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https://doi.org/10.11588/diglit.30630#0356
II 14. Amberger Rezeß vom 8. Juni 1593.
Kunt und zu wissen, das uf abordnung des ...
herrn Friederichen, pfalzgrafen bei Rhein, ... wegen
etlicher von der statt Amberg, dann hergegen von
dem ambt Amberg wieder erstgedachte statt ange-
brachte beschwerden ... tagsatzung angestellet und
... guetlich abgehandelt worden, wie hernach under-
schidlich volget:
So vil erstlich ... [Die Punkte 1 mit 12 werden als
nicht einschlägig nicht abgedruckt] ...
Was nun schließlichen diser statt religionwesen
und sunderlich die bestellung des ministerii betrifft,
ist es an deme:
Ob woln ein rat irem furgeben nach seit abrogirtem
babstumb ohn einicher weiterer confirmation das
ministerium ersetzt, welches man aber von cur-
fürstlicher Pfalz wegen ihnen widersprochen, jedoch
und dieweiln seine curfürstliche gnaden in deme an
ermelte von Amberg am dato 26. Februarii, furters
an dero hieobigen fürstentumbs ersame landstende
vom 18. Martii negst verlaufnen [15]92. jars ab-
gangnen gnedigsten schreiben sich christlich und
gnedigst resolvirt, nemblichen: seine curfürstliche
gnaden gedechten niemands, wer der auch seie, in
seinem gewissen zu zwingen noch eine religion, so
ime nit annemblich, ufzudringen, sunder derselben
undertonen bei demjenigen freizulassen, was sie
von alters rechtmeßig hergebracht haben möchten,
Druckvorlage: Original (Exemplar des Kurfür-
sten. — Pergament [300:315], 8 Blätter [1. und 8. leer]. —
München HStA Oberpfalz Urkunde Nr. 802). -
Gleichzeitige Abschrift auf Papier: Amberg StadtA,
Fasz. 1 Akt 14f. 817v-820v. Siehe oben S. 276!
1 von 1577 (siehe oben S. 268 f!).
2 Melanchthons Examen ordinandorum (siehe oben
S. 26 und 329!).
3 Schopper Jakob. Geb. 1545 Biberach an der Riß. -
1566 Biberach Mittagsprediger, 1575 von der katho-
lischen Ratsmehrheit entlassen, 1576 Hornbach
(Rheinpfalz) Pfarrer und Professor, 1581 Heidelberg
2. Hofprediger und Leiter des Sapienzhauses, 1584
das diesem nach die von Amberg undertenigst er-
bietig, vor höchstgedachtem pfalzgrafen, curfürsten,
unserm gnedigsten herren, als ordinario diejenige
kirchendiener, welche furbaß durch sie vermög der
fundationen und confirmationen ins ministerium
berufen werden, uf vorher eingenommene aigent-
liche erkundigung derselben confession und gehörte
probpredigten furter nach ausweisung weiland
pfalzgraf Ludwigs, curfürstens etc., höchstseligster
gedechtnus, kirchenordnung1 angehengter christ-
licher underricht2 als gewöhnlicher und darin an-
bevolhener forma examinis ad confirmandum under-
tenigst zu stellen, auch seiner curfürstlichen gnaden
derjenigen inspection, welche dem landsfürsten und
an dessen statt geordneten zusteet, erstangezogener
kirchenordnung genzlichen gemeß, gleichermaßen
sich zu submittirn,
dahero und wann dann sein curfürstliche gnaden,
doctor Jacob Schoppern3, so und wann derselbige,
dem curfürstlichen regiment ad confirmandum fur-
ter anzuhören und zusag zu tun, sich alles schme-
lichen und verbitterlichen calumnirns und condem-
nirns (salva tamen thesi et antithesi), wie solches
oftangemelter kirchenordnungs praefation4 vermag,
jederzeit zu enthalten, gehorsamblich praesentirt
wirdet, zum stattprediger zue admittirn, begerter
maßen gnedigst bewilligt, daß solchem nach auch
die andern jetzt anwesende und kunftige dieser statt
kirchendiener aufn fal vermög angezogener curfürst-
lichen gnedigsten resolution etc. bei der augspurgi-
als Lutheraner entlassen, 1584 Heideck Pfarrer und
Superintendent, 1588 Ansbach 2. Hofprediger, 1588
Lehrberg Pfarrer und Dekan, 1593 Amberg Pfarrer,
1597 als Lutheraner entlassen, 1598 Altdorf Pro-
fessor der Theologie - † 1616. - Entschiedener Ver-
fechter des lutherischen Bekenntnisses (ADB 32,
373f. - Simon, APfB 2698).
4 ,,... das ir... die christliche lehr ... affirmativam und
negativam (das ist: warheit und irrtum) gegen ein-
ander richtig und einfeltig haltet, allerlei widerwer-
tige opinionen und wissenliche irrtumb mit christen-
licher bescheidenheit und one gefehrliche, verbitter-
liche und schmähliche benamung und antastung der
personen strafet...“
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Kunt und zu wissen, das uf abordnung des ...
herrn Friederichen, pfalzgrafen bei Rhein, ... wegen
etlicher von der statt Amberg, dann hergegen von
dem ambt Amberg wieder erstgedachte statt ange-
brachte beschwerden ... tagsatzung angestellet und
... guetlich abgehandelt worden, wie hernach under-
schidlich volget:
So vil erstlich ... [Die Punkte 1 mit 12 werden als
nicht einschlägig nicht abgedruckt] ...
Was nun schließlichen diser statt religionwesen
und sunderlich die bestellung des ministerii betrifft,
ist es an deme:
Ob woln ein rat irem furgeben nach seit abrogirtem
babstumb ohn einicher weiterer confirmation das
ministerium ersetzt, welches man aber von cur-
fürstlicher Pfalz wegen ihnen widersprochen, jedoch
und dieweiln seine curfürstliche gnaden in deme an
ermelte von Amberg am dato 26. Februarii, furters
an dero hieobigen fürstentumbs ersame landstende
vom 18. Martii negst verlaufnen [15]92. jars ab-
gangnen gnedigsten schreiben sich christlich und
gnedigst resolvirt, nemblichen: seine curfürstliche
gnaden gedechten niemands, wer der auch seie, in
seinem gewissen zu zwingen noch eine religion, so
ime nit annemblich, ufzudringen, sunder derselben
undertonen bei demjenigen freizulassen, was sie
von alters rechtmeßig hergebracht haben möchten,
Druckvorlage: Original (Exemplar des Kurfür-
sten. — Pergament [300:315], 8 Blätter [1. und 8. leer]. —
München HStA Oberpfalz Urkunde Nr. 802). -
Gleichzeitige Abschrift auf Papier: Amberg StadtA,
Fasz. 1 Akt 14f. 817v-820v. Siehe oben S. 276!
1 von 1577 (siehe oben S. 268 f!).
2 Melanchthons Examen ordinandorum (siehe oben
S. 26 und 329!).
3 Schopper Jakob. Geb. 1545 Biberach an der Riß. -
1566 Biberach Mittagsprediger, 1575 von der katho-
lischen Ratsmehrheit entlassen, 1576 Hornbach
(Rheinpfalz) Pfarrer und Professor, 1581 Heidelberg
2. Hofprediger und Leiter des Sapienzhauses, 1584
das diesem nach die von Amberg undertenigst er-
bietig, vor höchstgedachtem pfalzgrafen, curfürsten,
unserm gnedigsten herren, als ordinario diejenige
kirchendiener, welche furbaß durch sie vermög der
fundationen und confirmationen ins ministerium
berufen werden, uf vorher eingenommene aigent-
liche erkundigung derselben confession und gehörte
probpredigten furter nach ausweisung weiland
pfalzgraf Ludwigs, curfürstens etc., höchstseligster
gedechtnus, kirchenordnung1 angehengter christ-
licher underricht2 als gewöhnlicher und darin an-
bevolhener forma examinis ad confirmandum under-
tenigst zu stellen, auch seiner curfürstlichen gnaden
derjenigen inspection, welche dem landsfürsten und
an dessen statt geordneten zusteet, erstangezogener
kirchenordnung genzlichen gemeß, gleichermaßen
sich zu submittirn,
dahero und wann dann sein curfürstliche gnaden,
doctor Jacob Schoppern3, so und wann derselbige,
dem curfürstlichen regiment ad confirmandum fur-
ter anzuhören und zusag zu tun, sich alles schme-
lichen und verbitterlichen calumnirns und condem-
nirns (salva tamen thesi et antithesi), wie solches
oftangemelter kirchenordnungs praefation4 vermag,
jederzeit zu enthalten, gehorsamblich praesentirt
wirdet, zum stattprediger zue admittirn, begerter
maßen gnedigst bewilligt, daß solchem nach auch
die andern jetzt anwesende und kunftige dieser statt
kirchendiener aufn fal vermög angezogener curfürst-
lichen gnedigsten resolution etc. bei der augspurgi-
als Lutheraner entlassen, 1584 Heideck Pfarrer und
Superintendent, 1588 Ansbach 2. Hofprediger, 1588
Lehrberg Pfarrer und Dekan, 1593 Amberg Pfarrer,
1597 als Lutheraner entlassen, 1598 Altdorf Pro-
fessor der Theologie - † 1616. - Entschiedener Ver-
fechter des lutherischen Bekenntnisses (ADB 32,
373f. - Simon, APfB 2698).
4 ,,... das ir... die christliche lehr ... affirmativam und
negativam (das ist: warheit und irrtum) gegen ein-
ander richtig und einfeltig haltet, allerlei widerwer-
tige opinionen und wissenliche irrtumb mit christen-
licher bescheidenheit und one gefehrliche, verbitter-
liche und schmähliche benamung und antastung der
personen strafet...“
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