Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts

II 7. Warhaftige copi der vom rat ubergebnen form,
darauf die kirchendiener angelobt haben«

Ir werden an aid statt angeloben, das ir einem er-
barn rat als euer ordenlichen obrigkeit und gemeiner
statt getreu, hold und gewer* 1 sein, iren nutzen und
frummen füdern, schaden und nachteil wenden und
verwarnen 2,
do euch auch sachen fürkemen, daraus einen er-
barn rat und gemeiner statt schaden und nachteil
entstehen möcht, das ir dieselbige einem erbarn rat
oder den geheimen unverlengt anzeigen und,
wo sich zwischen euch und den eurigen in we-
rendem kirchendienst bürgerliche sachen zutrügen,
das ir alhie wie ander burger und inwoner recht ne-
men und geben

Druckvorlage: Gleichzeitige amtliche Abschrift
im Kirchenpflegerbüchlein(Dinkelsbühl Stadt-
archiv, B 88f. 38f.). - Druck: Bürckstümmer, Kir-
chenpflege 59. — Karg 25. — Vgl. oben S. 124!
1 = gewährig, willfährig (Schmeller 2, 975f. —
Grimm 4 1 5, 4806).

und euch sonst durchaus den ausgegangenen kei-
serlichen schreiben und bevelhen gemes verhalten
wöllet, getreulich und one geverde.
Nota:
Bei dem vor rat geschehenen angeloben der kir-
chendiener seind damals3 gewesen dise kirchen-
pfleger
1. Veit Reinhart [, Wirt4],
2. Caspar Sauermann [, Metsieder4],
3. Melchior Detelbach [, Tuchmacher4],
4. Michael Fridel [, Tuchmacher4],
5. Hans Küffler,
6. Hans Kern.

2 — abwehren, verhüten (Schmeller 2, 1002. —
Grimm 12 I 2133).
3 nämlich bei der erstmaligen Ablegung dieses Eides
durch Pfarrer Knauer und Diakon Ammon am
6. Febr. 1573 (Karg 25. - Bürckstümmer 2, 32).
4 Die Berufe nachdemKirchenpflegerbüchlein B90f. 6.

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