Herzogtum Pfalz-Neuburg
Es sollen sich auch unsere visitatores erkundigen
und befragen, wie es iden orts mit des abgestorbenen
pfarrhers oder kirchendiners weib und kindern ge-
halten, ob inen etwas ergetzlichkeit von den pfarr-
gutern gefolget und wie si zum ufzug und ankunft
aines andern pfarrhers abgefertigt werden.
Letztlich ist hin und wider bei den clostern, stif-
ten und geistlichen personen ein vleißig ufsehen zu
haben, ob und wie man sich unserer publicirten kir-
chenordnung gleichfermig und gemeß verhalte, ob
auch under den geistlichen mann und frauen per-
sonen, so lesterliche papistische buecher brauchen
und sunst außer der ehe in unzucht und ergerlichem
wandel sitzen, do dann besunder ernst furzunemen,
das solche bubische beiwonung nit verstatt, auch
die papistische bucher hinweggenomen und inen an
derselben statt christliche, daraus si die erkentnus
Gottes zu irer seelen hail mit frucht erlernen mögen,
geordnet.
Wir sind auch aus beweglichen ursachen bedacht,
das festum Assumptionis Mariae [15. August] ganz
und gar in unserm fürstentumb und land abzutun
und dagegen festum Visitationis Mariae [2. Juli] zu
halten, welchs also den pfarrherrn und kirchendi-
nern wißlich zu machen, sich darnach in verkun-
dung der feirtäg und auslegung der historien des-
selbigen fests wissen zu verhalten.
Und, dieweil man nit auf alle mengel und gebre-
chen, so in kirchen- und schuelsachen sich begeben,
bedacht sein kan, sollen unsere visitatores nach ge-
legenhait der orter und personen selbst gebührliche
interrogatoria furnemen und, was si also durchaus
erkundigen, mit vleiß in schriften verfassen, und, wie
ob angezogen, durch unsere von hinnen abgesandte
zu irer widerkunft berichten lassen.
In dem allem verrichten si unsere genzliche mei-
nung.
Datum Germersheim, under unserm ufgetruckten
secrete dinstags den dreiundzwainzigisten Augusti
anno im achtundfunfzigisten.
[Siegel klebt]
124
Es sollen sich auch unsere visitatores erkundigen
und befragen, wie es iden orts mit des abgestorbenen
pfarrhers oder kirchendiners weib und kindern ge-
halten, ob inen etwas ergetzlichkeit von den pfarr-
gutern gefolget und wie si zum ufzug und ankunft
aines andern pfarrhers abgefertigt werden.
Letztlich ist hin und wider bei den clostern, stif-
ten und geistlichen personen ein vleißig ufsehen zu
haben, ob und wie man sich unserer publicirten kir-
chenordnung gleichfermig und gemeß verhalte, ob
auch under den geistlichen mann und frauen per-
sonen, so lesterliche papistische buecher brauchen
und sunst außer der ehe in unzucht und ergerlichem
wandel sitzen, do dann besunder ernst furzunemen,
das solche bubische beiwonung nit verstatt, auch
die papistische bucher hinweggenomen und inen an
derselben statt christliche, daraus si die erkentnus
Gottes zu irer seelen hail mit frucht erlernen mögen,
geordnet.
Wir sind auch aus beweglichen ursachen bedacht,
das festum Assumptionis Mariae [15. August] ganz
und gar in unserm fürstentumb und land abzutun
und dagegen festum Visitationis Mariae [2. Juli] zu
halten, welchs also den pfarrherrn und kirchendi-
nern wißlich zu machen, sich darnach in verkun-
dung der feirtäg und auslegung der historien des-
selbigen fests wissen zu verhalten.
Und, dieweil man nit auf alle mengel und gebre-
chen, so in kirchen- und schuelsachen sich begeben,
bedacht sein kan, sollen unsere visitatores nach ge-
legenhait der orter und personen selbst gebührliche
interrogatoria furnemen und, was si also durchaus
erkundigen, mit vleiß in schriften verfassen, und, wie
ob angezogen, durch unsere von hinnen abgesandte
zu irer widerkunft berichten lassen.
In dem allem verrichten si unsere genzliche mei-
nung.
Datum Germersheim, under unserm ufgetruckten
secrete dinstags den dreiundzwainzigisten Augusti
anno im achtundfunfzigisten.
[Siegel klebt]
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