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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Bergholz, Thomas [Bearb.]; Goeters, J. F. Gerhard [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (19. Band = Rheinland-Pfalz, 2, 2. Teilband): Die Reichsstädte Landau, Speyer und Worms - die Grafschaften Leiningen, Sayn und Wied - die Wild- und Rheingrafschaft - das Fürstentum Pfalz-Simmern - die Grafschaft Pfalz-Veldenz (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2008

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https://doi.org/10.11588/diglit.30660#0507
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55. Mandat zum Pfarrstellenwechsel 1601

es damit also gehalten werden, nemlich so der abzi-
hende pfarrer oder schuldiener etwas in demßelbigen
gebessert, aber selbigen jahrs nicht genossen, daß
alßdann solch verbesserung an ein billich geldt an-
geschlagen undt von dem successore dem anteces-
sori erstattet, hingegen aber successor der nutzung
gewertig sein soll, doch alßo, daß in solchem ab-
undt ufzihendem jahr beydes, die nutzung undt der
unkosten, nach billichen dingen zu geldt angeschla-
gen undt jedem sein gebührender theil pro rato tem-
poris zugeeignet undt nicht entzogen werde.
Zum zweyten, wie es mit denen zu halten,
so stendige competentien undt neben solchen
auch äcker, weingart undt wißwachs haben.
Wo sich begebe, daß ein pfarrer oder schuldiener
von einer pfarr oder schulen (die gantz oder zum
theil ein unstendige competentz undt das einkom-
men an äckern, weingarten undt wißenwachs hette)
ab- undt der ander ufzöge undt der abzihender pfar-
rer oder schulmeister das ackerfeldt über sommer
gebauet undt besambt, aber hernacher bey demßel-
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Das geströhe aber, so von der pfarr, dero güter oder
zehenden herrühret, soll bey der pfarr in alle weeg
verbleiben undt dafür von dem ufzihenden dem ab-
zihenden nichts erstattet, wie auch nicht zugelaßen
werden, daß einiges geströhe oder dung davon ver-
kauft noch sonsten vereussert undt im fall bey ei-
nigem oder mehrn solches befunden, so sollen der-
oder dießelbigen zu widererstattung dessen angehal-
ten oder ihme von seiner dienstgebühr so viel inge-
zogen werden. Waß aber besonders bestandene ze-
henden oder erkauft stroh wie auch dung belangt,
daßelbig soll, was es kost oder werth, nach billicher
erkandtnuß vom successore bezahlt oder, da er des-
sen nicht begehrte, dem abzihenden seinen nutzen in
andere weeg damit zu schaffen gefolgt werden. So
viel dann die zu den kirchen oder schulen gehörige
zehenden anlangen thut, es thue gleich dießelbige
der ab- oder ufzihende oder die collectur ein undt
geschehen die ab- undt ufzug gleich, wenn sie wol-
len, so soll allezeit von dem, der sie einzuthun, dahin
gesehen werden, daß sie nicht zu lang uf dem feldt
ligen bleiben undt schaden nehmen, sondern fürder-
lich eingethon undt nachgehendts dem ab- undt uf-
zihenden wie auch der vacanz, da einige ehre, das-
jenige, so sich am unkosten undt nutzung pro rato
der wochen nach gebühren würdt, zugeeignet wer-
den, doch soll, wie gemelt, das geströh bey der pfarr
verbleiben.
Zum dritten, den weinwachs betreffendt,
mit dem soll es alßo gehalten werden.
Wann ein abzihender kirchen- oder schuldiener alle
arbeith biß zu dem zuber verrichten laßen, aber vor
endtlichem herbst abzihen müßte, soll demßelbigen
vor seine gehabte mühe undt ufgewandte kosten
von der zustehenden nutzung zwey theil heimwach-
ßen undt das übrige dritte theil in die ratification
gebracht werden.
Im fall aber der abzug vor dem schnidt undt
alßo aller weingartharbeith geschehe, so wollen wir,
daß der abzihende pfarrer oder schuldiener an dem
folgenden herbst nichts zu gewarthen, sondern der

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