Nürnberg I
Amen.
Dann sprech der diener weiter:
Laßt uns bitten:
O Herr Got, du wöllest unsere pit gnediglich er-
hören und disen deinen auserwelten diener durch die
kraft des herlichen creuzes, damit wir in bezaichnet
haben, erhalten, auf das er die ersten lere von deiner
großen herligkait behalt und durch das aufsehen auf
deine götliche gebot zu der gnade der neuen geburt
kummen möge durch Christum unsern Herren. Amen 2.
Dann spreche der diener weiter:
Laßt uns bitten:
O almechtiger ewiger Got, Vater unsers Herren
Jesu Christi, du wöllest sehen auf diesen N., deinen
diener, den du zu des glaubens underricht berufen
hast. Treib alle blindhait seines herzen von im! Zer-
reiß alle strick des teufels, damit er gebunden ist!
Tu im auf, Herr, die tür deiner güte, auf das er, mit
dem zaichen deiner weisheit bezaichnet, des ge-
stanks aller bösen lüsten on sei und nach dem süßen
geruch deiner gebot dir in der christenhait frölich
diene und täglich zuneme und das er tüchtig werde,
zur gnade deiner taufe zu kummen und erznei zu
empfahen durch Christum unsern Herren. Amen.
Darnach sprech der diener weiter:
Laßt uns bitten:
O Got, du unsterblicher trost, aller die etwas for-
dern, erlöser aller, die dir flehen, und frid aller, die
dich bitten, leben der glaubigen, aufersteung der
toten. Ich rufe dich an uber disen deinen N. dienera,
der deiner tauf gabe bittet und dein ewige gnade
durch die geistlichen widergeburt begeret. Nim in
auf, Herr, und wie du gesagt hast: Bittet, so werdt
ir nemen; sucht, so werdt ir finden; klopft an, so
wird euch aufgetan, so raiche nun den lon dem, der
da bittet, und öffne die tür dem, der da anklopfet,
das er den ewigen segen dises himlischen bades er-
lange und das verhaißen reich deiner gaben emp-
fahe durch Christum unsern Herren! Amen.
a Diese Stellung auch in der Handschrift, aber wie
überall mit Einfügung der Geschlechtsverschieden-
heit (,,diese deine Dienerin“).
b So in der Handschrift (und bei Luther); im Druck
fehlerhaft: geherligt.
2 Aus Luthers Taufbüchlein.
3 Sindfluß ist kein Druckfehler, sondern eine in Süd-
Hie lege nun der diener dem glaubigen salz in den
mund und spreche:
Nim hin, N., das salz der weishaib, welche dich
fürdere zum ewigen leben. Amen. Der frid sei mit
dir.
Dann spreche der diener weiter:
Laßt uns bitten:
Almechtiger, ewiger Got, der du hast durch die
sindfluß3 nach deinem gestrengen gericht die unglau-
bige welt verdambt und den glaubigen Noë selbacht
nach deiner großen barmherzigkeit erhalten [1. Mose
6, 9 - 8, 22] und den verstockten Pharao mit allen
seinen im roten meer ertrenkt [2. Mose 14, 23-28]
und dein volk Israel trucken hindurch gefüret
[2. Mose 14, 21 f.], damit dises bad deiner heiligen
tauf zukünftig bezaichnet und durch die tauf dei-
nes lieben suns Jesu Christi unsers Herren den Jor-
dan und alle wasser zur seflgen sindfluß und reich-
licher abwaschung der sünden geheiligtb und ein-
gesetzt. Wir bitten durch dieselben deine grundlose
barmherzigkait, wöllest disen deinen diener N. gne-
diglich ansehen und, 'nachdem er die ersten speis,
das salz, versucht hat, nicht lenger im hunger, das
er nicht mit himlischer speis ersettigt werde, auf-
halten und verziehen, sunder’ mit rechtem geist im
glauben beseflgen, das durch dise hailsame sindfluß
an ihm erseüfe und undergee alles, was im vom
Adam angeborn ist und er selbs darzu getan hat,
und er aus der unglaubigen zal gesundert in der hei-
ligen arca der christenhait trucken und sicher be-
halten, allzeit brünstig im geist, frölich in hoffnung
deinem namen diene. 'Füre in zum bad der neuen
geburt’, auf das er mit allen glaubigen deiner ver-
haißung ewigs leben erlangen möge, durch Jesum
Christum unsern Herren! Amen4.
Hernach volgen nun drei beschwerung,
die man uber die kneblein allain spricht, und dar-
nach drei, die man uber die maidlein allain spricht.
deutschland verbreitete Nebenform zu Sintflut und
wird sowohl als Femininum wie als Maskulinum ge-
gebraucht (Schmeller 2,315. — Grimm 10 IV
1167).
4 Aus Luthers Taufbüchlein mit Ausnahme der bei-
den mit ' ’ bezeichneten Stellen. Zu diesem ,,Sind-
flutgebet“ vgl. Rietschel 564!
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Amen.
Dann sprech der diener weiter:
Laßt uns bitten:
O Herr Got, du wöllest unsere pit gnediglich er-
hören und disen deinen auserwelten diener durch die
kraft des herlichen creuzes, damit wir in bezaichnet
haben, erhalten, auf das er die ersten lere von deiner
großen herligkait behalt und durch das aufsehen auf
deine götliche gebot zu der gnade der neuen geburt
kummen möge durch Christum unsern Herren. Amen 2.
Dann spreche der diener weiter:
Laßt uns bitten:
O almechtiger ewiger Got, Vater unsers Herren
Jesu Christi, du wöllest sehen auf diesen N., deinen
diener, den du zu des glaubens underricht berufen
hast. Treib alle blindhait seines herzen von im! Zer-
reiß alle strick des teufels, damit er gebunden ist!
Tu im auf, Herr, die tür deiner güte, auf das er, mit
dem zaichen deiner weisheit bezaichnet, des ge-
stanks aller bösen lüsten on sei und nach dem süßen
geruch deiner gebot dir in der christenhait frölich
diene und täglich zuneme und das er tüchtig werde,
zur gnade deiner taufe zu kummen und erznei zu
empfahen durch Christum unsern Herren. Amen.
Darnach sprech der diener weiter:
Laßt uns bitten:
O Got, du unsterblicher trost, aller die etwas for-
dern, erlöser aller, die dir flehen, und frid aller, die
dich bitten, leben der glaubigen, aufersteung der
toten. Ich rufe dich an uber disen deinen N. dienera,
der deiner tauf gabe bittet und dein ewige gnade
durch die geistlichen widergeburt begeret. Nim in
auf, Herr, und wie du gesagt hast: Bittet, so werdt
ir nemen; sucht, so werdt ir finden; klopft an, so
wird euch aufgetan, so raiche nun den lon dem, der
da bittet, und öffne die tür dem, der da anklopfet,
das er den ewigen segen dises himlischen bades er-
lange und das verhaißen reich deiner gaben emp-
fahe durch Christum unsern Herren! Amen.
a Diese Stellung auch in der Handschrift, aber wie
überall mit Einfügung der Geschlechtsverschieden-
heit (,,diese deine Dienerin“).
b So in der Handschrift (und bei Luther); im Druck
fehlerhaft: geherligt.
2 Aus Luthers Taufbüchlein.
3 Sindfluß ist kein Druckfehler, sondern eine in Süd-
Hie lege nun der diener dem glaubigen salz in den
mund und spreche:
Nim hin, N., das salz der weishaib, welche dich
fürdere zum ewigen leben. Amen. Der frid sei mit
dir.
Dann spreche der diener weiter:
Laßt uns bitten:
Almechtiger, ewiger Got, der du hast durch die
sindfluß3 nach deinem gestrengen gericht die unglau-
bige welt verdambt und den glaubigen Noë selbacht
nach deiner großen barmherzigkeit erhalten [1. Mose
6, 9 - 8, 22] und den verstockten Pharao mit allen
seinen im roten meer ertrenkt [2. Mose 14, 23-28]
und dein volk Israel trucken hindurch gefüret
[2. Mose 14, 21 f.], damit dises bad deiner heiligen
tauf zukünftig bezaichnet und durch die tauf dei-
nes lieben suns Jesu Christi unsers Herren den Jor-
dan und alle wasser zur seflgen sindfluß und reich-
licher abwaschung der sünden geheiligtb und ein-
gesetzt. Wir bitten durch dieselben deine grundlose
barmherzigkait, wöllest disen deinen diener N. gne-
diglich ansehen und, 'nachdem er die ersten speis,
das salz, versucht hat, nicht lenger im hunger, das
er nicht mit himlischer speis ersettigt werde, auf-
halten und verziehen, sunder’ mit rechtem geist im
glauben beseflgen, das durch dise hailsame sindfluß
an ihm erseüfe und undergee alles, was im vom
Adam angeborn ist und er selbs darzu getan hat,
und er aus der unglaubigen zal gesundert in der hei-
ligen arca der christenhait trucken und sicher be-
halten, allzeit brünstig im geist, frölich in hoffnung
deinem namen diene. 'Füre in zum bad der neuen
geburt’, auf das er mit allen glaubigen deiner ver-
haißung ewigs leben erlangen möge, durch Jesum
Christum unsern Herren! Amen4.
Hernach volgen nun drei beschwerung,
die man uber die kneblein allain spricht, und dar-
nach drei, die man uber die maidlein allain spricht.
deutschland verbreitete Nebenform zu Sintflut und
wird sowohl als Femininum wie als Maskulinum ge-
gebraucht (Schmeller 2,315. — Grimm 10 IV
1167).
4 Aus Luthers Taufbüchlein mit Ausnahme der bei-
den mit ' ’ bezeichneten Stellen. Zu diesem ,,Sind-
flutgebet“ vgl. Rietschel 564!
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