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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (11. Band = Bayern, 1. Teil): Franken: Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach-Kulmbach - Reichsstädte Nürnberg, Rothenburg, Schweinfurt, Weissenburg, Windsheim - Grafschaften Castell, Rieneck und Wertheim - Herrschaft Thüngen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1961

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https://doi.org/10.11588/diglit.30627#0749
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XIII 1. Thüngenische Kirchenordnung 1564.
Gründlicher bericht, was sich [die von den ] gestrengen, edlen und
ernvesten brüdern und vettern von Thüngen verordnete pastores
und kirchendiener in einrichtung einer gleichförmigen christlichen
kirchenordnung verglichen haben
zu Grefendorf den 19. Septembris dises 1564. jars.

[Inhaltsverzeichnis: Seite
Vorrede 731
Anfenglich der lehre halben 732
Von der kirchenordnung 734
1. Von der vesper am sonabend 735
2. Am sonntag,so kommunikanten vorhanden 735
3. Von der elevation 736
4. Vom meßgewand und brennenden lichtern
oder kerzen 736
5. An sonntagen und anderen feiertagen,
da keine communicanten vorhanden 737
6. Vom catechismo und kinderlehre 737
7. Von besonderen festen und feiertagen 737
8. Von der wochenpredigt am freitag 738
9. Von der beicht und privatabsolution 738
10. Von der taufe 738
11. Von kranken zu communiciren 738
12. Von hochzeiten 739
13. Von den leichen und begrebnussen 739
14. Von bildern und gemälden 739

15. Vom einsegnen der kindbetterin 739
16. Vom wetter- und unsers Herrn Christi
schiedungsleuten 741
Schluß 741.]
[Vorrede.]
1. Corinth 14 [40]:
Παντα δε ευσχημονως χαι χατα ταξιν γενεσυω'
Gottes genade, friede und b[estendig]keit in der er-
kanten warheit [des] heiligen evangelii samt uns[erm]
christlichen gebet fur euer e[rn]vest und derselben
gluckselige [re]gierung neben schuldigen und gehor-
samen diensten jederzeit bevor!
Gestrenge, edle, ernveste, großgünstige, geliebte
junckherrn!
Wir, euer ernveste untertänige, gehorsame und
mit namen unterschriebene2 arme diener der gemeine
und kirchen Christi in e[uer] e[rnvest] weltlicher ober-
keit und gebiet3 und andern benachbarten kirchen,
so e[uer] e[rnvest] zu lehen anhorig4, danken fur-

Druckvorlage: Abschrift. (30 Blätter Quart [21,5
zu 16,8], in alten Pergamentumschlag geheftet, Titel-
blatt ungezählt, f. 1-18r unsere Kirchenordnung; f. 18v
bis 20v die nachher gebrachten Lectiones für die Ves-
pern; f. 11v-27v Gebete für den Geistlichen; f. 28 und
29 leer). Weißenbach Archiv der Gesamtfamilie der
Reichsfreiherrn von Thüngen. — Die Abschrift wurde
von dem damaligen Kaplan in Burgsinn, Andreas
Hennaeus, für seinen Pfarrer Joh. Cheselius (1581
bis 1587) gefertigt. Hennaeus stammte aus Münner-
stadt, wurde 1587 Pfarrer in Langenprozelten, 1593
Kaplan in Lohr am Main, 1603 bei der dortigen Gegen-
reformation vertrieben, 1604 Pfarrer in Breitenau bei
Coburg und 1605 Pfarrer und Superintendent in Wan-
genheim bei Gotha,wo er 1619 starb.Er veröffentlichte
eine auch lokalkirchengeschichtlich interessante Ge-
dichtsammlung („Preces et lacrimae...“. Coburg 1605)
(G. Ledermann in: Archiv des Historischen Vereins

von Mainfranken 71 [1938] 294—321< = in: Heimat-
land [Lohr] 1 [1940] Nr. 1; 9 [1950] Nr. 5. 10; 10 [1951]
Nr. 2. 5>. - J. Schott, Beiträge zur Reformations-
geschichte der Grafschaft Rieneck, in: Heimatland
[Lohr] 12 [1953] Nr. 8).- Druck (inAuszug): Mundle
10-23.
1 Hier und an einigen anderen Stellen geringer Papier-
verlust.
2 Die Unterschriften fehlen in der Abschrift.
3 Hier wird also nicht auch noch auf ein allenfalsiges
Patronatsrecht gesehen. Es darf daher angenommen
werden, daß auch der Pfarrer von Wolfsmünster, der
unter rieneckischem Patronat stand (W. Schorn-
baum 181), teilnahm. Über diese Pfarreien siehe die
Einleitung S. 729!
4 Doch wohl im Sinne von Patronat. - Verfassungs-
rechtlich gab das Patronatsrecht allein seit dem

731
 
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