164. Zahna. Verordnung der Visitatoren für Zahna. 1528.
713
und in summa was geistlicher güter sunst mehr
genent werden.
Vorsteher des gemeinen kastens und
ihr ambt.
Solchen kasten sollen zu vorstehern oder
diacon ides jars vom rath und pfarherr geordent
und voreidet werden drei from, gottsfürchtige, wol
besessen menner und bürger, einer des rats und
zwene von der gemeine.
Mit denselben vorstehern, so also vorordent,
soll über den zugestalten forrat und stück klein
und gross ein ordentlich inventarium gestalt, das
sol gedrifacht, dem rat, pfarherr und vorstehern
jedem eins vorpitschirt zugestalt werden, sich mit
der rechnung darnach zu richten haben.
Derselben ambt sol sein sich der jenigen,
die des kastens hülf begeren, lebens oder wandels
und unvormögens zu vorsehen, oder in vleissig zu
erkunden, damit der kirchen güter nicht müssig-
gengern und willig armen, sunderlich den jenigen
ausgeteilet werden, die recht arm sein, den soll
vom bettelgelt, so in der kirchen gefelt, so es in
des kasten vormogen, jede wochen zu irem enthalt
1 groschen gegeben, sunst aber denjenigen, die
sich gerne mit einem handwerk nereten und doch
darzu kein anlag haben, ungefehrlich zu einem,
zwei oder drei alden schock mit vorwissen des
rats oder haubtmans gelihen und dasselb uf tag-
zeit zu bezalen gesetzt werden.
Die schulde und ander einkomen treulich ein-
manen und doch in dem der unvormögenden,
damit die über vorige ir not nicht beschwerlich
übereilt, acht nehmen.
Auf ergernus und untugent heimlich und
offenbar achtung geben und die zu weiter abvor-
manung dem pfarher oder prediger angeben, die
kirche, pfarr, caplanei und schule mit zuthun des
rats und gemein in baulichem wesen erhalden.
Und irer verwaltung itzlichs jars dem rat im
beisein des pfarhers, oder so es dem ambt Wittem-
berg geliebet, bescheid und gute rechnung thun.
Einkommen des gemeinen kasten.
25 silbern schock 9 groschen 8 pfennig for-
rat an gelde des gemeinen kasten diser zeit.
Jerlich zins und einkomen des gemeinen kasten
dieser zeit.
5 silbern schock 34 groschen von 16 morgen
zu überlauft wisenwachs uf der stadtwiesen gelegen.
51 groschen 8 pfennig bei den bürgern uf etlichen
erbgütern und gerten zu Külsse und Klebitz.
4 silbern schock von zweien braupfannen, sechst-
halben groschen Melnitz zins zu Zalmesstorf.
1 schock 40 groschen ungefehrlich ein jar mit der
tafel, 2 silbern schock 6 groschen von er Greger
Sehling, Kirchenordnungen.
Thannen lehen, die hat er verwilliget zu geben
und dem gemeinen kasten angeweist im 30. jar.
5 silberne schock und 20 groschen jerlicher zins
zur Zan und im ambt Seida jerlich einzukomen
vom lehen corporis Christi hievor dem probst zu
Kemberg zustendig gewest.
50 groschen jerlich zins bei Wolf Nimeck
von 50 gulden haubtsumma. 25 groschen von
3 morgen wisenwachs der Kalands brüderschaft
zustendig gewest. Summa an gelde 20 schock
51 groschen 2 pfennig zins one den forrath.
Korn und hafern.
66 scheffel korn, 6 scheffel hafern uf nach-
volgenden mennern und gutern nemlich : 24 scheffel
korn Angl Cappert und Brose Talichaw
von 2 flemmischen hufen; 3 scheffel korn der
richter zu Klebitz, 3 scheffel korn die Frie-
drichin zu Klebitz, 12 scheffel korn bei
Zanderkorn von einer flemmischen hufen, 12 scheffel
korn Urban Schmidt von einer flemmischen
hufen; 3 scheffel hafern Marcus Knaphe,
3 scheffel hafern Pangracius Heine.
Ausgabe des gemeinen kasten.
25 gulden dem prediger jerlich uf zwu frist
Walpurgis und Michaelis, 40 groschen dem pfar-
herr von wegen der kirchen, 50 groschen dem
schulmeister jarlon von wegen der schulen.
40 groschen dem schulmeister jarlohn von der
kirchen, 30 groschen dem schreiber von den re-
gistern und rechnung zu machen, 10 groschen
dem stadtknecht jahrlohn.
Spende.
Wiewol hievor jerlich 8 spenden sind gegeben
worden, so sollen doch hiefür von wegen des
kastens unvormogen jerlich allein 4 spenden ge-
geben, und zu itzlicher 8 scheffel korn vorbacken
und den armen ausgeteilt werden ane die heller.
Was also von dem korn übrig ist, das sol beigelegt
und zur zeit der not enthalden werden, und als-
dann armen unvermogenden leuten ein scheffel
eins groschen oder anderhalben neher1) dann der
gemein kauf ist vorkauft, jedoch keinen über
3 scheffel gelassen werden.
3 messgewant die besten und ein kelch sollen
zu jeglichem gebrauch behalden, die andern ornat
aber und kirchen gerete sollen vorkauft und das
gelt in den gemeinen kasten getan und sambt
andern vorrechent werden.
Die andern klinodien von silberwerk sollen
wol verwaret beigelegt und ane vorwissen unseres
gnedigsten herrn nicht vorrückt noch angegriffen
1) neher = niedriger.
90
713
und in summa was geistlicher güter sunst mehr
genent werden.
Vorsteher des gemeinen kastens und
ihr ambt.
Solchen kasten sollen zu vorstehern oder
diacon ides jars vom rath und pfarherr geordent
und voreidet werden drei from, gottsfürchtige, wol
besessen menner und bürger, einer des rats und
zwene von der gemeine.
Mit denselben vorstehern, so also vorordent,
soll über den zugestalten forrat und stück klein
und gross ein ordentlich inventarium gestalt, das
sol gedrifacht, dem rat, pfarherr und vorstehern
jedem eins vorpitschirt zugestalt werden, sich mit
der rechnung darnach zu richten haben.
Derselben ambt sol sein sich der jenigen,
die des kastens hülf begeren, lebens oder wandels
und unvormögens zu vorsehen, oder in vleissig zu
erkunden, damit der kirchen güter nicht müssig-
gengern und willig armen, sunderlich den jenigen
ausgeteilet werden, die recht arm sein, den soll
vom bettelgelt, so in der kirchen gefelt, so es in
des kasten vormogen, jede wochen zu irem enthalt
1 groschen gegeben, sunst aber denjenigen, die
sich gerne mit einem handwerk nereten und doch
darzu kein anlag haben, ungefehrlich zu einem,
zwei oder drei alden schock mit vorwissen des
rats oder haubtmans gelihen und dasselb uf tag-
zeit zu bezalen gesetzt werden.
Die schulde und ander einkomen treulich ein-
manen und doch in dem der unvormögenden,
damit die über vorige ir not nicht beschwerlich
übereilt, acht nehmen.
Auf ergernus und untugent heimlich und
offenbar achtung geben und die zu weiter abvor-
manung dem pfarher oder prediger angeben, die
kirche, pfarr, caplanei und schule mit zuthun des
rats und gemein in baulichem wesen erhalden.
Und irer verwaltung itzlichs jars dem rat im
beisein des pfarhers, oder so es dem ambt Wittem-
berg geliebet, bescheid und gute rechnung thun.
Einkommen des gemeinen kasten.
25 silbern schock 9 groschen 8 pfennig for-
rat an gelde des gemeinen kasten diser zeit.
Jerlich zins und einkomen des gemeinen kasten
dieser zeit.
5 silbern schock 34 groschen von 16 morgen
zu überlauft wisenwachs uf der stadtwiesen gelegen.
51 groschen 8 pfennig bei den bürgern uf etlichen
erbgütern und gerten zu Külsse und Klebitz.
4 silbern schock von zweien braupfannen, sechst-
halben groschen Melnitz zins zu Zalmesstorf.
1 schock 40 groschen ungefehrlich ein jar mit der
tafel, 2 silbern schock 6 groschen von er Greger
Sehling, Kirchenordnungen.
Thannen lehen, die hat er verwilliget zu geben
und dem gemeinen kasten angeweist im 30. jar.
5 silberne schock und 20 groschen jerlicher zins
zur Zan und im ambt Seida jerlich einzukomen
vom lehen corporis Christi hievor dem probst zu
Kemberg zustendig gewest.
50 groschen jerlich zins bei Wolf Nimeck
von 50 gulden haubtsumma. 25 groschen von
3 morgen wisenwachs der Kalands brüderschaft
zustendig gewest. Summa an gelde 20 schock
51 groschen 2 pfennig zins one den forrath.
Korn und hafern.
66 scheffel korn, 6 scheffel hafern uf nach-
volgenden mennern und gutern nemlich : 24 scheffel
korn Angl Cappert und Brose Talichaw
von 2 flemmischen hufen; 3 scheffel korn der
richter zu Klebitz, 3 scheffel korn die Frie-
drichin zu Klebitz, 12 scheffel korn bei
Zanderkorn von einer flemmischen hufen, 12 scheffel
korn Urban Schmidt von einer flemmischen
hufen; 3 scheffel hafern Marcus Knaphe,
3 scheffel hafern Pangracius Heine.
Ausgabe des gemeinen kasten.
25 gulden dem prediger jerlich uf zwu frist
Walpurgis und Michaelis, 40 groschen dem pfar-
herr von wegen der kirchen, 50 groschen dem
schulmeister jarlon von wegen der schulen.
40 groschen dem schulmeister jarlohn von der
kirchen, 30 groschen dem schreiber von den re-
gistern und rechnung zu machen, 10 groschen
dem stadtknecht jahrlohn.
Spende.
Wiewol hievor jerlich 8 spenden sind gegeben
worden, so sollen doch hiefür von wegen des
kastens unvormogen jerlich allein 4 spenden ge-
geben, und zu itzlicher 8 scheffel korn vorbacken
und den armen ausgeteilt werden ane die heller.
Was also von dem korn übrig ist, das sol beigelegt
und zur zeit der not enthalden werden, und als-
dann armen unvermogenden leuten ein scheffel
eins groschen oder anderhalben neher1) dann der
gemein kauf ist vorkauft, jedoch keinen über
3 scheffel gelassen werden.
3 messgewant die besten und ein kelch sollen
zu jeglichem gebrauch behalden, die andern ornat
aber und kirchen gerete sollen vorkauft und das
gelt in den gemeinen kasten getan und sambt
andern vorrechent werden.
Die andern klinodien von silberwerk sollen
wol verwaret beigelegt und ane vorwissen unseres
gnedigsten herrn nicht vorrückt noch angegriffen
1) neher = niedriger.
90