Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (11. Band = Bayern, 1. Teil): Franken: Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach-Kulmbach - Reichsstädte Nürnberg, Rothenburg, Schweinfurt, Weissenburg, Windsheim - Grafschaften Castell, Rieneck und Wertheim - Herrschaft Thüngen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1961

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30627#0123
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
II9. Mandat zur Durchführung der Reformation 1528.

V[on] G[ottes] Gn[aden] Georg Marggraf zu Br[an-
denburg] und Vormund etc. etc.
a Lieben, getreuen! Wir schiken euch hiebei den ab-
schied jüngst uf unsern bgehaltenb landtag mit euch
und ander unser landschaft beschlossen und genom-
men1, euch mit allen den unsern euers ambts, darnach
wissen zu richten, und, so vil nun das lauter und rain
predigen des h[eilig] evangelion und Gottes wort alts
und neus testaments, auch die erclerung der ord-
nung, so unser lieber bruder marggraf Casimir seliger
gedechtnus uf den speirischen reichsabschiede2 kei-
ner andern dann christlicher guter mainung ausgeen
lassen3, darauf auch unser erklerung, welche uns in
allweg zu tun vorbehalten ist, christlicher und bil-
liger weis gevolgt hat4, belanget, das wollet zu stund
an aus dem getruckten abschiede schreiben lassen
und solich abschriften allen pfarrherrn und andern
pfründnern eures ambts in unsern gebiet überant-
worten mit dem ernstlichen bevelch, das si sich ob-
berurten hievor ausgangen ordnung und dieser unser
erclerung in allen stücken gemeß halten. Dan weli-

Druckvorlage: Entwurf vom 11. März 1528 (Ori-
ginal. - NStA Ansbacher Landtagsakten If. 231);
Druck des (verlorenen) Schreibens nach Weißenstadt
vom 16. März 1528: Pöhlmann, Kurze Beschreibung
der Stadt Weißenstadt, in: Archiv des Vereins für Ge-
schichte und Altertumskunde von Oberfranken. 16 III
[1886] 140f.; Wunderlich 21 ff. (und nach diesem: Lip-
pert 123f.). Abweichungen des Schreibens nach Wei-
ßenstadt in den Anmerkungen.
a: Weißenstadt +: Unsern gruß zuvor!
Fehlt in Weißenstadt.
c-c: Fehlt in Weißenstadt.

cher solichs nit tun würde und von uns belehnet were,
der soll inhalt seines getanen juraments5 bei solicher
pfarr und pfründ nit mer geduldet, sonder von soli-
cher pfarr und pfründ cgewisenc, ime auch weiter
kein nuzung gelassen und die pfarr oder pfründ mit
einem andern nach unsern gefallen versehen [wer-
den!].
Welch pfarr oder pfründ wir aber nit zu verleihen
haben und doch in unsern gebieten schutz und
schirm gelegen sind, sollen derselben pfarren und
pfründ besitzer, so sich obgemelten und andern un-
sern weitern beschaiden nit gemes halten, ferner nit
geschützt, ine auch solicher pfrüncl nuzung allent-
halben in unsern gebieten aufgehalten werden bis
auch auf weitern unsern beschaid. Und das alles also
zu geschehen, verlassen wir uns ernstlich und genz-
lich zu euch.
Datum Onolzbach am dmittwoch nach Remini-
scere [11. März]d anno etc. im 28.
[Adresse:] eAn alle amptleut, castner, vogt, bur-
germeister, rat und gemeind.e

d-d: Weißenstadt: montag nach dem sonntag Oculi
[16. März].
e- e; Weiß enstadt:
Unserm rat und lieben getreuen
Götzen von Hirsperg, amtmann,
richter, burgermeister, rat und
gemein zur Weißenstadt.
1 Vgl. unsere Nr. II 8!
2 = auf Grund des Reichsabschieds von Speyer 1526.
3 Vgl. unsere Nr. II 6! 4 Vgl. unsere Nr. II 8!
5 Zu diesem Eid vgl. Einleitung S. 70!

105
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften