Augsburg
machen weder deren dingen, die oben im himel, noch
deren die unden auf erden noch deren die in wassern
unter der erden seind. Du solt dich zu inen nit bucken
und inen nit dienen; dann ich bin der Herr dein Gott,
ain starker eiferer, der ich haimsuche die missetat
der väter an den kindern bis in das dritt und viert
glid, deren die mich hasen, und tu barmherzigkait
an vil tausent, die mich lieben und meine gebot
halten [Ec. 20, 4ff.].
Das dritt:
Du solt den namen des Herren deines Gotts nit
vergeblich füren; dann der Herr wird den nit un-
schuldig halten, der seinen namen vergeblich füret
[Ex. 20, 7].
Das viert:
Gedenk des sabathstags, das du in hailigest!
Sechs tag soltu arbeiten und alle deine werk tun.
Aber der sibend tag ist der sabat des Herren deines
Gots. Daran solt du kain -werk tun noch dein sun
noch dein tochter [noch6] dein knecht noch dein
magt noch dein fremdling, der in deiner statt tor
ist. Dann sechs tag hat der Herr himel und erden ge-
macht, das meer und alles, was darinnen ist, und
ruwet am sibenden tag. Darumb hat der Herr den
sabat gesegnet und in gehailiget [Ex. 20, 8-11].
Die gebot der andern tafel
Das fünft:
Du solt dein vater und dein mutter ehren, auf das
du lang lebest in dem land, das dir der Herr, dein
Got, geben wirt [Ec. 20, 12.]
Das sechst:
Du solt nit töten [Ex. 20, 13].
Das sibend:
Du solt nit ehebrechen [Ex. 20. 14].
Das acht:
Du solt nit steelen [Ex. 20, 15].
Das neunt:
Du solt kain falsch zeugnus geben wider deinen
nächsten [Ex. 20, 16].
Fehlt irrtümlich in der Vorlage.
Das zehent:
Du solt dich nit lassen gelusten deines nächsten
haus. Du solt dich nit lassen gelusten deines näch-
sten weibs noch seines knechts noch seiner magt
noch seines ochsen noch seines esels noch alles, das
dein nächster hat [Ex. 20, 17].
Dieweil aber aus den werken des gesetz nieman
weder hie gerecht noch dort selig werden mag und
wir in disen geboten Gottes gleich als in ainem spie-
gel allain unser sünd und übertretung, auch wol ver-
diente straf sehen und erkennen und aber allain
durch die unverdienten gnad unsers Herren Jesu
Christi frümmkait und seligkait erlangen müssen,
wöllen wir mit herzlicher demütigkait unser sünd
bekennen, auch der gnad begeren und also sprechen.
Ain gemaine offne beicht.
Allmechtiger und gerechter strenger Got, wir be-
kennen vor deiner hohen maiestet unser sündliche
nichtigkait, das wir in sünden empfangen, geboren,
auferzogen, erstunken und ganz aller ding verdor-
ben seind und alles, so wir von natur seind, habend,
tund und vermögend, von außen und innen, mit ge-
danken, begirden, worten und werken, ist alles wi-
der dich und deine billiche hailige gebot. Darumb wir
dann vorr unser angebornen, auch aigenwilliger und
selbgetoner sund wegen deinen grimmen zorn und
ewigen tod wol beschuldt haben. Aber, o treuer Gott
und Vater aller barmherzigkait, der du nit lust hast
ab7 dem tod des sünders, sonder das er sich beker
und lebe, beker uns durch die kraft deines starken
gaists zu warer bußfertigkait und verleich uns das
leben der gnaden durch deinen Sun Jesum Christum,
den du darumb aus lauter lieb geschickt hast in
dise welt und geben in den bitteren tod, damit ain
jeder, der an in glaubt, nit verderbe, sonder habe das
ewig leben! Verzeich gnädiglich alle vergangne sünd!
Tilk und durchstreich si mit seinem hailigen blut,
das si uns nimmermehr werden zugerechnet! Ver-
leich uns ain kreftigen willen der besserung! Mehr
täglich unsern glaubenSterk unser schwachait!
Bau unser liebe gegen dir und dem nächsten! Erhalt
unser gedult und hoffnung, das wir also, o hailger
7 = ob, über (Schmeller 1, 10f. 16. - Grimm 1, 7).
68
machen weder deren dingen, die oben im himel, noch
deren die unden auf erden noch deren die in wassern
unter der erden seind. Du solt dich zu inen nit bucken
und inen nit dienen; dann ich bin der Herr dein Gott,
ain starker eiferer, der ich haimsuche die missetat
der väter an den kindern bis in das dritt und viert
glid, deren die mich hasen, und tu barmherzigkait
an vil tausent, die mich lieben und meine gebot
halten [Ec. 20, 4ff.].
Das dritt:
Du solt den namen des Herren deines Gotts nit
vergeblich füren; dann der Herr wird den nit un-
schuldig halten, der seinen namen vergeblich füret
[Ex. 20, 7].
Das viert:
Gedenk des sabathstags, das du in hailigest!
Sechs tag soltu arbeiten und alle deine werk tun.
Aber der sibend tag ist der sabat des Herren deines
Gots. Daran solt du kain -werk tun noch dein sun
noch dein tochter [noch6] dein knecht noch dein
magt noch dein fremdling, der in deiner statt tor
ist. Dann sechs tag hat der Herr himel und erden ge-
macht, das meer und alles, was darinnen ist, und
ruwet am sibenden tag. Darumb hat der Herr den
sabat gesegnet und in gehailiget [Ex. 20, 8-11].
Die gebot der andern tafel
Das fünft:
Du solt dein vater und dein mutter ehren, auf das
du lang lebest in dem land, das dir der Herr, dein
Got, geben wirt [Ec. 20, 12.]
Das sechst:
Du solt nit töten [Ex. 20, 13].
Das sibend:
Du solt nit ehebrechen [Ex. 20. 14].
Das acht:
Du solt nit steelen [Ex. 20, 15].
Das neunt:
Du solt kain falsch zeugnus geben wider deinen
nächsten [Ex. 20, 16].
Fehlt irrtümlich in der Vorlage.
Das zehent:
Du solt dich nit lassen gelusten deines nächsten
haus. Du solt dich nit lassen gelusten deines näch-
sten weibs noch seines knechts noch seiner magt
noch seines ochsen noch seines esels noch alles, das
dein nächster hat [Ex. 20, 17].
Dieweil aber aus den werken des gesetz nieman
weder hie gerecht noch dort selig werden mag und
wir in disen geboten Gottes gleich als in ainem spie-
gel allain unser sünd und übertretung, auch wol ver-
diente straf sehen und erkennen und aber allain
durch die unverdienten gnad unsers Herren Jesu
Christi frümmkait und seligkait erlangen müssen,
wöllen wir mit herzlicher demütigkait unser sünd
bekennen, auch der gnad begeren und also sprechen.
Ain gemaine offne beicht.
Allmechtiger und gerechter strenger Got, wir be-
kennen vor deiner hohen maiestet unser sündliche
nichtigkait, das wir in sünden empfangen, geboren,
auferzogen, erstunken und ganz aller ding verdor-
ben seind und alles, so wir von natur seind, habend,
tund und vermögend, von außen und innen, mit ge-
danken, begirden, worten und werken, ist alles wi-
der dich und deine billiche hailige gebot. Darumb wir
dann vorr unser angebornen, auch aigenwilliger und
selbgetoner sund wegen deinen grimmen zorn und
ewigen tod wol beschuldt haben. Aber, o treuer Gott
und Vater aller barmherzigkait, der du nit lust hast
ab7 dem tod des sünders, sonder das er sich beker
und lebe, beker uns durch die kraft deines starken
gaists zu warer bußfertigkait und verleich uns das
leben der gnaden durch deinen Sun Jesum Christum,
den du darumb aus lauter lieb geschickt hast in
dise welt und geben in den bitteren tod, damit ain
jeder, der an in glaubt, nit verderbe, sonder habe das
ewig leben! Verzeich gnädiglich alle vergangne sünd!
Tilk und durchstreich si mit seinem hailigen blut,
das si uns nimmermehr werden zugerechnet! Ver-
leich uns ain kreftigen willen der besserung! Mehr
täglich unsern glaubenSterk unser schwachait!
Bau unser liebe gegen dir und dem nächsten! Erhalt
unser gedult und hoffnung, das wir also, o hailger
7 = ob, über (Schmeller 1, 10f. 16. - Grimm 1, 7).
68