Spitze des linken Schuhes, an der linken Seite des Schwertes, am Stab, an der Scham-
kapsel, am Kopf des Hundes, an der rechten Schulter, am Helm und am Wappen rechts des Kopfes.
Die Platte ist mehrfach gerissen.
H. 259cm, B. 131 cm, Bu. 7—10cm. — Gotische Minuskel. Abb. 30
I. Anno • d(omi)ni • m° • cccc° • Ixxxij • an • pfincztag • vor / • viti • starb • der • edl
• gestreng • ritter • herr • ludwig • von • paulstorff •
II. Dar • nach • im • 94 • an • frei/tag • vor • liechtmessen • starb • der • edl • und • vest
• / hanns • von • paulstorff - der • eiter • bede • gebruder • zw • der • Kürn • vnd • fal-
cke(n)fels • de(nen) • got • genade.a*
a) Alle Worttrenner sind als Zierzeichen gestaltet, deren Form mit dem heutigen Paragraphenzeichen vergleichbar ist, in
der Mitte zu einer kleinen Raute verdickt. Resch, Paulsdorferkapelle 137, gibt die Grabinschrift nur annähernd iden-
tisch wieder.
Daten: 1482 Juni 13 (I), 1494 Januar 31 (II).
Wappen: Paulsdorfer, Seiboldsdorfer.
Ludwig und Hans waren die Söhne des Wilhelm (I.) von Paulsdorf und der Anna von Frauenberg (s.
Kat.-Nr. 94) ,5* Ludwig nahm 1479 am 28. Turnier in Würzburgund 1481 am 30. Turnier in Heidelberg
teil. Imjahr 1472 war er Rat in Landshut. Gemeinsam mit seinem Bruder ist seine Teilnahme an den Ver-
handlungen der altbayerischen Landschaften 1472 und 1475 nachzuweisen.6* Offensichtlich aber stand
er nie im Dienste des bayerischen Herzogs. Mit seinem Bruder machte er nach erlangter Volljährigkeit

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