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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (13. Band = Bayern, 3. Teil): Altbayern: Herzogtum Pfalz-Neuburg, Kurfürstentum Pfalz (Landesteil Oberpfalz), Reichsstadt Regensburg, Grafschaft Ortenburg, Herrschaft Rothenberg, Herrrschaft Wolfstein — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.30630#0109
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I 2 Kirchenordnung von 1543

Und dweil sichoft zutregt, das schwangere weiber
oder, die uber land wöllen ziehen, und andre des
heiligen sacraments begern und doch nicht erwarten
können, bis man ein gemeine communion in gwon-
licher meß helt, so solls mit denselbigen in der kir-
chen allerdings gehalten werden uber dem altar, wie
es bei den kranken in den heusern gehalten wirt.
Man mag auch die kranken, so es vermögen, dahin
vermanen, das sie das heilig sacrament zu empfahen
auch also in die kirchen kommen wöllen.
Hie folgen nun etliche trostpsalm, dankpsalm,
betpsalm sampt andern trostsprüchen, die man den
kranken vor oder nach der communion mag vor-
lesen, so es die gelegenheit wil leiden und die kran-
ken andacht darzu haben
Umb vergebung der sünd. Psalm 25 [2-22].
Nach dir, Herr [...nicht abgedruckt...] aus aller
seiner not.
Umb vergebung der sünde, hilf und sterk. Psalm
143 [1-12].
Herr, erhör [...nicht abgedruckt...] ich bin sein
knecht.
Unterweisung von vergebung der sünde. Psalm 32:
Wol dem [... nicht abgedruckt...] alle die frommen!
Ein betpsalm, der 31. [1-6].
Herr, auf dich [...nicht abgedruckt...] Herr, du
treuer Gott.
Trost und danksagung, der 23. Psalm [1-6].
Der Herr ist [...nicht abgedruckt...] des Herrn
immerdar.
Ein danksagung, der 103. Psalm [1-21].
Lobe den Herrn [...nicht abgedruckt...] lobe den
Herrn, meine seel.
Etlich trostsprüche,
Johannis am 3. [16ff., 35]:
Also hat Got die welt geliebt, das er seinen einigen

sun gab, auf das alle, die an in glauben, nit verlorn
werden, sonder das ewig leben haben. Dann Got hat
seinen sun nicht gesandt in die welt, das er die welt
richte, sonder das die welt durch in selig werde. Wer
an in glaubet, der wirt nicht gerichtet.
Der Vater hat den Sun lieb und hat im alles in sein
hand geben. Wer an den sun glaubet, der hat das
ewig leben.
Johannis am 5. [24]:
Warlich, warlich, ich sag euch: Wer mein wort
höret und glaubet dem, der mich gesandt hat, der
hat das ewig leben und kombt nit in das gericht,
sonder ist schon vom tod ins leben hindurch ge-
drungen.
Johannis am 6. [40]:
Das ist der wille des, der mich gesandt hat, das,
wer den Sun sihet und glaubet an in, habe das ewig
leben, und ich werd in auferwecken am jüngsten tag.
Johannis am 11. [25 f.]:
Ich bin die auferstehung und das leben, wer an
mich glaubt, der wirt leben, ob er gleich stürbe. Und
wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmer-
mer sterben.
2. zu Timotheo am 2. [11]:
Das ist je gewißlich war, sterben wir mit, so wer-
den wir mit leben. Dulden wir mit, so werden wir
mit herschen.
Und was andrer trostlicher sprüch mer ist, mag
im ein jeder aus der schrift selbs suchen: dann hie-
her zu schreiben, wurde zu vil sein.
Ordnung der begrebnus.1
Es sol aber der christen begrebnus ehrlich gehal-
ten werden, zu bekennen und zu ehrn die auferste-
hung von den toten, welche der christen höchster,
entlicher und gewisser trost ist. Darumb, wann ein
christenglid mit tod ist abgangen, damit es menig-
lich kund werd, mag man im, wie bisher der brauch

1 Dieses Stück beginnt zwar in Anschluß an 1540
(Sehling 3, 81), folgt dann aber doch durchaus
1533 (Sehling 11, 202f.).

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