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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (13. Band = Bayern, 3. Teil): Altbayern: Herzogtum Pfalz-Neuburg, Kurfürstentum Pfalz (Landesteil Oberpfalz), Reichsstadt Regensburg, Grafschaft Ortenburg, Herrschaft Rothenberg, Herrrschaft Wolfstein — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.30630#0254
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Herzogtum Pfalz-Neuburg

LXXIII.
Was für buecher zu ieder kirchen ze kau-
fen.
In jeder kirchen dises furstentumbs, darinnen man
ze predigen und die hochwürdige sacramente aus-
ze spenden pflegte, sollen die im tritten artikel34
obererzelte buecher als nemblich die teutsche biblia,
durch D. Martinum Lutherum verdolmetscht, der-
selben summarien durch Veitten Dietrich begriffen,
erkauft, desgleichen ein kirchenordnung gegeben
und zu anderer kürchenvarnus inventirt werden,
über welchen inventarien dann die superintenden-
ten, kirchenpfleger und, denen es bevolhen, vleißig
halten, darmit nichts davon entzogen, sonder uf je-
des pfarrers abzug darbei bleiben möge.
LXXIV.
Das die einnemer geistlicher gefell das
buech zu einschreibung der getauften
kinder, neuen eheleut und der abgestorb-
nen etc. von den kirchengefellen zalen
sollen.
⌜Nachdem jeder superintendens bei allen pfarrern
seiner anbevolhenen superintendenz daran sein und
verfuegen solle, daß durch ein jeden die getaufte
kinder, communicanten, neue eheleut und die ver-
storbne alle in ein besonder buech eingeschriben und
verzaichnet werden35, so sollen hinfuro der geist-
lichen güeter verwalter und ambtleute jedes orts der-
gleichen buecher von den gefellen ihres ambts
machen lassen und angeregten pfarrern jedem eines,
wo vorhin keines vorhanden, zuestellen, dasselbig
angezognermaßen zu gebrauchen habe. Den ubrigen
pfarrn, deren andere collatores und landsessen seien,
sollen dergleichen buecher uf des collatorn oder
landsessen kosten zugestellt und behendigt wer-
den.⌝

34 Tatsächlich im 4. Artikel (oben S. 175 f).

LXXV.
Das in kunftigen visitationsrelationen die
ordnung wie in der ersten gehalten wer-
den solle.
Darmit auch kunftiglich im synodo ein richtigkait
gehalten, sollen die superintendenten in verzeichnus
der markt und flecken eben dise ordnung hinfuro
ungeendert halten, wie in der ersten visitation be-
schehen, darmit, wann die vorgeende inquisitiones
gegen den nachvolgenden gehalten, was verbessert
oder nicht, ordenlich von pfarren zu pfarren gesehen
werden möge.

LXXVI.
Das die ober- und underambtleut, land-
sessen, burgermeister und rat in stetten,
märkten und flecken, auch andere be-
velchshaber disen generalarticuln geleben
und volziehung tun sollen.
⌜Damit nun alles dasjenige, so von uns hierinnen
gesetzt und geordnet worden, zu dem ende geraiche,
dahin es endlich gemeint, auch gehandhabt und vol-
zogen werde, so ist hiemit nochmals wie vornen im
eingang unser gnediger, auch ernstlicher will und
mainung, daß alle und ein jeder unser statthalter,
hofmaister und räte, landrichter, landvögte, pfleger,
landsessen, landschreibere, castner, vögte, richter,
burgermaister und gemeinde in stetten, märkten,
flecken und uf dem land, auch der clöster und ande-
rer geistlicher gueter verwalter und in summa alle
unsere bevelchhabere, die heißen, wie si wöllen, uber
disen unsern generalartikeln und visitationsexe-
cution, auch allem dem, so darinnen geordnet und
begriffen (wie dann ein jeder unser superintendent,
solche neben seinem von uns habenden offnen patent
furzelegen, bevelch hat), treulich und mit allemernst
35 Über diese Kirchenbücher siehe oben S. 36!

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