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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (11. Band = Bayern, 1. Teil): Franken: Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach-Kulmbach - Reichsstädte Nürnberg, Rothenburg, Schweinfurt, Weissenburg, Windsheim - Grafschaften Castell, Rieneck und Wertheim - Herrschaft Thüngen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1961

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https://doi.org/10.11588/diglit.30627#0598
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Rothenburg

waltigen sind nicht den guten werken, sonder den
bösen zu forchten. Wiltu dich aber nicht förchten
für der oberkeit, so tue guts, so wirstu lob von der-
selbigen haben; dann sie ist Gottes dienerin dir zu
gut. Tustu aber böses, so förchte dich; dann sie tregt
das schwert nicht umbsonst. Sie ist Gottes dienerin,
ein recherin zur straf uber den, der böses tut. So seid
nun aus not untertan, nicht allein umb der straf wil-
len, sonder auch umb des gewissens willen! Der-
halben müsset ir auch steuer geben; dann sie sind
Gottes diener, die solchen schutz handhaben etc.
Rom. 13 [1-6]; 1. Petri. 2 [13-17],
Den ehemennern.
Ir menner, liebet eure weiber, gleich wie Christus
geliebt hat sein gemein etc! Ephes. 5 [25-33]. Ir
menner liebet eure weiber und seid nit bitter gegen
ihnen! Colos. 3 [19].
Ir menner, wonet bei euren weibern mit vernunft
und gebt dem weibischen als dem schwechsten werk-
zeug sein ehr, als auch miterben der gnaden des
lebens, auf das euer gebet nit verhindert werde!
1. Pet. 3 [7],
Den eheweibern.
Ir weiber, seid untertan euren mennern als dem
Herrn, wie sichs gebürt; dann der man ist des wei-
bes haupt, gleich wie auch Christus das haupt ist
seiner gemein, Ephe. 5 [22f.]; Colos. 3 [18].
Die weiber sollen iren mennern untertan sein, auf
daß auch die, so nicht glauben an das wort, durch
der weiber wandel gewonnen werden, wenn sie an-
sehen eurn keuschen wandel in der forcht, welcher
geschmuk soll nicht auswendig sein, mit harflechten
und gold umbhenken oder kleider anlegen, sonder
der verborgen mensch des herzen unverruckt mit
sanft und stillem geist. Das ist köstlich vor Gott.
Dann also haben sich auch vor zeiten die heiligen
weiber geschmuckt, die ir hoffnung auf Gott satz-
ten und iren mennern untertan waren, wie die Sara
Abraham gehorsam war und hieß ihn herr, welcher
töchter ir worden seid, so ir wol tut und euch nicht
förchtet vor einigem schrecken etc., 1. Pet. 3 [1-6].
Den eltern.
Die wort, die der Herr dir gebeut, soltu zu herzen
nemen und solt sie deinen kindern scherpfen und da-

von reden, wenn du in deinem haus sitzest oder auf
dem weg gehest, wenn du dich niderlegst oder auf-
stehest etc., Deut. 6 [6f.].
Laß nicht ab, das kind zu züchtigen; dann wo du
es mit der ruten hauest, so darf mans nicht töten.
Du hauest es mit ruten, aber du errettest sein seel
von der hell, Proverb. 23 [13 f.].
Der seiner ruten schonet, der hasset seinen sohn.
Wer ihn aber lieb hat, der züchtiget ihn bald, Pro-
verb. 13 [24], 19 [18], 29. [15].
Hastu kinder, so zeuch sie! Beug iren hals von
jugent auf! Laß ihn iren willen nit in der jugent und
entschuldige ir torheit nicht! Ecclesiasticus [ = Si-
rach] 7 [25]; Eccle. 10 [Richtig: Sirach 30, 11]!
Ir väter, erbittert eure kinder nicht, auf das sie
nicht scheu werden, sonder ziehet sie auf in der zucht
und vermanung zu dem Herrn! Ephe. 6 [4]; Colo. 3
[21].
Den kindern.
Ir kinder, seid gehorsam eurn eltern in dem Herrn;
dann das ist das erst gebot, das verheißung hat: auf
das dirs wol gehe und lang lebest auf erden etc.
Ephe. 6 [1-3]; Colo. 3 [20],
Den knechten, megden, taglönern und arbeitern.
Ir knecht, seid gehorsam eurn leiblichen herren
mit forcht und zittern in einfeltigkeit eurer herzen
als Christo, nicht mit dienst allein für augen, als den
menschen zu gefallen, sonder als die knecht Christi,
das ir solchen willen Gottes tut von herzen mit gutem
willen! Last euch dünken, das ir dem Herrn dienet
und nicht dem menschen und wisset, was ein jeg-
licher guts tun würd, das wird er von dem Herrn
empfahen, er sei knecht oder herr! Ephe. 6 [5-8];
Coloss. 3 [22-25],
Ir knecht, seid untertan mit aller forcht den herrn,
nicht allein den gütigen und gelinden, sonder auch
den wunderlichen! 1. Petri. 2 [18].
Den hausherrn.
Ir herrn, tut auch dasselbig gegen inen und last
euer treuen und wist, das ir auch ein herren im
himeheich habt und ist bei ihm kein ansehen der
person, und beweiset den knechten, was recht und
billich ist! Ephe. 6 [9]; Colos. 3. [4, 1].

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