I 18. Kirchenordnung vom 19.November 1570.
Kirchenordnung
Wie es inn Des Durchleuchtigen | Hochgebornen Fürsten und Herrn, Herren
Wolffgangs | Pfaltzgrauen Bey Rhein, Hertzogen in Baiern, Grauens zu Veldentz
unnd Sponhaim, etc. Fürstenthumben unnd Landen, biß anhero mit der
Christlichen Lehr, raichung der Heiligen Sacramenten, Ordination der | diener
des Evangelii, und Ordenlichen Ceremonien, Erhaltung | Christlicher Schulen und
studien, auch anderer der Kir- | chen notwendigen stücken, etc. gehalten worden.
Erstlich zu Zwaypruckh, Anno M.D.LVII. Und hernacher umb Christlicher Gott-
seliger gleichförmigkeit willen beider Fürsten- | thumben, zu Neuburg an der
Thunaw Anno M.D.LX. Zum andernmal außgangen und publicirt.
Jetzund aber, Durch die auch | Durchleuchtige, Hochgeborne Fürsten und Herrn, |
Herren Philipps Ludwigen, und Herrn Johansen, gebrüder, beide | Pfaltzgrauen
bey Rhein, Hertzogen inn Baiern, Grauen zu Vel- | dentz und Sponhaim, auß
vielen notwendigen Christlichen ur- | sachen, Fürnemlich aber zu erklerung ein-
trechtiger bestendigkeit inn | der Lehr, Administration der heilwertigen Sacra-
menten und gleich-| messiger Ceremonien, auch abwendung besorglicher gefer-
licher | neuerung und mißverstend one ainige verfelschung | oder verenderung
widerumb erholet, und mit | ainer Christlichen Vorrede inn | Druck gegeben.
Im jar M.D. LXX.
Von Gottes Gnaden wir, Philipps Ludwig und
Johann, gebrüdere, pfalzgraven bei Rhein, herzogen
in Bayern, graven zu Veldentz und Sponheim, ent-
bieten allen und jeden superattendenten, pfarr-
herrn, predigern, diacon, kirchendienern, rectorn,
professoren, schulmaistern und derselben zugeord-
neten und gemeiniglich allen denen, so das kirchen-
und schulregiment in stetten, clöstern, markten und
dorfgemainden, auch denen, welchen die verwaltung
der geistlichen einkommen befolhen sind, und nem-
lich wir, herzog Philipps Ludwig etc., so viel das
fürstentumb Neuburg, und wir, herzog Johann etc.,
so viel das zwaibruckisch fürstentumb belangt,
unser gnad und alles guts.
Würdige, hoch- und wohlgelerte, ersame, liebe, an-
dechtige, getreue und besondere, euch ist unver-
borgen, mit was emsigem, gottseligem hohem und
getreuem fleiß weiland der hochgeborn fürst, unser
gnädiger lieber herr vater, herzog Wolfgang, pfalz-
Druckvorlage: Originaldruck (Papier, Folio, NLA
2° 591. — Druck: Struve 244—258.). — Vgl. oben S. 33.
grave etc. milter und seliger gedechtnus, seiner
väterlichen gnaden ausgegangene und zum zweiten-
mal publicirte christliche kirchenordnung bei iren
von Gott befolhenen landen und leuten (so nunmehr
auf uns erwachsen) erstlich den kirchen und schulen
zu gutem stellen und zusammentragen lassen und
hernacher die zeit irer regierung mit christlichem
eifer befördert und gehandhabt, wie solchs nicht
allein das werk an im selbs, so durch viel treffenliche,
gelerte, friedsame und gottselige theologen, zuvor
und ehe es ausgangen, insonderheit aber durch wei-
land herrn Philippum Melanthonem und herrn
Johannem Brentium1 selige approbirt, sonderlich
auch die darauf erfolgte visitationen, so in beiden
fürstentumben mehr als einmal fürgenommen, ge-
nugsam bezeugen und ausweisen, neben dem ire
väterliche gnaden auf so viel vorgehende zeugnis
christenlicher und gottseliger lerer, so inen angeregte
kirchenordnung zum besten gefallen lassen, dassel-
1 Siehe oben S. 25!
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Kirchenordnung
Wie es inn Des Durchleuchtigen | Hochgebornen Fürsten und Herrn, Herren
Wolffgangs | Pfaltzgrauen Bey Rhein, Hertzogen in Baiern, Grauens zu Veldentz
unnd Sponhaim, etc. Fürstenthumben unnd Landen, biß anhero mit der
Christlichen Lehr, raichung der Heiligen Sacramenten, Ordination der | diener
des Evangelii, und Ordenlichen Ceremonien, Erhaltung | Christlicher Schulen und
studien, auch anderer der Kir- | chen notwendigen stücken, etc. gehalten worden.
Erstlich zu Zwaypruckh, Anno M.D.LVII. Und hernacher umb Christlicher Gott-
seliger gleichförmigkeit willen beider Fürsten- | thumben, zu Neuburg an der
Thunaw Anno M.D.LX. Zum andernmal außgangen und publicirt.
Jetzund aber, Durch die auch | Durchleuchtige, Hochgeborne Fürsten und Herrn, |
Herren Philipps Ludwigen, und Herrn Johansen, gebrüder, beide | Pfaltzgrauen
bey Rhein, Hertzogen inn Baiern, Grauen zu Vel- | dentz und Sponhaim, auß
vielen notwendigen Christlichen ur- | sachen, Fürnemlich aber zu erklerung ein-
trechtiger bestendigkeit inn | der Lehr, Administration der heilwertigen Sacra-
menten und gleich-| messiger Ceremonien, auch abwendung besorglicher gefer-
licher | neuerung und mißverstend one ainige verfelschung | oder verenderung
widerumb erholet, und mit | ainer Christlichen Vorrede inn | Druck gegeben.
Im jar M.D. LXX.
Von Gottes Gnaden wir, Philipps Ludwig und
Johann, gebrüdere, pfalzgraven bei Rhein, herzogen
in Bayern, graven zu Veldentz und Sponheim, ent-
bieten allen und jeden superattendenten, pfarr-
herrn, predigern, diacon, kirchendienern, rectorn,
professoren, schulmaistern und derselben zugeord-
neten und gemeiniglich allen denen, so das kirchen-
und schulregiment in stetten, clöstern, markten und
dorfgemainden, auch denen, welchen die verwaltung
der geistlichen einkommen befolhen sind, und nem-
lich wir, herzog Philipps Ludwig etc., so viel das
fürstentumb Neuburg, und wir, herzog Johann etc.,
so viel das zwaibruckisch fürstentumb belangt,
unser gnad und alles guts.
Würdige, hoch- und wohlgelerte, ersame, liebe, an-
dechtige, getreue und besondere, euch ist unver-
borgen, mit was emsigem, gottseligem hohem und
getreuem fleiß weiland der hochgeborn fürst, unser
gnädiger lieber herr vater, herzog Wolfgang, pfalz-
Druckvorlage: Originaldruck (Papier, Folio, NLA
2° 591. — Druck: Struve 244—258.). — Vgl. oben S. 33.
grave etc. milter und seliger gedechtnus, seiner
väterlichen gnaden ausgegangene und zum zweiten-
mal publicirte christliche kirchenordnung bei iren
von Gott befolhenen landen und leuten (so nunmehr
auf uns erwachsen) erstlich den kirchen und schulen
zu gutem stellen und zusammentragen lassen und
hernacher die zeit irer regierung mit christlichem
eifer befördert und gehandhabt, wie solchs nicht
allein das werk an im selbs, so durch viel treffenliche,
gelerte, friedsame und gottselige theologen, zuvor
und ehe es ausgangen, insonderheit aber durch wei-
land herrn Philippum Melanthonem und herrn
Johannem Brentium1 selige approbirt, sonderlich
auch die darauf erfolgte visitationen, so in beiden
fürstentumben mehr als einmal fürgenommen, ge-
nugsam bezeugen und ausweisen, neben dem ire
väterliche gnaden auf so viel vorgehende zeugnis
christenlicher und gottseliger lerer, so inen angeregte
kirchenordnung zum besten gefallen lassen, dassel-
1 Siehe oben S. 25!
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