Herzogtum Pfalz-Neuburg
stolischer schrift, auch augspurgischer confession
seiner bevolhenen kirchen fürtrage,
2. wie [... Wörtlich wie 1562 (oben S. 138, 142), da-
her hier nicht abgedruckt...] haißen.
21. Item ir sollet auch jedesmals des pfarrers und
kirchendieners, da ir visitiert, bibliothecam und
buecher besichtigen und ihne ansprechen, was
seine tegliche privatstudia seien und darin vleis
furwende,
auch, wo von nöten, ime ain gewisses buech der
heiligen schrift oder sonsten etwas nutzlichs und
notwendigs furgeben, daraus ir ine in volgenden
visitationen examiniern und verhören möget,
neben dem auch acht habet, das die zun kirchen
erkaufte buecher nit muetwilliglich zerrissen oder
sonst verwuest werden.
Was ir nun also befindet, dasselbig den visitatis
inseriern und eins jeden vleis und unfleis treulich
berichten,
[22. und 23. wieder wie 1562 (S. 143)].
[4.] Zum vierten, nachdem wir hiebevor euch
genediglich bevolhen, bei allen schuelen euer super-
intendenzverwaltung ein gleiche schuelordnung und
institutuion der jugent anzustellen und nach unser
in unserer statt Laugingen angerichten particular-
schuel leges und statuta, durch Johann Sturmium7
gestellt, ze richten und zu dirigiern, so ist unser
gnediger gehaiß, das ir, superintendens und visitator,
die schuelen jedes orts neben dem pfarrer daselbst
haimsuchet und euch erkundiget, was des schuel-
maisters und seines collaborators fleis und unfleis
und ob die schuel an lehr und disciplin auch mit dem
gesang und catechismo Lutheri8 und andern mehr
puncten unserer kirchenordnung9 nach angerichtet
seie, nachmalen von ime, schuelmaister, ein schrift-
liche verzaichnus begeret, was fur autores er lese, zu
was stunden, wie weit er in jedem kommen, wievil
er knaben habe, welche fur andern fleißig und guete
7 Der größte unter den großen Schulrektoren des 16.
Jahrhunderts (* Schleiden 1507, † Straßburg 1589. -
Seit 1537 Lehrer in Straßburg, organisierte er das
dort begründete Gymnasium, das er bis 1581 leitete.
RE 19, 109-113; 24, 536. ADB 37, 21-38. - RGG 63,
438f.). — Zur Schule in Lauingen siehe oben S. 36.
8 Kleiner Katechismus (Bekenntnisschriften 501
bis 527).
ingenia haben, damit dieselbigen inkunftig genedig-
lich bedacht und promovirt werden mögen10.
[5] Zum fünften sollet ir auch nit allain eure com-
petenz underschiedlichen lauter verzaichnen, son-
dern auch von allen pfarrern, kirchen- und schuel-
dienern, gleichermaßen von mösnern in eurem super-
intendenzdistrict - sowol von denen, so in hof-
marchen sitzen, als die ohne alles mittl wir erhal-
ten -, irer competenzen und einkommens zusambt
allen nutzungen, so sie zu genießen haben, nichts
davon ausgenommen, schriftliche, specificierte ver-
zaichnus erfordern, beneben auch die kirchen, pfarr-
und schuelheuser, wie dieselbige geschaffen, fleißig
besehen, die mengel und gebrechen derselben uf-
zaichnen und umb zeitlicher abwendung willen be-
richten.
[6.] Zum sechsten sollet ir vermög habenden pa-
tenten und bevelchs ainer jeden statt, markts, dorfs
oder flecken euers signirten gezirks rate, vierer, auch
kirchenprobst ufs rathaus oder dergleichen ort, da-
hin der magistrat zusamenzekommen pflegt, fur
euch erfordern und inen verrers erinnerung der vor-
genommenen visitation volgende interrogatoria und
sonderlich die puncten, daruber der pfarrer und
schuelmaister clagt, umb grundlicher erkundigung
willen furhalten und befragen:
1. Erstlich [... Wörtlich wie 1560 und 1562 (S.
139 f.) daher nicht abgedruckt] halten.
[7.] Zum sibenden sollet ir nach verrichtung eines
solchen dem volk dreimal zur kirchen leiten und
durch einen jeglichen pfarrer, dem unser kirchen-
ordnung zuegeschickt, ein predig tuen lassen und
fleißige achtung haben, wie er sich derselben gemeß
mit versehung des kirchenambts und allen cere-
monien verhalte,
nach getaner predig aber jung und alt, mann- und
9 f. 80v-92.
10 Vgl. z.B. den Visitationsbericht von Monheim 1577
(Franz Xaver Buchner, Schulgeschichte des Bis-
tums Eichstätt ... bis 1803. Kalmünz 1956. 368. —
Werner Kugler, Ein Schülerverzeichnis aus der
Stadt Monheim von 1577, in: Blätter für fränkische
Familienkunde 8. Nürnberg 1962 148ff.).
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stolischer schrift, auch augspurgischer confession
seiner bevolhenen kirchen fürtrage,
2. wie [... Wörtlich wie 1562 (oben S. 138, 142), da-
her hier nicht abgedruckt...] haißen.
21. Item ir sollet auch jedesmals des pfarrers und
kirchendieners, da ir visitiert, bibliothecam und
buecher besichtigen und ihne ansprechen, was
seine tegliche privatstudia seien und darin vleis
furwende,
auch, wo von nöten, ime ain gewisses buech der
heiligen schrift oder sonsten etwas nutzlichs und
notwendigs furgeben, daraus ir ine in volgenden
visitationen examiniern und verhören möget,
neben dem auch acht habet, das die zun kirchen
erkaufte buecher nit muetwilliglich zerrissen oder
sonst verwuest werden.
Was ir nun also befindet, dasselbig den visitatis
inseriern und eins jeden vleis und unfleis treulich
berichten,
[22. und 23. wieder wie 1562 (S. 143)].
[4.] Zum vierten, nachdem wir hiebevor euch
genediglich bevolhen, bei allen schuelen euer super-
intendenzverwaltung ein gleiche schuelordnung und
institutuion der jugent anzustellen und nach unser
in unserer statt Laugingen angerichten particular-
schuel leges und statuta, durch Johann Sturmium7
gestellt, ze richten und zu dirigiern, so ist unser
gnediger gehaiß, das ir, superintendens und visitator,
die schuelen jedes orts neben dem pfarrer daselbst
haimsuchet und euch erkundiget, was des schuel-
maisters und seines collaborators fleis und unfleis
und ob die schuel an lehr und disciplin auch mit dem
gesang und catechismo Lutheri8 und andern mehr
puncten unserer kirchenordnung9 nach angerichtet
seie, nachmalen von ime, schuelmaister, ein schrift-
liche verzaichnus begeret, was fur autores er lese, zu
was stunden, wie weit er in jedem kommen, wievil
er knaben habe, welche fur andern fleißig und guete
7 Der größte unter den großen Schulrektoren des 16.
Jahrhunderts (* Schleiden 1507, † Straßburg 1589. -
Seit 1537 Lehrer in Straßburg, organisierte er das
dort begründete Gymnasium, das er bis 1581 leitete.
RE 19, 109-113; 24, 536. ADB 37, 21-38. - RGG 63,
438f.). — Zur Schule in Lauingen siehe oben S. 36.
8 Kleiner Katechismus (Bekenntnisschriften 501
bis 527).
ingenia haben, damit dieselbigen inkunftig genedig-
lich bedacht und promovirt werden mögen10.
[5] Zum fünften sollet ir auch nit allain eure com-
petenz underschiedlichen lauter verzaichnen, son-
dern auch von allen pfarrern, kirchen- und schuel-
dienern, gleichermaßen von mösnern in eurem super-
intendenzdistrict - sowol von denen, so in hof-
marchen sitzen, als die ohne alles mittl wir erhal-
ten -, irer competenzen und einkommens zusambt
allen nutzungen, so sie zu genießen haben, nichts
davon ausgenommen, schriftliche, specificierte ver-
zaichnus erfordern, beneben auch die kirchen, pfarr-
und schuelheuser, wie dieselbige geschaffen, fleißig
besehen, die mengel und gebrechen derselben uf-
zaichnen und umb zeitlicher abwendung willen be-
richten.
[6.] Zum sechsten sollet ir vermög habenden pa-
tenten und bevelchs ainer jeden statt, markts, dorfs
oder flecken euers signirten gezirks rate, vierer, auch
kirchenprobst ufs rathaus oder dergleichen ort, da-
hin der magistrat zusamenzekommen pflegt, fur
euch erfordern und inen verrers erinnerung der vor-
genommenen visitation volgende interrogatoria und
sonderlich die puncten, daruber der pfarrer und
schuelmaister clagt, umb grundlicher erkundigung
willen furhalten und befragen:
1. Erstlich [... Wörtlich wie 1560 und 1562 (S.
139 f.) daher nicht abgedruckt] halten.
[7.] Zum sibenden sollet ir nach verrichtung eines
solchen dem volk dreimal zur kirchen leiten und
durch einen jeglichen pfarrer, dem unser kirchen-
ordnung zuegeschickt, ein predig tuen lassen und
fleißige achtung haben, wie er sich derselben gemeß
mit versehung des kirchenambts und allen cere-
monien verhalte,
nach getaner predig aber jung und alt, mann- und
9 f. 80v-92.
10 Vgl. z.B. den Visitationsbericht von Monheim 1577
(Franz Xaver Buchner, Schulgeschichte des Bis-
tums Eichstätt ... bis 1803. Kalmünz 1956. 368. —
Werner Kugler, Ein Schülerverzeichnis aus der
Stadt Monheim von 1577, in: Blätter für fränkische
Familienkunde 8. Nürnberg 1962 148ff.).
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