Wild- und Rheingrafschaft
zen oder feldhütter gehütet undt verwahret werden.
Und sollen sich alle und jede gemeinden gerne umb
die gebühr undt, wie von alters geschehen, solche zu
bawen handtzuhaben gebrauchen laßen.
Wo aber einzele zinßen oder zehenden, kleinen oder
groß, wehren, so die pfarrer bißhero selbsten einge-
fordert und darumb mit den leuthen zancken mü-
ßen, die sollen die censores zu richtiger und schleu-
niger lieferung ermahnen undt verschaffen, daß her-
inn kein klage seie.
Die wohnheußer und stallungen betreffent, soll ein
superintendens neben unßern beampten in einer vi-
sitation auch fleißig achtung haben, daß dieselbe
von denen, welchen es gebüret und zustehet, es sei
ein gantz kirchspiel oder ein frembder, in bawlichen
würden nach noturfft erhalten |75r| oder, wo sie gar
verfallen, wider aufgericht undt gebawet werden.
Undt so die amptleuth, stätte oder dorffschafften,
wie auch oben in der visitation vermeldet,197 in die-
ßem nötigen werck unwillig sein würden, sollen sie
unß darvon anzeigung thun, alßdann wollen wir unß
also erzeigen, daß stätt undt dorffschafften in die-
ßem billigen gehorsam leisten undt nit saumlich sein
werden.
Wollen auch selbsten zu allen nötigen kirchen
gebewen an solchen orten, da es die noth erfordert,
so viel die gelegenheit ahn einem jeden ortt nach
unßerm vermögen mit holtz und anderm beförde-
rung thun.
Dergleichen, waß der kirchen an äckern, wießen,
gärten, weinbergen, holtz, zinßen und andern ent-
zogen, auch nit angelegt oder verkauft, und der pos-
sessor nit beweißen könte, wie, wem undt wen sol-
ches seie bezahlt worden, daß soll ihnen ohn allen
verzug widerumb restituirt werden.
Beschluß.
vHierbey soll es auff dißmahl mit dießer kirchen
ordtnung bleiben, dann waß mehr in den obgemel-
ten, auch andern kirchen handtlungen gemeiner kir-
chenversamlung zu nutz unndt gut fürgenommen
werden möchte, |75v| daß sollen uf unsern befelch die
pfarrer undt andere kirchendiener jederzeit von den
ordentlichen visitatorn undt superintendenten be-
v-v Aus KO Pfalz-Zweibrücken 1557, vgl. Sehling, EKO
XVIII, S. 247.
richtet werden. Undt soll also auff beider, geistlicher
undt weltlicher, genugsame berathschlagung undt
erkandtnuß geschehen, waß zu nutz und heil der kir-
chen unndt Gott, dem allmächtigen, zue ehren ge-
deihen und gereichen mag. Deme sei lob, ehr undt
danck in ewigkeitt. Amen.v
197 Vgl. oben S. 603.
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zen oder feldhütter gehütet undt verwahret werden.
Und sollen sich alle und jede gemeinden gerne umb
die gebühr undt, wie von alters geschehen, solche zu
bawen handtzuhaben gebrauchen laßen.
Wo aber einzele zinßen oder zehenden, kleinen oder
groß, wehren, so die pfarrer bißhero selbsten einge-
fordert und darumb mit den leuthen zancken mü-
ßen, die sollen die censores zu richtiger und schleu-
niger lieferung ermahnen undt verschaffen, daß her-
inn kein klage seie.
Die wohnheußer und stallungen betreffent, soll ein
superintendens neben unßern beampten in einer vi-
sitation auch fleißig achtung haben, daß dieselbe
von denen, welchen es gebüret und zustehet, es sei
ein gantz kirchspiel oder ein frembder, in bawlichen
würden nach noturfft erhalten |75r| oder, wo sie gar
verfallen, wider aufgericht undt gebawet werden.
Undt so die amptleuth, stätte oder dorffschafften,
wie auch oben in der visitation vermeldet,197 in die-
ßem nötigen werck unwillig sein würden, sollen sie
unß darvon anzeigung thun, alßdann wollen wir unß
also erzeigen, daß stätt undt dorffschafften in die-
ßem billigen gehorsam leisten undt nit saumlich sein
werden.
Wollen auch selbsten zu allen nötigen kirchen
gebewen an solchen orten, da es die noth erfordert,
so viel die gelegenheit ahn einem jeden ortt nach
unßerm vermögen mit holtz und anderm beförde-
rung thun.
Dergleichen, waß der kirchen an äckern, wießen,
gärten, weinbergen, holtz, zinßen und andern ent-
zogen, auch nit angelegt oder verkauft, und der pos-
sessor nit beweißen könte, wie, wem undt wen sol-
ches seie bezahlt worden, daß soll ihnen ohn allen
verzug widerumb restituirt werden.
Beschluß.
vHierbey soll es auff dißmahl mit dießer kirchen
ordtnung bleiben, dann waß mehr in den obgemel-
ten, auch andern kirchen handtlungen gemeiner kir-
chenversamlung zu nutz unndt gut fürgenommen
werden möchte, |75v| daß sollen uf unsern befelch die
pfarrer undt andere kirchendiener jederzeit von den
ordentlichen visitatorn undt superintendenten be-
v-v Aus KO Pfalz-Zweibrücken 1557, vgl. Sehling, EKO
XVIII, S. 247.
richtet werden. Undt soll also auff beider, geistlicher
undt weltlicher, genugsame berathschlagung undt
erkandtnuß geschehen, waß zu nutz und heil der kir-
chen unndt Gott, dem allmächtigen, zue ehren ge-
deihen und gereichen mag. Deme sei lob, ehr undt
danck in ewigkeitt. Amen.v
197 Vgl. oben S. 603.
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