Evangelische Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts

I 9. Revers eines Pfarrers.
11. März 1555.

Ich, Johannes Peß 1 von Hilpoltstein, ain diener
der kirchen und gemain Christi am evangelio, be-
ken mit dieser meiner handschrift, daß ich mich dem
durchleuchtigen hochgeborenen fürsten und herrn,
herrn Otthainrichen, pfalzgraven bei Rein, herzogen
in nidern und obern Bairn etc., meinen gnedigen
herrn, zu seiner fürstlichen gnaden diacon gen
Lengefeldt2 oder, wo sein fürstliche gnaden meiner
in seiner gnaden landen bedörfen oder ich am evan-
gelio Gottis zu gebrauchen wurde, auf drei jar lang
den nechsten bestellen lassen, seiner fürstlichen
gnaden auch bei meiner waren treuen und ehren zu-
gesagt und versprochen habe3, (tue auch solchs hie-
mit wissentlich in kraft ditz briefs), solche zeit aus

Druckvorlage: Original (Papier, Folio, 1 Blatt. -
Amberg StA Neuburger Abgabe 1911 Nr. 14044f. 11).
Vgl. oben S. 28.
1 Ingolstadt 6. Nov. 1543 immatrikuliert, (1553) Burg-
lengenfeld Diakon, 1561 Regenstauf, spätestens

mich mit leren und vermanen, auch sonst in fur-
stehung der kirchen und in ander weg getreu und
erbarlich halten und beweisen wil, wie mein habende
bestallung, auch hochgedachten meines gnedigen
herrn kirchenordnung, mir auflegt, ich auch ambts
halben on das schuldig und pflichtig bin, getreulich
und ungeverde.
Zu urkund hab ich diesen prief mit aigner hand
geschrieben und underschrieben, auch zu mehrer
versicherung main aigen betschir hiefur gedruckt.
Geschehen zu Lengefeld, am montag nach Remi-
niscere [11. März] anno etc. [15]55.
[Siegel unter Papier, klebt] Johannes Peß,

1573...- (M. Weigel, die ... Hinterlassenschaft des
Sup. Faber. in: ZbKG 9 [1934] 169).
2 — Burglengenfeld.
3 Eine gleichartige Bestellung siehe unsere Nr. I 8.

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