Literatur außer den bei der Einführung bereits genannten Titeln:
J. Bergdolt, Die freie Reichsstadt Windsheim im Zeitalter der Reformation (1520-1508). Leipzig 1921 ( -
QFbKG 5). - P. Flemming, Zur Pfarrergeschichte von Windsheim, in: BbKG 15 (1909) 123-131. - M. Geuder,
Chronik der Stadt Windsheim. Windsheim 1925. - Gußmann I 1, 163-177 ('passim). 486. - J. Nehr, Beiträge
zur Kirchengeschichte Windsheims. I-V. Windsheim 1800-1804. - H. Rößler, Die Reichsstadt Windsheim von der
Reformation bis zum Übergang an Bayern, in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 19 (1956) 236-248. -
Chr.W. Schirmer, Geschichte Windsheims und seiner Nachbarorte.Nürnberg 1848.- T.Walther,Verzeichnis des
sämtlichen Ministerii zu Windsheim bis auf dieses Jahr, in: Fortgesetzte Sammlung von alten und neuen theologi-
schen Sachen. Leipzig 1749. 440-460.
Archive: Nürnberg, Germanisches Museum.
Die im Aischgrund an der Straße von Würzburg nach Nürnberg gelegene Reichsstadt Windsheim
ist der dürftige Überrest einer weitgespannten Territorialpolitik der Staufer1, die mit einer Reihe von
Pfeilern eine Brücke zwischen dem Elsaß und dem Egerland schaffen wollten. Dabei war Windsheim
freilich erst die Nachfolgerin des anfänglich dafür in Aussicht genommenen Lenkersheim, als es Ende
des 13. Jahrhunderts aus der Hand Würzburgs in die des Reiches kam. Seit 1431 durfte sie sich den
kaiserlichen Vogt (Oberrichter) aus dem fränkischen Adel, seit 1523 aus ihren eigenen Reihen wählen.
Letzter Adelsvogt war Hans von Schwarzenberg2, erster Bürgeroberrichter Michael Bernbeck.
Die Pfarrei lag in der Diözese Würzburg. Sie war die Pfarrei des merowingischen Königshofes
an der Rannach, dessen Verwaltungsbereich sich schließlich im Rangau über die ganze Keuperstufe
hinüber bis zur Berührung mit dem baierischen Siedelungsraum bei Fürth ausweitete. Sie gehörte 741
zum Ausstattungsgut des Bistums Würzburg, wurde aber vom Reich wieder zurückerworben und 1317
dem Deutschen Orden übertragen.
Den Reichtum des religiösen Lebens zeigen nicht nur die Kirche und ihre Ausstattung, sondern
vor allem zahlreiche Wohltätigkeitsstiftungen und viele Meßpfründen, auf die Bürger bzw. die Stadt prä-
sentierten. Vor allem erhielt Windsheim schon sehr früh (1421) eine Predigerstelle mit städtischem Pa-
tronat.Sie kann nicht ohne inneren Zusammenhang mit den um jene Zeit im Aischgrund sehr lebendigen
Waldensergruppen hussitischen Einschlags gedacht werden3. Wurden schon diese eigentlich erst etwas
spät greifbar, so darf es auch nicht als unmöglich erklärt werden, daß sie im Untergrund noch wirksam
1 W. Schultheiß, Das Königsprivileg für Lenkersheim von 1200, in: MVGN 42 (1951) 30-53. 2 Vgl. S. 4. 6. 65).
3 Simon, EKGB 121. — I. von Döllinger, Beiträge zur mittelalterlichen Sektengeschichte 2 (München 1890)
626—629. — H. Haupt, Waldensertum und Inquisition im südöstlichen Deutschland. Freiburg 1890. 69. -
Fr. Beyschlag, Zur kirchlichen Geschichte der Würzburger Diözese im 15. Jahrhundert, in: BbKG 15 (1909)
85-87.- Ders., Zur Geschichte der Hussitenbewegung in Franken, in: ZbKG 2 (1927) 47.
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J. Bergdolt, Die freie Reichsstadt Windsheim im Zeitalter der Reformation (1520-1508). Leipzig 1921 ( -
QFbKG 5). - P. Flemming, Zur Pfarrergeschichte von Windsheim, in: BbKG 15 (1909) 123-131. - M. Geuder,
Chronik der Stadt Windsheim. Windsheim 1925. - Gußmann I 1, 163-177 ('passim). 486. - J. Nehr, Beiträge
zur Kirchengeschichte Windsheims. I-V. Windsheim 1800-1804. - H. Rößler, Die Reichsstadt Windsheim von der
Reformation bis zum Übergang an Bayern, in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 19 (1956) 236-248. -
Chr.W. Schirmer, Geschichte Windsheims und seiner Nachbarorte.Nürnberg 1848.- T.Walther,Verzeichnis des
sämtlichen Ministerii zu Windsheim bis auf dieses Jahr, in: Fortgesetzte Sammlung von alten und neuen theologi-
schen Sachen. Leipzig 1749. 440-460.
Archive: Nürnberg, Germanisches Museum.
Die im Aischgrund an der Straße von Würzburg nach Nürnberg gelegene Reichsstadt Windsheim
ist der dürftige Überrest einer weitgespannten Territorialpolitik der Staufer1, die mit einer Reihe von
Pfeilern eine Brücke zwischen dem Elsaß und dem Egerland schaffen wollten. Dabei war Windsheim
freilich erst die Nachfolgerin des anfänglich dafür in Aussicht genommenen Lenkersheim, als es Ende
des 13. Jahrhunderts aus der Hand Würzburgs in die des Reiches kam. Seit 1431 durfte sie sich den
kaiserlichen Vogt (Oberrichter) aus dem fränkischen Adel, seit 1523 aus ihren eigenen Reihen wählen.
Letzter Adelsvogt war Hans von Schwarzenberg2, erster Bürgeroberrichter Michael Bernbeck.
Die Pfarrei lag in der Diözese Würzburg. Sie war die Pfarrei des merowingischen Königshofes
an der Rannach, dessen Verwaltungsbereich sich schließlich im Rangau über die ganze Keuperstufe
hinüber bis zur Berührung mit dem baierischen Siedelungsraum bei Fürth ausweitete. Sie gehörte 741
zum Ausstattungsgut des Bistums Würzburg, wurde aber vom Reich wieder zurückerworben und 1317
dem Deutschen Orden übertragen.
Den Reichtum des religiösen Lebens zeigen nicht nur die Kirche und ihre Ausstattung, sondern
vor allem zahlreiche Wohltätigkeitsstiftungen und viele Meßpfründen, auf die Bürger bzw. die Stadt prä-
sentierten. Vor allem erhielt Windsheim schon sehr früh (1421) eine Predigerstelle mit städtischem Pa-
tronat.Sie kann nicht ohne inneren Zusammenhang mit den um jene Zeit im Aischgrund sehr lebendigen
Waldensergruppen hussitischen Einschlags gedacht werden3. Wurden schon diese eigentlich erst etwas
spät greifbar, so darf es auch nicht als unmöglich erklärt werden, daß sie im Untergrund noch wirksam
1 W. Schultheiß, Das Königsprivileg für Lenkersheim von 1200, in: MVGN 42 (1951) 30-53. 2 Vgl. S. 4. 6. 65).
3 Simon, EKGB 121. — I. von Döllinger, Beiträge zur mittelalterlichen Sektengeschichte 2 (München 1890)
626—629. — H. Haupt, Waldensertum und Inquisition im südöstlichen Deutschland. Freiburg 1890. 69. -
Fr. Beyschlag, Zur kirchlichen Geschichte der Würzburger Diözese im 15. Jahrhundert, in: BbKG 15 (1909)
85-87.- Ders., Zur Geschichte der Hussitenbewegung in Franken, in: ZbKG 2 (1927) 47.
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