Dann als nach Christo geschriben war =
Der mindern, Zall gleich Achtzig Ja
An Sanct Afrae der Martyrn tagbj
In Gott ich meinen gaist aufgab
Ob er ietzt ruhe hab oder Peim'1
Wirdt hie Verdeckht dem augenshem
Doch werden aus fürbitt ohn zallb;
Vil gläubig seeln erlöst aus Quall
Dan Gott ermittert durch gebethb')
Wie im buech MACHABMcORV(M) steth =
Die sünd verzeicht auch den verstorbne(n)
Mamg raines hertz hat das erworbe(n)
Von Gott der wegen bitten thuea^
Das er meinr seeln gebe ruheb') =
Und nämlich durch sein bittern Todt =
Erlösse sy auß Fegfeurß nothb^
Auf das wir in seim Reich beisamen
Ihn ewig loben und preysen Amen =
FORTITER • ARMA DIV PATERc) • HOSTI • ADVERSA ■ TVLISTI •
ET • BENE CLAWMd) • VRBIS • NVNC- BENE • VIVE • DEO •
ANNO A ■ CHRISTO NATO MDXXCe) •
Hernach Im • (1581) Jahr starbb Margar(et)e
sein Eheliche hausfraw wellichen gott
Gnedig vnd barmhertzig sein wolle
i-5-8-og^
a) Es folgen zwei nebeneinander liegende Punkte. b) Es folgt eine liegende Acht als Zierform. c) ARMA-
DIVPATER ohne Wortabstände. d) BENE CLAVVM ohne Wortabstand. e) M aus C, I und spiegelverkehr-
tem C zusammengesetzt; D aus / und spiegelverkehrtem C zusammengesetzt (sog. Humanistische Schreibweise).
f) r nachträglich eingefugt. g) Ziffern größer, zwischen zwei kleinen Schlingornamenten.
Knittelverse, alternierende vierhebige Reimpaare1'; lateinisches Distichon.
Kräftig trugst Du, Vater, die Waffen lange dem Feind entgegen, und gut hieltest Du das Steuerruder der Stadt. Nun lebe
gut in Gott. Im Jahre von der Geburt Christi 1580.
Datum: 1580 August 7.
Zum Ehepaar Vitus und Margarete Müller ist nichts bekannt.
1) Für die Versbestimmung ist an dieser Stelle Herrn Prof. Dr. Ingo Reiffenstein zu danken.
99 Ursberg, Konventbau 1580
Grabplatte des Paters Ludwig Froschmayer im Nordflügel des Kreuzgangs. Gegenwärtig auf unabseh-
bare Zeit verdeckt durch Einbauten. Sandstein. Rundbogenblende mit Kreuz, darunter Inschrift.
Abschrift durch Kornmann
Quem tenuit quondam rectorem ecclesia fidum
Cemlatensis, eum nunc lapis iste tegit,
Et, qui Vir fuerat pius, hunc socia agmina deflent,
Atque frui coelo Te Ludovice petunt.
Den einst die Kirche von Kemnat als ihren treuen Rektor hatte, den bedeckt nun dieser Stein. Und, der ein frommer Mann
gewesen war, den beweint nun die Schar seiner Gefährten, und sie bitten, daß Du, Ludwig, den Himmel genießen mögest.
Distichen
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Der mindern, Zall gleich Achtzig Ja
An Sanct Afrae der Martyrn tagbj
In Gott ich meinen gaist aufgab
Ob er ietzt ruhe hab oder Peim'1
Wirdt hie Verdeckht dem augenshem
Doch werden aus fürbitt ohn zallb;
Vil gläubig seeln erlöst aus Quall
Dan Gott ermittert durch gebethb')
Wie im buech MACHABMcORV(M) steth =
Die sünd verzeicht auch den verstorbne(n)
Mamg raines hertz hat das erworbe(n)
Von Gott der wegen bitten thuea^
Das er meinr seeln gebe ruheb') =
Und nämlich durch sein bittern Todt =
Erlösse sy auß Fegfeurß nothb^
Auf das wir in seim Reich beisamen
Ihn ewig loben und preysen Amen =
FORTITER • ARMA DIV PATERc) • HOSTI • ADVERSA ■ TVLISTI •
ET • BENE CLAWMd) • VRBIS • NVNC- BENE • VIVE • DEO •
ANNO A ■ CHRISTO NATO MDXXCe) •
Hernach Im • (1581) Jahr starbb Margar(et)e
sein Eheliche hausfraw wellichen gott
Gnedig vnd barmhertzig sein wolle
i-5-8-og^
a) Es folgen zwei nebeneinander liegende Punkte. b) Es folgt eine liegende Acht als Zierform. c) ARMA-
DIVPATER ohne Wortabstände. d) BENE CLAVVM ohne Wortabstand. e) M aus C, I und spiegelverkehr-
tem C zusammengesetzt; D aus / und spiegelverkehrtem C zusammengesetzt (sog. Humanistische Schreibweise).
f) r nachträglich eingefugt. g) Ziffern größer, zwischen zwei kleinen Schlingornamenten.
Knittelverse, alternierende vierhebige Reimpaare1'; lateinisches Distichon.
Kräftig trugst Du, Vater, die Waffen lange dem Feind entgegen, und gut hieltest Du das Steuerruder der Stadt. Nun lebe
gut in Gott. Im Jahre von der Geburt Christi 1580.
Datum: 1580 August 7.
Zum Ehepaar Vitus und Margarete Müller ist nichts bekannt.
1) Für die Versbestimmung ist an dieser Stelle Herrn Prof. Dr. Ingo Reiffenstein zu danken.
99 Ursberg, Konventbau 1580
Grabplatte des Paters Ludwig Froschmayer im Nordflügel des Kreuzgangs. Gegenwärtig auf unabseh-
bare Zeit verdeckt durch Einbauten. Sandstein. Rundbogenblende mit Kreuz, darunter Inschrift.
Abschrift durch Kornmann
Quem tenuit quondam rectorem ecclesia fidum
Cemlatensis, eum nunc lapis iste tegit,
Et, qui Vir fuerat pius, hunc socia agmina deflent,
Atque frui coelo Te Ludovice petunt.
Den einst die Kirche von Kemnat als ihren treuen Rektor hatte, den bedeckt nun dieser Stein. Und, der ein frommer Mann
gewesen war, den beweint nun die Schar seiner Gefährten, und sie bitten, daß Du, Ludwig, den Himmel genießen mögest.
Distichen
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