Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (13. Band = Bayern, 3. Teil): Altbayern: Herzogtum Pfalz-Neuburg, Kurfürstentum Pfalz (Landesteil Oberpfalz), Reichsstadt Regensburg, Grafschaft Ortenburg, Herrschaft Rothenberg, Herrrschaft Wolfstein — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1966

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30630#0324
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kuroberpfalz

Man soll auch die einsetzung vom nachmal nicht
mer singen, sonder lesen.
Die lateinische psalmen auch nicht mer, sonder
teutsche singen und lesen, das man es verstehen mag.
So man Jesus Christus11 singet, soll [man] das
wort: ,,verporgen in dem prot und wein“ außen
lassen.
Man hat inen auch etliche articl oder puncten12
schriftlich ubergeben. Die sollen auf dem rathaus
verlesen und darzue die priester beschiden werden.

11 Das Lutherlied ,,Jesus Christus, unser Heiland, der
von uns...“. In ihm heißt es
,,... gab er uns sein leib zu essen,
verborgen in dem brot so klein,
und zu trinken sein blut in wein“.
12 Nämlich die Vier Punkte vom 9. Dez. 1566 (unsere
Nr. II 5). — Sie waren der Stadt schon am 13. De-
zember übergeben worden (Lippert, Reformation
106. — Götz, Kalvinismus 95).
13 Damit ist hier natürlich nicht die Ausübung eines
kanonischen Präsentationsrechtes gemeint, sondern

Curfürst pfalzgraf hat dise puncten dem rat zu
Amberg gleich für seinem abschid fürgehalten und
darnach ubergeben mit presentirung13 zwaier
zwinglischer pfaffen14.
Actum Amberg 20. Januarii Anno [15]67.
Kanzleivermerk von anderer Hand:
Uberschickt durch herzog Reichart15, pfalz-
graven etc.

die jetzt üblich werdende amtliche Mitteilung der
Ernennung an dienstlich damit befaßte Stellen, vor
allem als Befehl zur Amtseinsetzung und - wie hier -
Gehaltszahlung.
14 Darunter Dr. theol. Joh. Matthäus (Jöcher 3, 287. -
Weigel, Verzeichnis 14) als Stadtpfarrer und Super-
intendent. Der Name des anderen — eines Kaplans -
ist nicht bekannt. Wahrscheinlich war es Erhard
Bacher (Götz, Kalvinismus 77 [mit anderer Ver-
mutung], — Weigel, Verzeichnis 4).
15 Vgl. oben S. 264 Anm. 5.

304
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften