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0.5
1 cm
9. Mandat zur Abschaffung der Messe unter den Präsenzherren 1531
9. Mandat zur Abschaffung der Messe unter den Präsenzherren3
8. Dezember 1531
Gunstigen herrn. Ein fursichtiger, ersamer, wyser
rathe hat sich entschlossen, uch versamelt dis ir
wyßheit befelch uch anzubringen. Das uch onge-
zweyfelt onverporgen, das sich anno achtund-
zwaintzge1 ain ersamer rath diser stat Hailpron mit
und neben etlichen chur- und fursten, hern und stet-
ten protestiert wider den rychstäglichen abschid
und ir beschwerden durch ain appellation an kay-
serliche majestet etc., unsern aller gnedigsten hern,
gepracht, auch bisher uff selbiger behart, was chris-
tenlich und erlich, furgenomen. Desgleichen hat vol-
gends ain ersamer rathe uff jüngstem rychstage zu
Augspurg2 mit hochgemelten chur- und fursten,
hern und stetten, irs glaubens bekantnüs, die wider
die mäß des bapstz, vigilien und der glychen ist, of-
fenlich auch an tage geben und offenlich in kraft
ierer protestation bestanden und das sie gedechten,
was zu gutter, christenlicher ordnüng gehörte, zu
furdern. = iß-
breuch 1 E m mt.
chen wil =
sich des E~
und dai E-
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m
— o
mißbrei
Dwe
rümb, d
verheng
das der
den, w<
widrige:
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co
= N
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Orig
Heil
= 10
— Tf
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glych die letsten under den protestierenden jetzt
So dann je Christus maister sein will, wie er sel-
ber sagt, Mathei am dry und zwaintzgesten [Mt
23,8], mag mit seiner ler und einsatzung des hoch-
wirdigen testamentz die bäpstlich mäß nit besteen
noch vil weniger regiern. Dwyll dann die undertho-
nen von den gnaden des Hern Gottes wortz und sei-
ner eere begirig und one zwyfel, was dem zuwider, in
iren augen ein greuwel ist, so gebürt abermals der
obrigkeit, einsehens zu haben, das dem volck dhein
lästerlich ebenbild und ergernüs in augen belyb und
nichtz, dardurch inen argk gemieth erwegt mög wer-
den, gestatte. So künt ir selber erachten, das einem
heit Gottes wortz us seinen rychlichen gnaden in er-
farnus komen, so ist der befelhe Gottes vorhanden,
das die obrigkait ob seinem wort fleissig und onfar-
lessig halten solle, wie das in Josua und uß andern
vilen exempeln des alten testamentz erscheint, also
wa solchem je mangell ist gelassen worden, hat es
Gott ongestrafft nie gelassen. Das dann die straffe
auch uber ain erbarn rathe uß zorn Gottes umb
sumselicheit willen nit grosser erwachse, ist nit al-
lein inen, sonder auch ieren underthonen daran ge-
legen, die sie auch hetten zu bedencken.
2 Augsburger Reichstag 1530.
ber sagt, Mathei am dry und zwaintzgesten [Mt
23,8], mag mit seiner 1er und einsatzung des hoch-
wirdigen testamentz die bäpstlich mäß nit besteen
noch vil weniger regiern. Dwyll dann die undertho-
nen von den gnaden des Hern Gottes wortz und sei-
ner eere begirig und one zwyfel, was dem zuwider, in
iren augen ein greuwel ist, so gebürt abermals der
obrigkeit, einsehens zu haben, das dem volck dhein
lästerlich ebenbild und ergernüs in augen belyb und
nichtz, dardurch inen argk gemieth erwegt mög wer-
den, gestatte. So künt ir selber erachten, das einem
3 Der geplante Reichstag fand jedoch nicht in Speyer, son-
295
dern vom 17. April bis 27. Juli 1532 in Regensburg statt.
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9. Mandat zur Abschaffung der Messe unter den Präsenzherren3
8. Dezember 1531
Gunstigen herrn. Ein fursichtiger, ersamer, wyser
rathe hat sich entschlossen, uch versamelt dis ir
wyßheit befelch uch anzubringen. Das uch onge-
zweyfelt onverporgen, das sich anno achtund-
zwaintzge1 ain ersamer rath diser stat Hailpron mit
und neben etlichen chur- und fursten, hern und stet-
ten protestiert wider den rychstäglichen abschid
und ir beschwerden durch ain appellation an kay-
serliche majestet etc., unsern aller gnedigsten hern,
gepracht, auch bisher uff selbiger behart, was chris-
tenlich und erlich, furgenomen. Desgleichen hat vol-
gends ain ersamer rathe uff jüngstem rychstage zu
Augspurg2 mit hochgemelten chur- und fursten,
hern und stetten, irs glaubens bekantnüs, die wider
die mäß des bapstz, vigilien und der glychen ist, of-
fenlich auch an tage geben und offenlich in kraft
ierer protestation bestanden und das sie gedechten,
was zu gutter, christenlicher ordnüng gehörte, zu
furdern. = iß-
breuch 1 E m mt.
chen wil =
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glych die letsten under den protestierenden jetzt
So dann je Christus maister sein will, wie er sel-
ber sagt, Mathei am dry und zwaintzgesten [Mt
23,8], mag mit seiner ler und einsatzung des hoch-
wirdigen testamentz die bäpstlich mäß nit besteen
noch vil weniger regiern. Dwyll dann die undertho-
nen von den gnaden des Hern Gottes wortz und sei-
ner eere begirig und one zwyfel, was dem zuwider, in
iren augen ein greuwel ist, so gebürt abermals der
obrigkeit, einsehens zu haben, das dem volck dhein
lästerlich ebenbild und ergernüs in augen belyb und
nichtz, dardurch inen argk gemieth erwegt mög wer-
den, gestatte. So künt ir selber erachten, das einem
heit Gottes wortz us seinen rychlichen gnaden in er-
farnus komen, so ist der befelhe Gottes vorhanden,
das die obrigkait ob seinem wort fleissig und onfar-
lessig halten solle, wie das in Josua und uß andern
vilen exempeln des alten testamentz erscheint, also
wa solchem je mangell ist gelassen worden, hat es
Gott ongestrafft nie gelassen. Das dann die straffe
auch uber ain erbarn rathe uß zorn Gottes umb
sumselicheit willen nit grosser erwachse, ist nit al-
lein inen, sonder auch ieren underthonen daran ge-
legen, die sie auch hetten zu bedencken.
2 Augsburger Reichstag 1530.
ber sagt, Mathei am dry und zwaintzgesten [Mt
23,8], mag mit seiner 1er und einsatzung des hoch-
wirdigen testamentz die bäpstlich mäß nit besteen
noch vil weniger regiern. Dwyll dann die undertho-
nen von den gnaden des Hern Gottes wortz und sei-
ner eere begirig und one zwyfel, was dem zuwider, in
iren augen ein greuwel ist, so gebürt abermals der
obrigkeit, einsehens zu haben, das dem volck dhein
lästerlich ebenbild und ergernüs in augen belyb und
nichtz, dardurch inen argk gemieth erwegt mög wer-
den, gestatte. So künt ir selber erachten, das einem
3 Der geplante Reichstag fand jedoch nicht in Speyer, son-
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dern vom 17. April bis 27. Juli 1532 in Regensburg statt.
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