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Madel-Böhringer, Claudia; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 44 = Münchener Reihe, 9. Band): Die Inschriften des Landkreises Günzburg — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1997

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https://doi.org/10.11588/diglit.57400#0125
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149 Wettenhausen, Konventbau um 1615

Inschrift über dem Eingang zum ehemaligen Kapitelsaal. Sandstein. Ädikulaförmige Türrahmung,
über korbbogiger Türöffnung Schrift, darüber Dreieckssprenggiebel. Als Bekrönung em von geflü-
geltem Engelskopf umfangenes Ovalmedaillon, darin durchbohrtes, brennendes Herz. Schrift flan-
kiert von oblongem Dreipaßmotiv mit eingeschriebenem Bandschlingornament. Dieses, wie auch
die Schrift, mit schwarzer Farbe nachgezogen.
Bu. 9 cm. — Kapitalis.
• CAPITVLVM •
Der Kapitelsaal wurde mit dem Ostflügel bis zum mittleren Turm vor dem Dreißigjährigen Krieg neu
erbaut und laut Bauinschrift (vgl. Nr. 152) unter Propst Jakob Flexle im Jahre 1616 fertiggestellt. Die
steinerne Türrahmung wurde im Zuge der Bauarbeiten erstellt, der in Stuck gearbeitete Giebel
wurde wohl später hinzugefügt
1) Stuck 1. Viertel 17. Jahrhundert, wahrscheinlich von Jörg Schmutzer. Frdl. Mitteilung durch Herrn Diözesankonser-
vator Dr. Karl Kosel.
Kloster Wettenhausen, 17.

150

Günzburg, Heimatmuseum

1616

Silbertäfelchen mit Weihevermerk. Zusammen mit Nr. 151 ehemals im Grundstein zum Chor der ab-
gegangenen Günzburger Kapuzinerkirche. Nahezu quadratisch, mit 12-zeiliger Inschrift ausgefüllt,
gerahmt von einfacher, aufgesteckter Profilleiste. Auf der Rückseite graviert: Wappen des Heinrich
von Knöringen, Fürstbischof von Augsburg, in rundem Lorbeerkranz. Arbeit des Dillinger Gold-
schmieds Ägidius Götz.
H. 9 cm, B. 8,7 cm, Bu. 0,6 cm. - Frühbarocke Antiqua, Kapitalis. Abb. 50
IN NOMINE • IESV • AMEN / ANNO M- DC • XVI • DIE ■ XXIX / MAY-
Romano- Pontificea' / Paulo • V • Imperatore • Mathia/ I in • hac • Ecclesia DEO
• opt(imo) • / Max(imo) ad memoriam ac Vene=/rationem DeipARaeb) VirGmis
■ / MARIAE et S(anctorum)c) caroli ac franci=/sci dedicanda hunc primarium /
lapidem ritu solenm posuit Reuer/endissimus • et • ill(ustnssi)musbl Princeps •
Hemricvse) / KnoriNG(en)f) EPISCOPUS AUGUstaNUS.
a) Es folgen zwei Punkte auf der Zeilenmitte als Füllzeichen. b) AR. kleiner, hochgestellt zwischen p und ae.
c) mit SS gekürzt. d) s kleiner, über u gestellt. e) s kleiner, über v gestellt. f) Vor KnoriNG(en) evtl, a
oder de.
Im Namenjesu Amen. Im Jahre 1616, am 29. Mai, unter dem römischen Papst Paul V. und dem Kaiser Matthias I., hat in
dieser Kirche, die dem höchsten und besten Gott zum Gedenken, zur Verehrung der Gottesmutter und Jungfrau Maria,
der Heiligen Karl und Franziskus zu weihen ist, diesen Grundstein im feierlichen Ritus der ehrwürdigste und durchlauch-
tigste Fürst Heinrich von Knöringen, Bischof von Augsburg, gelegt.
Sehr unruhiges Schriftbild, uneinheitliche Ausführung der Einzelbuchstaben. Verschiedene Schaft-
höhen der Schriftzeichen; unsystematischer Wechsel von Groß- und Kleinbuchstaben. Beide sind oft
gleich hoch. Buchstaben zum Großteil im Kontur gezogen, teilweise durch Querschraffuren ausge-
füllt.
Kraft, Grundstein 48 — 50 (m. Abb.); ders., Kunstdenkmäler Günzburg, 180-182 (m. Abb.); Seibold, Günzburg 24, 27
(Abb.).

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