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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (13. Band = Bayern, 3. Teil): Altbayern: Herzogtum Pfalz-Neuburg, Kurfürstentum Pfalz (Landesteil Oberpfalz), Reichsstadt Regensburg, Grafschaft Ortenburg, Herrschaft Rothenberg, Herrrschaft Wolfstein — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.30630#0552
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Grafschaft Ortenburg

Endlich die wort der einsetzung
sambt dem Vaterunser deutsch gesungen oder ge-
lesen.
Und nach disem denen zuvor examinirten und
absolvirten communicanten mit und durch die bei-
gelegten zaichen - brot und wein - den waren leib
und bluot Christi geraicht und ausgeteilet.
Unter solcher austailung aber hat der chor ge-
sungen Jesus Christus, unser Herr, oder Jesus Chri-
stus unser Hailand, zu zeiten auch den passion15,

nachdem der communicanten vil oder wenig gewe-
sen sind.
Nach verrichtung diser hohen sachen und einge-
brachten almosen, so man anstat des pebstischen
opfergelts16 jederzeit den armen gesamlet und dann
auch zu anderer notturft der kirchen und schulen
gebraucht hat, hab ich
die danksagung, wie die in den kirchenagenden
verleibt17, gesprochen und
das volk mit dem segen hinweggelassen etc.

15 = die Leidensgeschichte Jesu nach Matthäus oder
Johannes, wie sie von der katholischen Kirche in den
Gottesdiensten der Karwoche gesungen wurde (vgl.
oben S. 95!). Ihr Gesang an dieser Stelle im evan-
gelischen Gottesdienst ist neu. Zwingli hatte in
„Aktion oder bruch“ (1525) während der Kommu-
nion die Passion nach Johannes verlesen lassen (Jul.
Smend, Die evangelischen deutschen Messen bis zu

Luthers deutscher Messe. Göttingen 1896. 200).
Ebenso riet es die Heidelberger Kirchenordnung
(Richter 2, 264. - Sehling 14 Nr. 31).
16 Vgl. oben S. 209 Anm. 25!
17 Sehling 11, 197f. (Württemberg hatte diese nur
wenig verändert [Hauß-Zier 60f.]. — Die Zwei-
brücker Ordnung hat das 2. Gebet in der württem-
bergischen Form [f. 103]).

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