24. Verbot des Weinschenkens 1578
außgeschenket, sonder auch zechleut nidergesetzt
'vvorden d.
Da wir uns gentzlichen versehen, ihr solten un-
serm gnedigen bevelch nicht zuwider gehandlet,
sonder viel mehr bey euch selbst bedacht haben, zu
was verkleinerung des ministerii 3, ewer selbst pre-
digten und uns der obrigkeit selbst gelange, in son-
derheit aber, das der gemaine mann dardurch höch-
hch geergert, spöttlich darvon reden, als ob wir
euch etwan mit notwendiger besoldung nit under-
hielten ocler ihr sonsten euch an dem, daß euch der
Allmechtig beschehret, nit benügen hessen und aller-
erst mit weinschenken und wurtschaft erhalten und
ernehren musten; zudem solten ihr wider das laster
der trunkenheit und vollsaufens mit ernst predigen
und nach vermögen abschaffen, so wurd es aber in
ewern heusern und gegenwertigkeit selbst gestattet,
daher ihr leichtlich erachten könt, was euch und uns,
der obrigkeit, daraus e fur beschwerliche nachredt
gebehren tut:
hierumben so ist unser ernstlicher bevelch, das
d Änderung von der Hand Z.Hysos für: worden,
welches.
f Einfügung Hysos.
f_f Änderungen Hysos; vorher: Da w. d. v. 1. v. u. das
ministerium d. v. s., und euch s. u. s. a. gunstigen
und gnedigen willen zu erzeigen geneigt.
g Von der Hand Hysos.
ewer keiner, der seye wer er wölde, hinfuro keinen
wein, er seye ihme gleich selbst gewachsen oder habe
darüf geliehen, vom zapfen uf clie gassen auß-
schenke, viel weniger in seinem hauß zechleut
nidersetzen, sonder euch dessen umb obvermelter
ursachen willen gentzlich enthalten. Dann da das
uber und wider diß unser anderwerts gnedigs er-
manen und ernsthchs bevellen nit beschehen solte,
wurden wir getrungenlich verursacht, deßwegen
geburende straffen gegen euch fur- und an die hancl
zu nehmen, f so wir cloch viel lieber vermitten und
cles ministern darunder verschonet sehen, euch auch
darfur sampt und sonders allen gunstigen, gnedigen
willen erzeigen wolten f, als darmit wir euch noch-
maln wohlgewogen. Datum denn 3 ten Junii anuo
etc. [15]78.
[Anschrift:] s Den eerwurdigen, wurdigen uncl
wolgelerten unßern prediger, pfarherr und diaconis
zu Ormngen und lieben getrewen M. Davidi Medero,
Mattheo Gilgenfein, M.Caspar Zinnio und Anthomo
Bien 4, sampt und sonders.
3 Verkleinerung = moralische Herabsetzung (Grimm•
12, 1, 663); ministerium = Gesamtheit der Kirchen-
diener.
4 David Meder, Prediger 1575-1595; Matthäus Lilien-
fein, Pfarrer 1556-1584; Caspar Zinn 1565 1. Diakon,
1584 Pfarrer, 1595-1599 Precliger; Antonius Bien
(Apin) 1575 2. Diakon, 1584-1599 1. Diakon.
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außgeschenket, sonder auch zechleut nidergesetzt
'vvorden d.
Da wir uns gentzlichen versehen, ihr solten un-
serm gnedigen bevelch nicht zuwider gehandlet,
sonder viel mehr bey euch selbst bedacht haben, zu
was verkleinerung des ministerii 3, ewer selbst pre-
digten und uns der obrigkeit selbst gelange, in son-
derheit aber, das der gemaine mann dardurch höch-
hch geergert, spöttlich darvon reden, als ob wir
euch etwan mit notwendiger besoldung nit under-
hielten ocler ihr sonsten euch an dem, daß euch der
Allmechtig beschehret, nit benügen hessen und aller-
erst mit weinschenken und wurtschaft erhalten und
ernehren musten; zudem solten ihr wider das laster
der trunkenheit und vollsaufens mit ernst predigen
und nach vermögen abschaffen, so wurd es aber in
ewern heusern und gegenwertigkeit selbst gestattet,
daher ihr leichtlich erachten könt, was euch und uns,
der obrigkeit, daraus e fur beschwerliche nachredt
gebehren tut:
hierumben so ist unser ernstlicher bevelch, das
d Änderung von der Hand Z.Hysos für: worden,
welches.
f Einfügung Hysos.
f_f Änderungen Hysos; vorher: Da w. d. v. 1. v. u. das
ministerium d. v. s., und euch s. u. s. a. gunstigen
und gnedigen willen zu erzeigen geneigt.
g Von der Hand Hysos.
ewer keiner, der seye wer er wölde, hinfuro keinen
wein, er seye ihme gleich selbst gewachsen oder habe
darüf geliehen, vom zapfen uf clie gassen auß-
schenke, viel weniger in seinem hauß zechleut
nidersetzen, sonder euch dessen umb obvermelter
ursachen willen gentzlich enthalten. Dann da das
uber und wider diß unser anderwerts gnedigs er-
manen und ernsthchs bevellen nit beschehen solte,
wurden wir getrungenlich verursacht, deßwegen
geburende straffen gegen euch fur- und an die hancl
zu nehmen, f so wir cloch viel lieber vermitten und
cles ministern darunder verschonet sehen, euch auch
darfur sampt und sonders allen gunstigen, gnedigen
willen erzeigen wolten f, als darmit wir euch noch-
maln wohlgewogen. Datum denn 3 ten Junii anuo
etc. [15]78.
[Anschrift:] s Den eerwurdigen, wurdigen uncl
wolgelerten unßern prediger, pfarherr und diaconis
zu Ormngen und lieben getrewen M. Davidi Medero,
Mattheo Gilgenfein, M.Caspar Zinnio und Anthomo
Bien 4, sampt und sonders.
3 Verkleinerung = moralische Herabsetzung (Grimm•
12, 1, 663); ministerium = Gesamtheit der Kirchen-
diener.
4 David Meder, Prediger 1575-1595; Matthäus Lilien-
fein, Pfarrer 1556-1584; Caspar Zinn 1565 1. Diakon,
1584 Pfarrer, 1595-1599 Precliger; Antonius Bien
(Apin) 1575 2. Diakon, 1584-1599 1. Diakon.
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