Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (11. Band = Bayern, 1. Teil): Franken: Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach-Kulmbach - Reichsstädte Nürnberg, Rothenburg, Schweinfurt, Weissenburg, Windsheim - Grafschaften Castell, Rieneck und Wertheim - Herrschaft Thüngen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1961

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30627#0397
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
IV17. Konsistorialordnung 1594.

[Inhaltsübersicht:]
[Vorrede] 379,1. Mit wie viel personen das consistorium bestellt und besetzt werden soll 380, II. Vom amt
des directoris und der assessorn im consistorio 380, III. Vom eid der assessorn, des secretarii und copi-
sten 384, IV. Von den sachen, so in das consistorium gehören 385, V. Vom proceß des consistorii 386,
Generalarticul, I. Vom beruef und annemung der kirchendiener 387, II. Vom examine der kirchen- und
schuldiener, auch der knaben, so stipendia oder andere beneficia bitten 388, III. Von execution und er-
ledigung der acten 389, IV. Von der heiligen tauf 391, V. Von toten und begrebnussen 392, VI. Von gebuer
der kirchendiener, so man accidentialia nennet 393, VII. Von permutation und auslassung der pfarr-
güter 393, VIII. Vom bau der kirchen- und schuldieker heuser, auch der pfarren im fürstentumb 393,
IX. Von den gottesheusern, gemeinen casten, heiligpflegern und derselben rechnungen 394, X. Von vor-
mundschaft der verstorbenen pfarrherrn wittibin und waisen 396, XI. Vom inventario und register des
einkommens der pfarr 396, [Schluß] 396.

[Praesentationsvermerk:]
Praesent[atum] in consistorium per Ill[ustrem] prin-
c[ipem] Carolum1 palat[inum] exc[ellentiam] die
XXIIII. Januarii Anno Christi MDXCIVa.
[Text:]
[Vorrede]
Von Gottes gnaden Georg Friderich, marggraf zu
Brandenburg und in Preußen etc.herzog etc.
Nachdem in der christlichen kirchen raine und un-
verfelschte lehr göttliches worts nach inhalt prophe-
tischer und apostolischer schrieften, bei neben auch
christliche ainigkeit under den lehrern und gute dis-
ciplin, zucht und erbarkeit bei lehrern und zuhörern
die höchsten kleinader und gaben sein, zue welcher
erhaltung und vortpflanzung christliche wolange-
Druckvorlage: Originalhandschrift (Pergament in
Heftform, 32 X 28 cm; 24 Blätter, mit schwarz-weißer
Siegelschnur geheftet, Siegel abgefallen; NLA MKA
gen. 390a). — Abschrift (Handstück der Kanzlei des
Konsistoriums Bayreuth): NLA MS 1817. - Druck:
CCC 1, 253-284.
a Der nicht - wie das Datum ,,d. d. 21. Jan. 1594“
unter dem Titel „Konsistorialordnung“ - von Kanz-
leischreiberhand, sondern in Zierschrift auf dem
Titelblatt des Originals angebrachte und dadurch als
zum Text selbst gehörig gekennzeichnete Vermerk
ist heute kaum mehr lesbar, aber durch ältere Ab-
schriften (z. B. NStA Brandenburgische Literalien
654 oder NLA OK 912 vom 24. Oktober 1843) in
seiner Lesung sicher gestellt.

ordnete consistoria zu allen zeiten, sonderlich aber
in diesem schwachen und gebrechlichen alter der
welt, da allerlei greuliche zerrüttung und ärgernus
von tag zu tag wachsen und in vollem schwange
gehen, furnemblich hoch von nöten sein,
so haben wir vorlengst aus hochtragendem fürst-
lichen ambt, auch aus christlichem gemüt und eiver
zue der rainen evangelischen lehr augspurgischer
confession gnedigst dahin gedacht, wie in unserm
land und fürstentum under- und oberhalb des ge-
birgs ein christlich consistorium nach dem exempel
anderlöblichen chur- und fürsten, so der rainen
evangelischen lehr augspurgischer confession ver-
wandt und zugetan, bestendiglich angericht und ver-
ordnet werden möcht.
Diesem nach haben wir vor etlichen jahren etliche
fürneme räte und theologen gnedigst zusammen ge-
1 Schornbaum, 2. Unterschreibung 250f. — Hok-
ker, Supplemetta 53f. - Lang 3, 46. — Dieser bis-
her von der Forschung im Dunkel gelassene Karl
(1560-1600) war der jüngste Sohn des Pfalzgrafen
Wolfgang von Zweibrücken, Begründer der zunächst
nicht an der Regierung beteiligten Linie Zweibrük-
ken-Birkenfeld, der das spätere bayeriscbe Königs-
haus entsproß und die von allen evangelisch gewor-
denen Linien am längsten bei diesem Bekenntnis be-
barrte. Sie verließ es 1746, um sich die in Aussicht
stehenden Erbschaften im rechtsrheinischen Bereich
zu sichern (Zedler, Universallexikon 3 [1733] 1910.
- K. Menzel, Wolfgang von Zweibrücken. Mün-
chen 1893. 603. - F. I. Streber, Erinnerung an
Pfalzgraf Karl ... München 1882).

379
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften