Nürnberg II
den und sterben verdienet hat, ndas ist zum ewigen
lebenn.
Auf das aber solcher trost uns dest gewisser wer,
hat es der Herr bei solcher zusagung allein nit wöl-
len bleiben lassen, sonder odieselben erstlich mit der
heiligen taufe versiglet; denn du bist in den tod
Christi getaufet, das du desselben genießen und dar-
durch von sünd und tod solt gefreiet werden. Zum
andern hat Christuso (R: Trost des nachtmal unsers
Herrn ChristiP) seinen christen das abentmal zum
neuen testament eingesetzet, in welchem er uns sein
leib und blut zur speis und trank gibt, auf das wir
ja gewiß würden, solcher leib und blut sei für unser
sünd geben und zu vergebung der sünden vergossenq.
Wenn wir aber (R: Das sacrament soll man rei-
chen und nemen, wie es Christus hat eingesetztr)
mit solchem testament Christi recht wöllen umb-
gehen, so müssen wir es anderst nit handlen, dann
Christus selb befolhen hat. Nun aber heist unser he-
ber Herr Christus nit allein sein leib essen unter
soder mits dem brot, sonder heist auch sein blut
trinken unter dem wein und spricht: ,,Trinket alle
daraus !" Derhalb kan und wil ich dir das sacrament
anderst nicht geben, denn es Christus zu geben be-
folhen und die christliche kirche allenthalb lenger
denn dreizehenhundert jar gebrauchet hat. So solt
du solches sacrament auch anderst nicht begern
noch nemen denn, wie es Christus befolhen hat. So
kanstu alsdann gewiß sein, das du seinem willen fol-
gest und nit unrecht tust.
So sage mir: Wiltu auf dise weise das hochwirdig
sacrament empfahen, deinen glauben damit zu ster-
ken, das der leib Christi für dein sünde geben und
sein blut zu vergebung deiner sünde vergossen sei ?
So der kranke ja antwortet, so knie erstlich der
kirchendiener bei dem kranken nider und bete mit
im das Vater unser fein laut. Darnach trete er für
den tisch, da die hostia und der wein ist, und spre-
che die wort unsers Herren Christi fein laut. Erst-
lich:
In der nacht, da Jesus verraten ward, nam er das
brot, danket und brachs und gabs seinen jüngern
und sprach: Nembt hin und esset! Das ist mein leib,
der für euch gegeben wird. Das tut zu meinem ge-
dechtnus!
Nach disen worten3 gebe er ihm das brot und
spreche:
Nimm hin und isse! Das ist der leib Jesu Christi,
der für deine sünde geben ist.
Darnach trete er wider zum tisch und spreche wei-
ter:
Desselben gleichen nam er auch den kelch nach
dem abentmal und danket und gab in den und
sprach: Trinket alle daraus! Das ist mein blut des
neuen testaments, das für euch und für vil vergossen
wird zur vergebung der sünden. Solchs tut, so oft
irs trinkt, zu meinem gedechtnus!
tNach disen worten gebe er im den kelch und
sprechet:
Nimb hin und trinke! Das ist das blut unsers
Herrn Jesu Christi, das für dein sünd vergossen ist.
Wenn nun der krank bewaret ist, vermane er in
zum gebet und spreche im also vor:
uLaß uns nun Got danken und sprich mir nachu:
Ich danke dir, allmechtiger Gott, das du mich
durch dise heilsame gaben des leibs und bluts deines
Suns Jesu Christi hast erquicket, und bitte dich, du
wöllest mir solches gedeien lassen, zum starken glau-
ben gegen dir, das ich auf dein barmherzigkeit alles
wagen und durch hilf deines Suns und des Heiligen
Geistes alles uberwinden und deiner zusag nach ewig
leben möge. Amen.
XI.a
Wie man die kranken trösten soll.
So es sich zeit oder ander gelegenheit halb wil lei-
den, mag er den kranken weiter trösten und dabei
vom rechten brauch des abentmals unterrichten, also:
Lieber christ, bedenke ja fleißig, was für große
gnad Gott an dich und uns alle, die wir getaufet sind,
gewendet hat, das er seines eingebornen Suns nit
verschonet, sonder für dich und uns alle in den tod
n-n Fehlt 1543 I.
p Fehlt 1543 I.
r Fehlt 1543 I.
t Fehlt 1545 irrig.
o—o Fehlt vor 1545. a 1543 I: X.
q Vor 1545: + worden.
s—s Fehlt vor 1545. 3 Diese Form der Kommunion je nach den beiden Tei-
u-u Fehlt vor 1545. len des so geteilten Einsetzungsberichtes nach Lu-
thers Deutscher Messe (1526) (WA 19, 99).
510
den und sterben verdienet hat, ndas ist zum ewigen
lebenn.
Auf das aber solcher trost uns dest gewisser wer,
hat es der Herr bei solcher zusagung allein nit wöl-
len bleiben lassen, sonder odieselben erstlich mit der
heiligen taufe versiglet; denn du bist in den tod
Christi getaufet, das du desselben genießen und dar-
durch von sünd und tod solt gefreiet werden. Zum
andern hat Christuso (R: Trost des nachtmal unsers
Herrn ChristiP) seinen christen das abentmal zum
neuen testament eingesetzet, in welchem er uns sein
leib und blut zur speis und trank gibt, auf das wir
ja gewiß würden, solcher leib und blut sei für unser
sünd geben und zu vergebung der sünden vergossenq.
Wenn wir aber (R: Das sacrament soll man rei-
chen und nemen, wie es Christus hat eingesetztr)
mit solchem testament Christi recht wöllen umb-
gehen, so müssen wir es anderst nit handlen, dann
Christus selb befolhen hat. Nun aber heist unser he-
ber Herr Christus nit allein sein leib essen unter
soder mits dem brot, sonder heist auch sein blut
trinken unter dem wein und spricht: ,,Trinket alle
daraus !" Derhalb kan und wil ich dir das sacrament
anderst nicht geben, denn es Christus zu geben be-
folhen und die christliche kirche allenthalb lenger
denn dreizehenhundert jar gebrauchet hat. So solt
du solches sacrament auch anderst nicht begern
noch nemen denn, wie es Christus befolhen hat. So
kanstu alsdann gewiß sein, das du seinem willen fol-
gest und nit unrecht tust.
So sage mir: Wiltu auf dise weise das hochwirdig
sacrament empfahen, deinen glauben damit zu ster-
ken, das der leib Christi für dein sünde geben und
sein blut zu vergebung deiner sünde vergossen sei ?
So der kranke ja antwortet, so knie erstlich der
kirchendiener bei dem kranken nider und bete mit
im das Vater unser fein laut. Darnach trete er für
den tisch, da die hostia und der wein ist, und spre-
che die wort unsers Herren Christi fein laut. Erst-
lich:
In der nacht, da Jesus verraten ward, nam er das
brot, danket und brachs und gabs seinen jüngern
und sprach: Nembt hin und esset! Das ist mein leib,
der für euch gegeben wird. Das tut zu meinem ge-
dechtnus!
Nach disen worten3 gebe er ihm das brot und
spreche:
Nimm hin und isse! Das ist der leib Jesu Christi,
der für deine sünde geben ist.
Darnach trete er wider zum tisch und spreche wei-
ter:
Desselben gleichen nam er auch den kelch nach
dem abentmal und danket und gab in den und
sprach: Trinket alle daraus! Das ist mein blut des
neuen testaments, das für euch und für vil vergossen
wird zur vergebung der sünden. Solchs tut, so oft
irs trinkt, zu meinem gedechtnus!
tNach disen worten gebe er im den kelch und
sprechet:
Nimb hin und trinke! Das ist das blut unsers
Herrn Jesu Christi, das für dein sünd vergossen ist.
Wenn nun der krank bewaret ist, vermane er in
zum gebet und spreche im also vor:
uLaß uns nun Got danken und sprich mir nachu:
Ich danke dir, allmechtiger Gott, das du mich
durch dise heilsame gaben des leibs und bluts deines
Suns Jesu Christi hast erquicket, und bitte dich, du
wöllest mir solches gedeien lassen, zum starken glau-
ben gegen dir, das ich auf dein barmherzigkeit alles
wagen und durch hilf deines Suns und des Heiligen
Geistes alles uberwinden und deiner zusag nach ewig
leben möge. Amen.
XI.a
Wie man die kranken trösten soll.
So es sich zeit oder ander gelegenheit halb wil lei-
den, mag er den kranken weiter trösten und dabei
vom rechten brauch des abentmals unterrichten, also:
Lieber christ, bedenke ja fleißig, was für große
gnad Gott an dich und uns alle, die wir getaufet sind,
gewendet hat, das er seines eingebornen Suns nit
verschonet, sonder für dich und uns alle in den tod
n-n Fehlt 1543 I.
p Fehlt 1543 I.
r Fehlt 1543 I.
t Fehlt 1545 irrig.
o—o Fehlt vor 1545. a 1543 I: X.
q Vor 1545: + worden.
s—s Fehlt vor 1545. 3 Diese Form der Kommunion je nach den beiden Tei-
u-u Fehlt vor 1545. len des so geteilten Einsetzungsberichtes nach Lu-
thers Deutscher Messe (1526) (WA 19, 99).
510