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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Franz, Gunther [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (15. Band = Württemberg, 1. Teil): Grafschaft Hohenlohe — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.30654#0108
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7. Bestallung und Revers von Pfarrern 1556

Revers von Bernharcl Schwab
für die Pfarrei Unterschüpf
vom 19. Februar 1552

Ich Bernhardt Schwab, ein prister, bekenne mit
disern briff und meiner eigener handschrift, das cler
wolgeborn herr, herr Ludwig Casimirus, grave von
Hoenloe, mein genediger herr, mich zu Seiner Ge-
naden caplan und pfarrer zu Undernschipff mein
aleben lang auf- und angenumen haben, dergestalt,
das ich die angeregten pfarr Underschipff personhch
und wesenhch besitzen, die pfar gehorichen zum
fleissigsten und getreulichsten one einfurung ver-
kerter secten mit predigen und andenn versehen,
alle arbet und beschwerten, die sich angerechter
pfar halben zu tragen geburen, ungewaigert uf das
treulichst volbringen und an gedachter pfarrer nut-
zung und gutern, wie mir die angezeigt, genugig
sein soll, bwolgedachts meins genedigen herrn und
der graffschaft Hoennloe b schaden in alweg meins
vermugens warnen, fromen und pestes getreuenlich
werben, die angeregt pfarr on cSeiner Genaden oder
cler c erben gunst, willen und wissens nit ubergeben,
verwechseln ocler verlassen, kein schutz- oder
schirmhern dan d Sein Genaden und dero d graff-
schaft haben, suchen oder annemen. eIch soll und
will auch keinen der e gravschaft Hoenloe under-
tonen oder verwanten umb keinerley sachen willen
in kein ander fremt dan fder graffschaft Hoenloe
gericht furnemen, sonder einem jeden zu den gerich-
ten f, darin er gesessen oder daliin er gehorich ist,
pleiben; auch der gemelten ° r pfarr guter, rent, gult,

a Beginn Unterschüpf 1556: Wir Ludwig Casimir,
grave von Hohennloe etc., urkünden hiemitt an
disem brieve, das wir den ersamen, gelerten, un-
sern lieben getrewen Johan Kellerman zu unserm
pfarher gehn Undernschipff sein. (Im folgenden
statt ,,ich, meins“ 3. Person: er, seines usw.).
b~ b Unterschüpf 1556: unser und unser graveschaft
Hohennloe.

c~ c Unterschüpf 1556: unser oder unser.
d~ d Unterschüpf 1556: unß, unser erben und.
e~ e Unterschüpf 1556: Er solle auch kainen der unsern
und unserer.

f~ f Unterschüpf 1556: unser und unserer graveschaft
gericht fürnemen, sonder ainen yen an dem ge-
richt.

[* Unterschüpf 1556: + unserer.

zehend, fell, ecker, wisen, garten und andern ohn
bwolgemelts meins g. heren, Seiner Genaden erben
oder befelhabern b willen und wissen gar nicht end-
zien lassen, durch was weg das furgenumen mag
werden; sonderlich auch hauß und scheuer vor eig-
nem feuer bewaren, dieselbigen und auch, was son-
sten angerechter pfarr zugehorig ist, in gutem we-
senlichem bau behalten, an f vermelter pfarr gutern
nichts verwarlossen, verwusten, verendern noch die
beschweren, sonder die bauen und bessern. Wo aber
denselbigen einiger abruch oder schmeldrung durch
ymand geschee oder gesucht -wurde, das soll kich
sunderlich an wolgedachten meinen genedigen hern
oder Seiner Genaden k erben gelangen lassen und
fur mich selbs nicht drein bewilligen. Ich will 1 auch
das pfarvolk mit christhcher leer, in der h. schrift
gegrunt, und raichung der sacrament mit fleiß ver-
seen, m darzu Gott den Almechtigen fur wolgedach-
ten meinen genedigen hern, Seiner Genat regirung,
lant und leut bitten m, mich eerüchs, redhchs, pri-
sterlichs nwesen, davon meniglich gut ebenbilt und
exempel endpfae, erhalten 0.

Wie ich dann clas alles, weeß hirinnen geschriben
steet und mich berurt, one alle außzug, widerredt
und behelf 0 zu halten ein leiblichen aid uf das h.
evangelium geschworen habe, alles on alle geverde.
Und des zu Purkunt hab ich disen briff mit eigner
hand geschriven, der geben ist auf den 19 ten tag
deß inonats februarii und Christi, unsers lieben hern
und erlosers, geburt tausentfunfhundertfunfzig und
zwey jarP.

b~ b Unterschüpf 1556: unser oder unserer erben.

1 Unterschüpf 1556: + dick [= oft].
k~ k Unterschiipf 1556: er fürderlich an unß oder un-
sere.

I Unterschüpf 1556: soll.
m-m Fehlt Unterschüpf 1556.

II Unterschüpf 1556: unverweisßlichs.

°~° Unterschüpf 1556: solle und wölle. Wie er unß
dann seinen reversbrief gegen diesem ubergeben
und zugestellt und alles vorgeschriben getrewlich,
war, vest und stett.

p-p Unterschüpf 1556: warem urkund ist unser secrett-
insigel zu rück auf disen brieve getrückt, der ge-
ben ist zu Newenstain uf mittwochen nach Hi-
larii und Christi ... sechs jare [14. Januar 1556].

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