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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (13. Band = Bayern, 3. Teil): Altbayern: Herzogtum Pfalz-Neuburg, Kurfürstentum Pfalz (Landesteil Oberpfalz), Reichsstadt Regensburg, Grafschaft Ortenburg, Herrschaft Rothenberg, Herrrschaft Wolfstein — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.30630#0161
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I 15 Visitationsordnung von 1560/1566

daß es nicht des pfarrers, der kein vleiß im predigen
gesparet, sonder eur, eltern und haushern, zum teil
schuld ist, die ir eure kinder und gesinde nit vleißig
zur kirchen gehalten, zum teil eurs gesinds, das kein
lust dazu gehabt. Derhalben so seit auf beeden sei-
ten darob, daß hinfurter besserer vleiß fürgewendet
werde; dann, wo es nit geschehen, so werdet ir
Gottes zorn auf euch laden und unser landesfürst
und herr wurd euch mit ernst strafen; dann er will
kurzumb gottlos leut im land nicht leiden.
Zum andern so will unser g[nediger] f[ürst] und
herr auch ein gottselig leben in seinem fürsten-
tumb haben, daß man aller laster als gotzlesterung,
ehebruch, hurerei, vollsaufens und, was dergleichen,
damit Gottes zorn erreget, müßig stehe. Derhalben
wir aus seiner f[ürstlichen] g[naden] bevelch in allen
pfarren censores und aufseher verordnet, die neben
dem pfarrer auf euch gut achtung haben sollen und

die ubertreter gottlicher gebot oder diser [!], so mit
laster befleckt, macht anzusprechen und zu ver-
manen, haben, und, wo sie sich nit bessern wollen,
solches an die oberkeit gelangen lassen, und gebeut
sein f[ürstliche] g[nade] euch mit ernst, daß ir solche
personen, wie sie euch jetzt ernennet werden, in
ehren halten welt, sie nit verachten, inen nicht
schentlich nachreden; dann, was sie tun, ist inen von
der oberkeit auferlegt und müssens ton. Wo sich je-
mands ungebürlich gegen inen wurd halten, den
wurd sein f[ürstliche] g[nade] in großen ungnaden
strafen.
Alhier werden die personen verlesen mit namen,
darnach ir bevelch aus der kirchenordnung.2
Darauf wurd gesungen Erhalt uns, Herr, etc. mit
einer collecten und segen.

2 f. 65.

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