42n. Ordnung des Tübinger Stipendiums 1559
Doch wöllen wir uns und unsern Erben hiemit
unser Ober- und Gerechtigkeit, auch dise Ordinati-
on und Statuten in einem, mehr oder allen Articuln
nach gestalt unnd gelegenheit der Zeit unnd sachen,
wie wir das jedes mals bedencken und für gut anse-
hen möchten, zu declariern, endern und mehren oder
gar abzuthun, vorbehalten haben. | clxxxixa |
Ordination des Pedagogii zu Tüwingen
kAls dann unnser Universitet zu Tüwingen durch
weilunt unsere Vorfarn, seliger gedechtnuß, lobli-
chen gestifft94, mit allerley nutzlichen, wol bedach-
ten Statuten, Ordnungen unnd Satzungen stattlich
und gnugsam angericht und zu erhaltung derselben
mit iren järlichen Gefällen und Einkommen, auch
sondern Privilegiis, nach notturfft miltiglich be-
dacht und versehen, darzu nach unnd nach, jedes
mals nach gelegenheit der zeit unnd leuff, dieselben
in der Doctrin und Disciplin gebessert und gemehrt,
Und wir zu angehender unserk Regierung durch un-
serel zu gedachter Universitet ettliche mal geordnete
Visitatores unnd daselbsten gehabte Commissarios,
sovil in bericht befunden, das zu weilen auff solche
unser Universitet junge Knaben ausser den Trivialn
Schulen95, so der zuvor verordneter publicarum lec-
tionum, so in facultate Artium gelesen und Profi-
tiert wordenm, noch nit fähig und also zuvil frü und
eilends, das die selben eintweders gar versaumbt
oder von iren privatis Praeceptoribus mit sonderer
mühe underricht noder aber auff andere Particular
Schulen ettwann mit unstatten wider verschickt
werden müssen, Also das gedachter unserer Univer-
sitet und der selben Professorn bey den jhenigen,
k-k KO Württemberg 1582: Nachdem auch unser freundtli-
cher, lieber Herr Vatter, Christmilter gedechtnuß, bald
zu angehender S. L.
l KO Württemberg 1582: dero.
m KO Württemberg 1582: werden.
n-n KO Württemberg 1582: Wann dann unser freundtlicher,
lieber Herr Vatter, Christlicher gedächtnuß, nicht weni-
ger als S. L. Altfordern geneigt gewesen, berürte Univer-
sitet in allweg zum besten zubefürdern, in auffgang und
rhum zubringen helffen, Seien S. L.
wölchen dise fähl unnd Defect unwissent gewesen,
allerley ungleiche nachred unnd verkleinerung ett-
wan gevolgt, Wir aber nit weniger als unsere Altfor-
dern genaigt, berürte unser Universitet in allweg
zum besten zubefürdern, in auffgang und rhum zu-
bringen helffen, Seien wirn | clxxxixb | bewegt wor-
den, neben ettlichen andern Reformationibus und
angestelten Ordnungen mit rath unnd gut ansehen
Rectors, Doctorn und Regenten berürter unser Uni-
versitet auch ein Paedagogium neben den andern
hievor angerichten lectionibus bonarum Artium,
den daselbsten ankommenden Jungen und rudiori-
bus zu gutem, mit underschidlichen Classibus und
darzu dienlichen Lectionen Disciplin unnd Inspec-
tion anrichten, mit ettwas hilff solche Professores
darvon zubesolden, bedencken unnd begaben, auch
zu solchem gewisse, Gotsförchtige und gelerte Prae-
ceptores bestellen zulassen, damit die Jungen, so ex
tertia Classe unserer Particular- oder dergleichen
Schulen dahin gesant, daselbsten gleich anfahen
unnd ire studia nutzlichen continuiern mögen
ounnd nit erst anderstwohin sich mit uncosten be-
geben dörffeno, wie pwir dannp diß alles underschid-
lichen begriffen, Rectori, Doctoribus und Regenten
offtbemelter unserer Universitet mit ernst zu exe-
quiern schrifftlichen übergeben, darzu unsern Com-
missariis und Kirchenräthen aufferlegt und bevelch
gethon, ob disem Paedagogio neben andern der Uni-
versitet Statuten, Ordinationen und sachen getrew-
lichen zuhalten und derhalben jedes Jars ein mal zu
visitiern, alle mängel und gebrechen zu emendiern
und abzustellen, auch, wa von nöthen, an uns gelan-
gen zulassen, gedencken wir jeder zeit gebürlichs
einsehens zuthon und hilff zuerweisen.
o-o Fehlt KO Württemberg 1582.
p-p KO Württemberg 1582: dann auch wir.
94 Die Universität in Tübingen hatte Graf Eberhard im
Bart 1476/77 mit päpstlichen und landesherrlichen Pri-
vilegien vorwiegend aus Kirchengut gestiftet, Brecht/
Ehmer, Reformationsgeschichte, S. 37-40; Reformati-
on in Württemberg, S. 216.
95 Lateinschulen.
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Doch wöllen wir uns und unsern Erben hiemit
unser Ober- und Gerechtigkeit, auch dise Ordinati-
on und Statuten in einem, mehr oder allen Articuln
nach gestalt unnd gelegenheit der Zeit unnd sachen,
wie wir das jedes mals bedencken und für gut anse-
hen möchten, zu declariern, endern und mehren oder
gar abzuthun, vorbehalten haben. | clxxxixa |
Ordination des Pedagogii zu Tüwingen
kAls dann unnser Universitet zu Tüwingen durch
weilunt unsere Vorfarn, seliger gedechtnuß, lobli-
chen gestifft94, mit allerley nutzlichen, wol bedach-
ten Statuten, Ordnungen unnd Satzungen stattlich
und gnugsam angericht und zu erhaltung derselben
mit iren järlichen Gefällen und Einkommen, auch
sondern Privilegiis, nach notturfft miltiglich be-
dacht und versehen, darzu nach unnd nach, jedes
mals nach gelegenheit der zeit unnd leuff, dieselben
in der Doctrin und Disciplin gebessert und gemehrt,
Und wir zu angehender unserk Regierung durch un-
serel zu gedachter Universitet ettliche mal geordnete
Visitatores unnd daselbsten gehabte Commissarios,
sovil in bericht befunden, das zu weilen auff solche
unser Universitet junge Knaben ausser den Trivialn
Schulen95, so der zuvor verordneter publicarum lec-
tionum, so in facultate Artium gelesen und Profi-
tiert wordenm, noch nit fähig und also zuvil frü und
eilends, das die selben eintweders gar versaumbt
oder von iren privatis Praeceptoribus mit sonderer
mühe underricht noder aber auff andere Particular
Schulen ettwann mit unstatten wider verschickt
werden müssen, Also das gedachter unserer Univer-
sitet und der selben Professorn bey den jhenigen,
k-k KO Württemberg 1582: Nachdem auch unser freundtli-
cher, lieber Herr Vatter, Christmilter gedechtnuß, bald
zu angehender S. L.
l KO Württemberg 1582: dero.
m KO Württemberg 1582: werden.
n-n KO Württemberg 1582: Wann dann unser freundtlicher,
lieber Herr Vatter, Christlicher gedächtnuß, nicht weni-
ger als S. L. Altfordern geneigt gewesen, berürte Univer-
sitet in allweg zum besten zubefürdern, in auffgang und
rhum zubringen helffen, Seien S. L.
wölchen dise fähl unnd Defect unwissent gewesen,
allerley ungleiche nachred unnd verkleinerung ett-
wan gevolgt, Wir aber nit weniger als unsere Altfor-
dern genaigt, berürte unser Universitet in allweg
zum besten zubefürdern, in auffgang und rhum zu-
bringen helffen, Seien wirn | clxxxixb | bewegt wor-
den, neben ettlichen andern Reformationibus und
angestelten Ordnungen mit rath unnd gut ansehen
Rectors, Doctorn und Regenten berürter unser Uni-
versitet auch ein Paedagogium neben den andern
hievor angerichten lectionibus bonarum Artium,
den daselbsten ankommenden Jungen und rudiori-
bus zu gutem, mit underschidlichen Classibus und
darzu dienlichen Lectionen Disciplin unnd Inspec-
tion anrichten, mit ettwas hilff solche Professores
darvon zubesolden, bedencken unnd begaben, auch
zu solchem gewisse, Gotsförchtige und gelerte Prae-
ceptores bestellen zulassen, damit die Jungen, so ex
tertia Classe unserer Particular- oder dergleichen
Schulen dahin gesant, daselbsten gleich anfahen
unnd ire studia nutzlichen continuiern mögen
ounnd nit erst anderstwohin sich mit uncosten be-
geben dörffeno, wie pwir dannp diß alles underschid-
lichen begriffen, Rectori, Doctoribus und Regenten
offtbemelter unserer Universitet mit ernst zu exe-
quiern schrifftlichen übergeben, darzu unsern Com-
missariis und Kirchenräthen aufferlegt und bevelch
gethon, ob disem Paedagogio neben andern der Uni-
versitet Statuten, Ordinationen und sachen getrew-
lichen zuhalten und derhalben jedes Jars ein mal zu
visitiern, alle mängel und gebrechen zu emendiern
und abzustellen, auch, wa von nöthen, an uns gelan-
gen zulassen, gedencken wir jeder zeit gebürlichs
einsehens zuthon und hilff zuerweisen.
o-o Fehlt KO Württemberg 1582.
p-p KO Württemberg 1582: dann auch wir.
94 Die Universität in Tübingen hatte Graf Eberhard im
Bart 1476/77 mit päpstlichen und landesherrlichen Pri-
vilegien vorwiegend aus Kirchengut gestiftet, Brecht/
Ehmer, Reformationsgeschichte, S. 37-40; Reformati-
on in Württemberg, S. 216.
95 Lateinschulen.
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