I 8 Bestallung eines Pfarrers 1555
was das pfarrvolk ime umb die dienst, so er inen
mit hochzeit einlaiten, kindertauf, sacrament rai-
chen oder in ander weg in der kirchen beweist, aus
gutem willen gibt - doch, das er solchs kainswegs
forder oder umb deß willen niemands ainicherlai
weis hinder oder fürdere, sonder, daß meniglich der-
halb frei sei!
Mer soli ime zu solchem der clain zehend zu
Schmidmiln (das ist allain kraut und ruben) jär-
lichen volgen und zuesteen, den er durch seine ver-
ordnte selbs einsamblen, sich aber mit niemand zan-
ken oder ergernus geben, sonder, wo jemand den-
selben zehend nit recht raichen wollt oder würd,
dasselb unserm ambtmann, darunder er sitzt, an-
zaigen, der ime fürter der gebür verhelfen, auch ine
sonst in allen billichen sachen von unsern wegen
schützen und handhaben soll.
Dabei behalten wir uns bevor seinethalb, wo wir
ine in bestimbter zeit aus beweglichen ursachen ver-
endern und an ain ander ort oder auf ain andere
pfarr, in unserm fürstentumb gelegen, tun wollten,
das wir dasselb wol macht [hetten] und er uns - im
selb doch one minderung angeregter bestimbter
competenz und nutzung und also allerding one seinen
schaden - zu gehorsamen schuldig sei one geverde.
Zu urkund haben wir ime disen brief mit unsern
hiefür gedruckten secrete secretirt.
Geben zu Neuburg, auf sontag Reminiscere, den
zehenden tag Marcii anno etc. in fünf und fünfzigi-
sten.
[Siegel unter Papier, klebt]
109
was das pfarrvolk ime umb die dienst, so er inen
mit hochzeit einlaiten, kindertauf, sacrament rai-
chen oder in ander weg in der kirchen beweist, aus
gutem willen gibt - doch, das er solchs kainswegs
forder oder umb deß willen niemands ainicherlai
weis hinder oder fürdere, sonder, daß meniglich der-
halb frei sei!
Mer soli ime zu solchem der clain zehend zu
Schmidmiln (das ist allain kraut und ruben) jär-
lichen volgen und zuesteen, den er durch seine ver-
ordnte selbs einsamblen, sich aber mit niemand zan-
ken oder ergernus geben, sonder, wo jemand den-
selben zehend nit recht raichen wollt oder würd,
dasselb unserm ambtmann, darunder er sitzt, an-
zaigen, der ime fürter der gebür verhelfen, auch ine
sonst in allen billichen sachen von unsern wegen
schützen und handhaben soll.
Dabei behalten wir uns bevor seinethalb, wo wir
ine in bestimbter zeit aus beweglichen ursachen ver-
endern und an ain ander ort oder auf ain andere
pfarr, in unserm fürstentumb gelegen, tun wollten,
das wir dasselb wol macht [hetten] und er uns - im
selb doch one minderung angeregter bestimbter
competenz und nutzung und also allerding one seinen
schaden - zu gehorsamen schuldig sei one geverde.
Zu urkund haben wir ime disen brief mit unsern
hiefür gedruckten secrete secretirt.
Geben zu Neuburg, auf sontag Reminiscere, den
zehenden tag Marcii anno etc. in fünf und fünfzigi-
sten.
[Siegel unter Papier, klebt]
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