Der statt Nordling neu fürgenommne reformation und kirchenordnung
friden gepeten werden soll, doch den sampstag aus-
genommen, uf welchen dann nit allain vesper ge-
sungen, sonder inmaßen wie uf die feiertag gepredigt
und umb den friden gepeten würdet.
Von feirn und feirtagen
Sovil aber die fest und feirtage belangt, ist durch
ain erbern rat und die gemelten diener der kirchen ge-
mainlich aus christlichen, ansehenlichen und not-
wendigen ursachen bedacht und geschlossen, das
hinfüro in unsern pfarren und kirchen kaine ferrer
oder andere dann die hernach verzaichneten fest ge-
halten, gefeirt oder zu feiern verkundet werden,
gleichwol aber ains jeden gewissen zu disen oder an-
dern tagen feirens oder arbaitens halb unverknupft
und unbeschwert sein sollen, und sein nemlichen
dis die feirtag:
13 Vgl. oben S. 215 mit Anm. 28!
14 St. Georg ist der Patron der Stadtkirche. Sein Tag
wurde in der Diözese Augsburg, in der Nördlingen
lag, nicht wie sonst zumeist am 23., sondern am 24.
April begangen (H. Grotefend, Zeitrechnung des
deutschen Mittelalters und der Neuzeit [Hannover
Alle sontag,
Alle fest unsers Herrn Jesu Christi, nernhch
der Christag [25. Dez.], |
der Ostertag, - allwegen die zwen
der Pfingstag, I tag zu feiren,
Neuen jars tag [1. Jan.],
der Obersten [6. Jan.],
der Auffartag
Nachmalen aller zwölfboten tag13, und
dise drei Unser Frauen tag, die man
Verkundung [25. März] I
Liechtmeß [2. Febr.] Marie nennet
Himelfahrt [15. Aug.] j
Sant Johannes des taufers tag [24. Juni],
und dann so soll auch sant Georgen tag14 bei altem
herkommen pleiben und die gemain desselben tags,
umb getreue vergenger diser statt ze biten, dem ge-
prauch nach ermant werden.
1891] 1, 73; 2, 4). An diesem Tage und am Tag darauf,
dem Markustag, und am Tag nach diesem fanden in
Nördlingen die Rats- und Ämterwahlen statt (Karl
Otto Müller, Nördlinger Stadtrechte des Mittel-
alters [= Bayerische Rechtsquellen 2]. München
1933. 83. 166. 341).
309
friden gepeten werden soll, doch den sampstag aus-
genommen, uf welchen dann nit allain vesper ge-
sungen, sonder inmaßen wie uf die feiertag gepredigt
und umb den friden gepeten würdet.
Von feirn und feirtagen
Sovil aber die fest und feirtage belangt, ist durch
ain erbern rat und die gemelten diener der kirchen ge-
mainlich aus christlichen, ansehenlichen und not-
wendigen ursachen bedacht und geschlossen, das
hinfüro in unsern pfarren und kirchen kaine ferrer
oder andere dann die hernach verzaichneten fest ge-
halten, gefeirt oder zu feiern verkundet werden,
gleichwol aber ains jeden gewissen zu disen oder an-
dern tagen feirens oder arbaitens halb unverknupft
und unbeschwert sein sollen, und sein nemlichen
dis die feirtag:
13 Vgl. oben S. 215 mit Anm. 28!
14 St. Georg ist der Patron der Stadtkirche. Sein Tag
wurde in der Diözese Augsburg, in der Nördlingen
lag, nicht wie sonst zumeist am 23., sondern am 24.
April begangen (H. Grotefend, Zeitrechnung des
deutschen Mittelalters und der Neuzeit [Hannover
Alle sontag,
Alle fest unsers Herrn Jesu Christi, nernhch
der Christag [25. Dez.], |
der Ostertag, - allwegen die zwen
der Pfingstag, I tag zu feiren,
Neuen jars tag [1. Jan.],
der Obersten [6. Jan.],
der Auffartag
Nachmalen aller zwölfboten tag13, und
dise drei Unser Frauen tag, die man
Verkundung [25. März] I
Liechtmeß [2. Febr.] Marie nennet
Himelfahrt [15. Aug.] j
Sant Johannes des taufers tag [24. Juni],
und dann so soll auch sant Georgen tag14 bei altem
herkommen pleiben und die gemain desselben tags,
umb getreue vergenger diser statt ze biten, dem ge-
prauch nach ermant werden.
1891] 1, 73; 2, 4). An diesem Tage und am Tag darauf,
dem Markustag, und am Tag nach diesem fanden in
Nördlingen die Rats- und Ämterwahlen statt (Karl
Otto Müller, Nördlinger Stadtrechte des Mittel-
alters [= Bayerische Rechtsquellen 2]. München
1933. 83. 166. 341).
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