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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (11. Band = Bayern, 1. Teil): Franken: Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach-Kulmbach - Reichsstädte Nürnberg, Rothenburg, Schweinfurt, Weissenburg, Windsheim - Grafschaften Castell, Rieneck und Wertheim - Herrschaft Thüngen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1961

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https://doi.org/10.11588/diglit.30627#0141
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zunächst im einzelnen nicht feststellbaren ritterschaftlichen Pfarreien - übernommen von den Reichs-
städten Weißenburg (1533)85, Dinkelsbühl (1534)86, Windsheim (1535)87, Regensburg (1542)88 und
Donauwörth (1545)89 und in der Grafschaft Öttingen (1538)90. Gebraucht wurde sie weiter in der Land-
grafschaft Henneberg 154491, in der Grafschaft Hohenlohe92 und in den verschiedensten ritterschaft-
lichen Gebieten wie den der Herren von Redwitz,Limpurg-Speckfeld93, Castell94, Seinsheim95, Pappen-
heim96, Thüngen67, in den Herrschaften Rothenberg68, Wolfstein (1561 bzw. 1574)99, und Ortenburg
(1563)100. In Süddeutschland richtete sich außerdem die Reichsstadt Ravensburg 1546 nach dieser KO101.
Auch im sächsischen Raum fand sie Eingang102. Ebenso wurde sie in der Grafschaft Nassau-Saar-
brücken103 benützt. Dorthin hatte ihr wohl ein 1536 in Frankfurt erschienener Nachdruck den Weg ge-
bahnt101.
In der Zwischenzeit hatte sich der Einflußbereich aber sehr viel weiter in weiter Entfernung aus-
gedehnt. Schon 1534 hatte der Herzog Heinrich von Mecklenburg nicht nur angekündigt, daß er die
Reformation seines Landes nach der Brandenburgisch-Nürnbergischen KO durchführen wolle, sondern
hatte auch 311 Stücke eines Druckes von ihr in seinen Pfarreien verteilt105, wobei nur die Frage offen
bleiben muß, ob es sich dabei um eine hochdeutsche Originalausgabe handelte oder um die niederdeut-
sche Übersetzung, die 1534 in Magdeburg erschienen war106. Diese wurde 1540 als mecklenburgische
Kirchenordnung herausgegeben107. 1538 wurde die Kirchenvisitation der brandenburgischen Neumark
auf der Grundlage der brandenburgisch-nürnbergischen Ordnung durchgeführt. Mehr oder weniger stark
benützt wurde sie bei der Erstellung der Kirchenordnungen für das Herzogtum Württemberg (1536)108,
für Kurbrandenburg (1540)109, die Pfalzgrafschaft Neuburg (1542)110, das Fürstentum Calenberg-
Göttingen (1542)111, das Kurerzstift Köln (1543)112 und die Herrschaft Waldeck (1556)113.
Ebenso benützte sie Chyträus für die 1571 erschienene niederösterreichische Agende114.
85 Siehe unten S. 656!
86 Chr. Bürckstümer, Die Geschichte der Reformation... in Dinkelsbühl. Leipzig 1921 ( — Schriften des Vereins
für Reformationsgeschichte 115.116) 1, 77 . 87 Siehe unten S. 673!
88 L. Theobald, Die Reformationsgeschichte der Reichsstadt Regensburg. 1 (München 1936) 266ff.; 2 (Nürn-
berg 1951) 16. 89 Fr. Roth, Augsburg und die Reformation in Donauwörth, in: BbKG 10 (1904) 160f.
90 R. Herold, Geschichte der Reformation in der Grafschaft Öttingen. Halle 1902 (= Schriften des Vereins für
Reformationsgeschichte 75).11.19. 91 Waldenmaier 87.-W. Germann, Joh. Forster.Wasungen 1894. 433.
92 Waldenmaier 80f. — J. Chr. Wibel, Hohenlohische Kirchen- und Reformationsgeschichte 1 (Ansbach 1752)
358; (1755) Cod. Dipl. 101. — G. Bossert, Beiträge zur Geschichte der Reformation in Franken, in: Theo-
logische Studien aus Württemberg. 1 (Ludwigsburg 1880) 260. - Günther, Geschichte des evangelischen Got-
tesdienstes in Hohenlohe, in: BlwKG 1 (1897) 52ff. 55.
93 A. Rentschler, Die Einführung der Reformation in der Herrschaft Limpurg, in: Blätter für württembergische
Kirchengeschichte 22 (1918) 9. 22. 94 Siehe unten S. 682! 95 Pfarramt Nordheim, Pfarrbeschreibung.
96 J. H. Zorn, Fortsetzung der Nachrichten von dem pappenheimischen Kirchenwesen, in: Acta historico-ecclesia-
stica 5 (1741) 6. 97 Mundle. - Unsere Nr.VII 4.
98 J. B. Götz, Die große oberpfälzische Landesvisitation... in: Verhandlungen des Historischen Vereins von Ober-
pfalz 85 (1935) 241f. 244. 99 M. Herold, Wolfsteinische Kirchenordnungen, in: BbKG 32, 157ff.
100 L. Theobald, Joachim von Ortenburg. München 1922 (= EAKGB 6). 1521. 101 Waldenmeier 83.
102 Z. B. in und um Römhild (A. Greiner, Die Einführung der Reformation in der Pflege Coburg IIa 244 [MS
des NLA A 2799]).
103 E. Knodt, Die... 1576 publizierte Nassau-Saarbrückenische KO ... 1905. 6f. 104 Feuerlein 1, 278.
105 Sehling 5, 128f. - H. Schnell, Heinrich V., der Friedfertige, Herzog von Mecklenburg 1902 [ = Schriften des
Vereins für Reformationsgeschichte 72] 35f. 51. - K. Schmaltz, Kirchengeschichte Mecklenburgs. 2 (Schwerin
1936). 106Feuerlein 1, 278. - Sehling 5, 129f. 107 Sehling aaO.
108 Richter 1, 265-273. -Waldenmaier 55. 109 Sehling 3, 6f. 39-90.
110 Waldenmaier 79f. — Richter 2, 26-30. — F. Hauß und H. G. Zier, Die Kirchenordnungen von 1556 in
der Kurpfalz . . . Karlsruhe 1956. 115-118.
111 Sehling 7,708. 112 Richter 2, 30ff. 113 Richter 2, 169-177.
114 H. Krimm, Die Agende der niederösterreichischen Stände vom Jahre 1571, in: Jahrbuch der Gesellschaft für
die Geschichte des Protestantismus im ehemaligen und im neuen Österreich 55 (1934) 1—64; 56 (1935) 52-87;
57 (1936) 51-70.

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