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Knorr, Walburga; Zipp, Gerhard; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]; Meier, Beate [Oth.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 40 = Münchener Reihe, 8. Band, Regensburg, 1): Minoritenkirche — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1995

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https://doi.org/10.11588/diglit.57399#0130
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Es handelt sich offensichtlich um dieselbe Person, die auf dem beschriebenen Epitaph genannt ist; Hund, Stammen-
buch II, 214, nennt als Sterbejahr 1512. Nach Paulsdorfer Regesten, Nr. 322, ist eher 1502 als Todesjahr anzunehmen,
da im Jahre 1503 Johann von Paulsdorfvon König Maximilian mit dem heimgefallenen Reichslehen des verstorbenen
Erasmus von Paulsdorf belehnt wird. Die Erklärung für das Fehlen der minderen Zahlen im Todesdatum resultiert
nach Primbs, Paulsdorfer 77, aus der Tatsache, daß der Stein vom Verstorbenen selbst bereits zu dessen Lebzeiten in
Auftrag gegeben wurde. Die Verwandten ließen dann die Sterbedaten nicht mehr nachtragen.
6) Hund, Stammenbuch II, 214; Stammtafelbeilage.
7) Plaß, Oberpfälzischer Adel 125 f.; Primbs, Paulsdorfer 76; Riezler, Geschichte Baierns III, 562; Piendl, Ritterbünde 80.
8) Primbs, Paulsdorfer 76 f.; Primbs, Paulsdorfer 189 (Register); Straus, Geschichte der Juden 247, Nr. 710; Hund, Stam-
menbuch II, 152; Primbs, Jahr- und Totenbuch 284b; Hund, Stammenbuch II, 214; Krick, Stammtafeln 207; Stingl-
haim, Bayerische Familien 1 lof.
9) Schuegraf, Dom II, 109b; Boockmann, Die Stadt 209; ders., Ablaß-„Medien“ 717-719; ders., Schrifttafeln 216f; vgl.
auch Schmid, Inschriften 44, Nr. 59.
Eckher, fol. 51; Zirngibl, Epitaphia 1785/86, 446 (Marginalie); ebd., Nr.298; Ried, Epitaphia 1805/06, Nr. 150; Resch,
Paulsdorferkapelle 13 8 f.; Schratz, Minoriten; Schmid, Inschriften 46, Nr. 65.

150 Chor 1468, 1317, 1404, 1504

Grabplatte (Gedenkstein) der Sinzenhofer Heinrich (I), Berthold (II), Johannes (III) und Friedrich
(IV), die sich ehemals in der Onophriuskapelle befand (der runde Scheitelstein des Kreuzrippenge-
wölbes der Kapelle trägt das Wappen der Familie); der Stein ist heute im Chor der Kirche in den Bo-
den eingelassen. Breitrechteckige Platte aus Kalkstein mit sechs gleichlaufenden Zeilen.2-1 In den Ek-
ken jeweils im Dreipaß mit Nasen die Wappenschilde; oben links: Sinzenhofer (sechsfach geständert
in Blau und Weiß), oben rechts: Ramsberger (in Blau ein Bock von Hermelin mit gelber Beweh-
rung), unten links: Praidenstein (von Silber und Blau quergeteilt) und unten rechts: Nusberger (in
Rot ein in drei Reihen blau-silber geweckter Balken).3) Der Stein ist vor allem an den Seiten beschä-
digt, die Inschrift dagegen gut erhalten.
Abb. 34 H. 113 cm, B. 265cm, Bu.6—9cm. — Gotische Minuskel mit Versahen.
Annis a natali Christiano3-* M° ccc° xvii iiijto Jd(ibus) Marei)1’- Obht / D(omi)n(u)s
Heinricus Sunczenhofer miles M° cccc° iiijto Obiit / Berchtoldus Sunczenhofer
M° cccc° lxviijc) Obiit Johannes / Sunczenhofer de lienperg Anno a natali chri-
stiano M° ccccc° / iiijto septi(m)a augustid^ Obiit Nobilis vir Federicus Sunczen-
hof(er) / De lienperg hic cum maioribus suis sepult(us) C(uius) an(im)a in pace
R(equiescat)
a) Abweichende Lesung in der kopialen Überlieferung bei Eckher, fol. 52v: „Annis a Natali Chr(ist)i Anno..
b) Abweichende Lesung bei Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. 324: „Anno a Natali Christiano 1318 Idib(us) May“.
c) Abweichende Jahreszahl bei Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. 326: 1469.
d) Zirngibl, Epitaphia 1785/86, Nr. 327, überliefert abweichend den 4. August 1504.
Daten: 1317 März 12 (I), 1404 (II), 1468 (III), 1504 August 7 (IV).
Wappen: Sinzenhofer; Ramsberger; Praidenstain; Nusberger.
Heinrich III., „iunior“5\ der Sohn Heinrichs II. Sinzenhofer,6-1 wird als Miles bezeichnet und war ver-
mählt mit einer Elisabeth (Elsbeth).7-1 Am 18.Juni 1292 und am 27. August 1314 ist er als Zeuge belegt,
als Siegler am 3.Juli 1303; am 22. September 1317 wurde von seiner Witwe und den Erben für ihn ein
Jahrtag mit Vigil und Seelenmesse im Kloster Ensdorf bezahlt/’ Berthold II., Sohn Eberhards II. von
Lengenfeld, wird am 24. März 13 86 für zehn Jahre als Bürger von Regensburg aufgenommen. Er kaufte
im Jahre 1388 einen Gebäudekomplex, der direkt an den Chor der Minoritenkirche anschloß und nach
seinem neuen Besitzer Sinzenhof genannt wurde — einen Grundbesitzverkauf tätigte er am 17. Juni
1392.9) Berthold ist weiter belegt in Urkunden vom 26.Juni 1372, 21. März 1378, 25.Juni 1392 (hier als
Siegler) sowie vom 2. Oktober 13 91; am 26. August 1392 wird er im Zusammenhang mit der Bürgerauf-
nahme seines Sohnes Heinrich erwähnt.10-1 Am 3. Oktober 1393 verkauften seine Erben das Wemzierl-
recht eines Weinbergs in Winzer an Abt Friedrich von St. Emmeram.11-> Johannes Sinzenhofer von
Leonberg war vermutlich ein Sohn des Regensburger Bürgers Berthold II. Sinzenhofer; Johannes war
Bürger der Stadt und verheiratet mit einer nicht näher benannten Magdalena.Am 29. September
1457 verkauften er und seine Frau den Sinzenhof an die Minoriten gegen ein Leibgeding für sich und
seinen Bruder Hanns Sinzenhofer von Grasslfing.13-* Johannes Sinzenhofer ist als Siegler belegt in den
Jahren 1428 und 1433, als Zeuge und Baldiger 1447, weiter in den Jahren 1457 und 1458 als Zeuge.14-1
Friedrich Sinzenhofer von Leonberg, Sohn von Johannes und Magdalena, ist 1470 als Pfleger von Kall-

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