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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (13. Band = Bayern, 3. Teil): Altbayern: Herzogtum Pfalz-Neuburg, Kurfürstentum Pfalz (Landesteil Oberpfalz), Reichsstadt Regensburg, Grafschaft Ortenburg, Herrschaft Rothenberg, Herrrschaft Wolfstein — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.30630#0162
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I 16. Superintendenturordnung vom 6. Dez. 1562.
Unser, Wolfgangs, von Gottes gnaden pfalzgravens bei Rhein, herzogens in Bayrn
und gravens zue Veldentz,
instruction, bevelch und ordnung,
wes unsere superintendenten bei den kirchen unsers neuburgischen furstentumbs
jedesmals handlen und verrichten sollen.

Darmit die lehr gottlichs worts nach dem war-
haften verstand der heiligen prophetischen und apo-
stolischen schrift, auch die ritus ecclesiae dester
gleicher unser kirchenordnung gemeß, mit frembden
verfurischen irrtumben unverfelscht, gefiert und ge-
trieben, darzu alle diener bei der kirchen und politi-
schen ambtern in ainem christlichen erbarn wesen,
leben und execution irem beruef und bevolhen
ambtung nach erhalten und der unerbarkeit und la-
stern gewehrt werde,
so haben wir in unserm furstentumb volgende
superintendenz und visitation furnemen lassen, be-
velhen anfenglich und wöllen hieruf, das von unsern
verordneten kirchenräten dieselbig superintendenz
mit iren specialsuperintendenten versehen und er-
halten werde mit gelarten, gottsforchtigen, ernhafti-
gen, dapfern mennern, die zu Gottes wort, rechter pro-
phetischen, apostolischen, heiligen, christenlichen,
catholischen religion und der augspurgischen con-
fession1, auch kirchen ain sonderen eifer, darzue ir
guete testimonia und zeugnus beide der lehr und
lebens bei der kirchen und meniglich haben, damit
si mit der warhait von den lesterern nit gedadelt,
sonder desto stattlicher ir wurkliche execution, wie
hernach underschiedlich an jedem ort darvon ge-
merkt, volstrecken mögen.
Erstlich so soll ein jeder special ein jede pfarr, ime
in gezirk signiert, zum wenigsten järlichen einmal
visitieren, nemblich zwischen Ostern und Pfingsten.
Zum andern: Wann ein special, der hievor nie visi-
tiert und in vorhaben zue visitieren, so soll er sich
anfangs mit seiner patent, so wir inen jedes jars un-
Druckvorlage: Original (unausgefertigte Rein-
schrift. - Papier, Folio, 32 Seiten [davon die Seiten 2,
4 und 28 mit 32 leer]. - Neuburg StA PfNA 6268). -
Siehe oben S. 32!

serer gelegenheit nach von neuem zustellen wöllen
lassen, beim oberambtman anzaigen, damit er,
special, wa ime mangl oder verhinderung in seiner
superintendenz begegnen wollt, den oberamptman
in kraft seiner habenden patent umb befurderung
ansuechen möge.
Zum dritten: Damit auch hierunder richtigkeit
gehalten, so soll ein jeder specialis sein visitation bei
der ambtstatt anfahen und dasselb zuvor dem ambt-
man bei rechter zeit zu wissen machen, damit er
selbst anhaimisch bleiben und die notwendige per-
sonen gleichergestalt entgegen halten mög und, so er
daselbst ausvisitiert, dem ambtman gleichergestalt,
wie und uf was tägen er im ampt visitieren wöll, an-
zaigen, damit er, der amptmann, den underampt-
leuten solichs verkonden und sich sampt den darzu
gehörigen personen anhaim zu halten uflegen mög.
Und sollen hierin nachvolgende ordnung gehalten
werden.
[Fragen an die Geistlichen.]
1. Erstlich, so soll er ein jeden pfarrer, prediger,
diacon selbigen orts in abwesen des andern zue sich
erfordern, ine ansprechen, ime vor allen dingen
rechenschaft seiner lehr zu geben, nemblich: ob er
unsers heiligen christlichen glaubens furnembste
artikel2 vermög prophetischer und apostolischer
schrift, auch augspurgischer confession3 seiner be-
volhen kirchen furtrage.
Wie ein jeder [.. Wörtlich gleich wie 1560 (oben
S. 138ff.),nurmit Nummernverschiebung, daher hier
nicht abgedruckt...] halten.
1 Bekenntnisschriften 31-137.
2 aaO. 21-30.
3 aaO. 31-137.

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