Herzogtum Pfalz-Neuburg
der das sie heilig sei und unstreflich. Also sollen
auch die menner ire weiber lieben als ire eigne leib.
Wer sein weib liebet, der liebet sich selbs, dann nie-
mand hat jemals sein eigen fleisch gehaßt, sonder er
neret es und pfleget sein, gleichwie auch der Herr
der gemein. [Eph. 5. 25-29]
Zum weib sprech er: Die weiber seien untertan iren
mennern als dem Herrn, dann der man ist des weibs
haubt, gleichwie auch Christus das haupt ist der ge-
mein und er ist seines leibs Heiland. Aber wie nun
die gemein Christo ist unterton, also auch die weiber
iren mennern in allen dingen. [Eph. 5, 22 ff.]
Weiter sprech er:
Nun höret auch das creuz, das Got auf den ehe-
lichen stand gelegt hat.
Zum weibe: Also sprach Got zum weib: Ich will dir
vil kummer schaffen, wann du schwanger wirst. Du
solt deine kinder mit schmerzen gebern und solt
dich ducken vor deinem man und er sol dein herr
sein [1. Mose 3, 16].
Zum man: Und zum man sprach Got: Dieweil du
hast gehorcht der stimm deines weibs und geessen
von dem baum, davon ich dir gebot und sprach: Du
sol[st] nicht darvon essen. Verflucht sei der acker umb
deinetwillen. Mit kummer solt du dich darauf neren
dein leben lang. Dorn und disteln soll er dir tragen
und solt das kraut auf dem feld essen, bis das du
wider zur erden wirdest, darvon du genommen bist,
dann du bist erde und zu erde soltu werden [1. Mose
3. 17ff.].
Weiter sprech er:
Doch soll das euer trost sein, das ir glaubt und
wißt, das euer stand vor Got angenem und gesegnet
ist. Dann also steht geschriben [1. Mose 1, 27]: Got
schuf den menschen ime selbs zum bilde. Ja, zum
bilde Gottis schuf er in. Er schuf sie, menlin und
freulein. Und Got segnet sie und sprach zu in: Seit
fruchtbar und meret euch und erfüllet die erden und
bringt sie unter euch und herschet uber visch im
meer und uber vögel unter dem himel und uber alles
tier, das auf erden kreucht. Und Got sahe alles, was
er gemacht het und sihe, es war alles sehr gut.
Darum spricht auch Salomon [Prov. 18, 22]: Wer ein
weib uberkombt, der uberkombt ein gut ding und
wirt wolgefallen vom Herrn schöpfen.
Darnach sprech er:
Wolt ir nun solche pflicht und treu einander lei-
sten, so gebt einander die ring. Haben sie anderst
ring, darnach: und gebt einander die hende.
Darnach sprech er dem Man vor und laß ihn nach-
sprechen also:
Ich, N., nimb dich mir zu einem ehelichen ge-
mahel und gelob dir meine treu.
Desgleichen sol er dem weib auch vorsagen
und darnach weiter sprechen:
Die ehehchen pflicht, die ir vor Got und seiner
gemein einander gelobet habt, bestetige ich an stat
und aus befelch der Christlichen gemein im namen
des Vaters und des Sons und des Heiligen Geists.
Amen.
Was Gott zusammengefüget hat, das soll kein
mensch scheiden.
Auf das sol er also uber sie beten:
Herr, allmechtiger Got, der du man und weib ge-
schaffen und zum ehelichen stand verordnet hast,
darzu mit fruchten des leibs gesegnet und das sacra-
ment deines lieben sons Jesu Christi und der kirchen
seiner braut darinnen bezeichnet [Eph. 5, 32]! Wir
bitten dein grundlose güte, du wöllest solch dein ge-
schöpf, ordnung und segen nicht lassen verrucken,
sonder gnediglich in uns bewaren durch denselben,
unsern Herren Jesum Christum etc. Amen.
Darnach sprech er auch den 128. psalm [1-6].
Wol dem, der den Herren förchtet und auf seinen
wegen geht. Du wirst dich neren deiner hand arbeit;
wol dir, du hast es gut. Dein weib wirt sein wie ein
fruchtbarer weinstock an den wenden in deinem
haus, die kinder wie die ölzweig umb deinen tisch
her. Sihe, also wirt gesegnet der mann, der den
Herren förchtet. Der Herr wirt dich segnen aus Zion,
das du sehest das glück Jerusalem dein leben lang
und sehest deine kindskinder. Frid uber Israel!
Amen. Got geb euch seinen frid und segen! Amen.
Ende.
Und ob es sich zutrüge, das in den stetten und
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der das sie heilig sei und unstreflich. Also sollen
auch die menner ire weiber lieben als ire eigne leib.
Wer sein weib liebet, der liebet sich selbs, dann nie-
mand hat jemals sein eigen fleisch gehaßt, sonder er
neret es und pfleget sein, gleichwie auch der Herr
der gemein. [Eph. 5. 25-29]
Zum weib sprech er: Die weiber seien untertan iren
mennern als dem Herrn, dann der man ist des weibs
haubt, gleichwie auch Christus das haupt ist der ge-
mein und er ist seines leibs Heiland. Aber wie nun
die gemein Christo ist unterton, also auch die weiber
iren mennern in allen dingen. [Eph. 5, 22 ff.]
Weiter sprech er:
Nun höret auch das creuz, das Got auf den ehe-
lichen stand gelegt hat.
Zum weibe: Also sprach Got zum weib: Ich will dir
vil kummer schaffen, wann du schwanger wirst. Du
solt deine kinder mit schmerzen gebern und solt
dich ducken vor deinem man und er sol dein herr
sein [1. Mose 3, 16].
Zum man: Und zum man sprach Got: Dieweil du
hast gehorcht der stimm deines weibs und geessen
von dem baum, davon ich dir gebot und sprach: Du
sol[st] nicht darvon essen. Verflucht sei der acker umb
deinetwillen. Mit kummer solt du dich darauf neren
dein leben lang. Dorn und disteln soll er dir tragen
und solt das kraut auf dem feld essen, bis das du
wider zur erden wirdest, darvon du genommen bist,
dann du bist erde und zu erde soltu werden [1. Mose
3. 17ff.].
Weiter sprech er:
Doch soll das euer trost sein, das ir glaubt und
wißt, das euer stand vor Got angenem und gesegnet
ist. Dann also steht geschriben [1. Mose 1, 27]: Got
schuf den menschen ime selbs zum bilde. Ja, zum
bilde Gottis schuf er in. Er schuf sie, menlin und
freulein. Und Got segnet sie und sprach zu in: Seit
fruchtbar und meret euch und erfüllet die erden und
bringt sie unter euch und herschet uber visch im
meer und uber vögel unter dem himel und uber alles
tier, das auf erden kreucht. Und Got sahe alles, was
er gemacht het und sihe, es war alles sehr gut.
Darum spricht auch Salomon [Prov. 18, 22]: Wer ein
weib uberkombt, der uberkombt ein gut ding und
wirt wolgefallen vom Herrn schöpfen.
Darnach sprech er:
Wolt ir nun solche pflicht und treu einander lei-
sten, so gebt einander die ring. Haben sie anderst
ring, darnach: und gebt einander die hende.
Darnach sprech er dem Man vor und laß ihn nach-
sprechen also:
Ich, N., nimb dich mir zu einem ehelichen ge-
mahel und gelob dir meine treu.
Desgleichen sol er dem weib auch vorsagen
und darnach weiter sprechen:
Die ehehchen pflicht, die ir vor Got und seiner
gemein einander gelobet habt, bestetige ich an stat
und aus befelch der Christlichen gemein im namen
des Vaters und des Sons und des Heiligen Geists.
Amen.
Was Gott zusammengefüget hat, das soll kein
mensch scheiden.
Auf das sol er also uber sie beten:
Herr, allmechtiger Got, der du man und weib ge-
schaffen und zum ehelichen stand verordnet hast,
darzu mit fruchten des leibs gesegnet und das sacra-
ment deines lieben sons Jesu Christi und der kirchen
seiner braut darinnen bezeichnet [Eph. 5, 32]! Wir
bitten dein grundlose güte, du wöllest solch dein ge-
schöpf, ordnung und segen nicht lassen verrucken,
sonder gnediglich in uns bewaren durch denselben,
unsern Herren Jesum Christum etc. Amen.
Darnach sprech er auch den 128. psalm [1-6].
Wol dem, der den Herren förchtet und auf seinen
wegen geht. Du wirst dich neren deiner hand arbeit;
wol dir, du hast es gut. Dein weib wirt sein wie ein
fruchtbarer weinstock an den wenden in deinem
haus, die kinder wie die ölzweig umb deinen tisch
her. Sihe, also wirt gesegnet der mann, der den
Herren förchtet. Der Herr wirt dich segnen aus Zion,
das du sehest das glück Jerusalem dein leben lang
und sehest deine kindskinder. Frid uber Israel!
Amen. Got geb euch seinen frid und segen! Amen.
Ende.
Und ob es sich zutrüge, das in den stetten und
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