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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (13. Band = Bayern, 3. Teil): Altbayern: Herzogtum Pfalz-Neuburg, Kurfürstentum Pfalz (Landesteil Oberpfalz), Reichsstadt Regensburg, Grafschaft Ortenburg, Herrschaft Rothenberg, Herrrschaft Wolfstein — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.30630#0073
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I 2 Kirchenordnung von 1543

des salzs gekostet, nicht lenger hnngern lassen nach
deiner gnaden, sonder mit derselben himelischen
speis erfüllen, auf das er (oder: sie) alweg brünstig
im geist und frölich in der hoffnung sei und deinem
namen alweg diene! Bring in (oder: sie) zum bad der
neuen wiedergeburt, auf das er (oder: sie) mit dei-
nen glaubigen den ewigen lon deiner verheißung zu
erlangen wirdig werde, durch Jesum Christum un-
sern Herrn! Amen.
Laßt uns beten!
Gott Abrahams, Gott Isaaks, Gott Jakobs, Gott
der du deinem knecht Mose auf dem berg Sinai er-
schinen bist und die kinder Israel aus dem land
Egypten gefüret hast und versahest sie mit dem
engel deiner güte, der sie bewaret tag und nacht,
wir bitten dich, Herr, das du deinen heiligen engel
herschicken wöllest, auf das er desgleichen beware
disen deinen diener (oder: dienerin) N. und füre in
(oder: sie) zur gnade deiner taufe durch Jesum
Christum unser Herrn.
Volget:
Darumb, du vermaledeiter Teufel, erkenne dein
urteil und gib die ehr dem lebendigen waren Gott,
gib die ehr Jesu Christo, seinem Sun, und dem Heili-
gen Geist und weich von disem diener (oder: die-
nerin) Gottis, N., welchen (oder: welche) Gott und
unser Herr Jesus Christus zu seiner heiligen gnad
und segen und zum brunnen der tauf durch sein
gabe gnediglich berufen hat und dis zeichen des hei-
ligen creuzes, das wir an sein stirn machen, müssest
du, leidiger Teufel, nimmermer mit frevel antasten,
durch den, der da künftig ist zu richten die lebendi-
gen und die toten und die welt durchs feur!
Folget:
Da höre nun, du verfluochter Satan, beschworen
durch den namen des ewigen Gottis und unsers Hei-
lands Jesu Christi, und weich von dannen, zitrend
und seufzend, mit deinem haß uberwunden. Du solt
nichts gemein haben mit disem diener (oder: diene-
rin) Gottis, der (oder: die) nun auf das himlisch ge-
denkt und der (oder: die) dir sampt deiner welt ent-
sagt und der (oder: die) in seliger unsterblicheit
22 Gegen Osianders eigenes Taufbüchlein (Sehling
11, 34) und gegen 1540 wird dieses Gebet erst hier
gebracht (vgl. oben S. 52 Anm. 21!)

leben wirt. Darumb gib die ehr dem Heiligen Geist,
der von der hohen bürge des himels kompt, diweil
dein betrug zerstöret ist, auf das er dis herz, so in
dem götlichen brunnen gereinigt, Got zu einem ge-
heiligten tempel und wonung mache, darmit er (oder:
sie) genzlich von aller schuld der vorigen laster er-
löset, dem ewigen Got allezeit dank sage und lob
seinen namen zu ewigen zeiten! Amen.
Folget:
Darumb, du vermaledeiter Teufel. Wie vor.
Laßt uns beten!
Got22, du unsterbliche zuflucht aller, die da bit-
ten, du erlösung der untertenigen, frid der bitten-
den, leben und glauben, auferstehung der toten,
dich ruef ich an uber disen deinen diener (oder:
dienerin), der (oder: die) umb die gabe deiner tauf
bittet und begeret durch die geistliche widergeburt
die ewigen gnad zu erlangen. Nimm in (oder: sie) an,
Herr, und, weil du gesagt hast: Bittet, so wert ir ne-
men; suchet, so wert ir finden; klopft an, so wirt
euch aufgeton, darum uberreiche die gab dem, der
(oder: der, die) da bittet, und tuoe auf die tür,
dem, der (oder: der, die) da klopfet, auf das er (oder:
sie) die ewige benedeiung des himelischen bades er-
lange und das verheißen reich deiner gab empfahe
durch Jesum Christum! Amen.
Folget:
Darumb, du vermaledeiter Teufel. Wie vor.
Folget:
Ich beschwer dich, du unreiner Geist, im namen
des Va†ters und des So†nes und des Heiligen Gei†stes,
das du ausfarest und weichest von disem diener
(oder: dienerin) Gottis N.; dann der gebeut dir, du
verfluochter und verdampter, der mit truckenen
füßen uber das mer gangen ist und der Petro, da er
sanke, die hand reichet, Jesus Christus unser Herr,
der da künftig ist zuo richten die lebendigen und die
toten und die welt durchs feur.
Volget:
Darumb du vermaledeiter Teufel. Wie vor.
 
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