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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (2. Band = 1. Abtheilung, 2. Hälfte): Die vier geistlichen Gebiete (Merseburg, Meissen, Naumburg-Zeitz, Wurzen), Amt Stolpen mit Stadt Bischofswerda, Herrschaft und Stadt Plauen, die Herrschaft Ronneburg, die Schwarzburgischen Herrschaften, die Reussischen Herrschaften, die Schönburgischen Herrschaften, die vier Harzgrafschaften: Mansfeld, Stolberg, Hohenstein, Regenstein, und Stift und Stadt Quedlinburg, die Grafschaft Henneberg, die Mainzischen Besitzungen (Eichsfeld, Erfurt), die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, das Erzbisthum Magdeburg und das Bisthum Halberstadt, das Fürstentum Anhalt — Leipzig: O.R. Reisland, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.26561#0241
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41. Kirchen-agenda für die prediger der grafschaft Mansfeld. 1580.

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lassen, welches die pfarherren iren pfarkindern,
sich darnach zu richten, etwan im jahr ein mal
furlesen können. Wo aber darüber andere und
schwerer felle für kommen, welche in diesem ver-
zeichnis nicht zu finden weren, mögen sie dieselben
ins consistorium weisen, und sich darauf ferners
berichts daselbst erholen.
[Folgt wörtlich: „Einfeltiger unterricht von
verbotenen graden“, welchen Georg von Anhalt
für Merseburg 1548 publicirt hatte, und welcher in
diesem Bd. II, S. 28 ff. abgedruckt ist, von S. 29,
Spalte 2, Z. 10 — S. 34, Spalte 2, Z. 9.]
XI.
Von der communion.
Nachfolgende vermanunge zum gebet fur der
communion ist darumb hierzu gesetzet, das sie
brauchen möge, wer gerne wil. Wo es auch in
den stedten zu weilen von wegen der gesenge
und orgeln zu lang werden wolte, kan sie nach-
bleiben.
Vermanung zum gebet, für der communion.
Lieben freunde Christi, weil wir hie versamlet
sind in dem namen des herrn, sein heiliges testa-
ment zu empfahen, so vermane ich euch aufs erste,
das ir euer herz zu gott erhebet, mit mir zu beten
das vater unser, wie uns Christus unser herr ge-
leret, und erhörung tröstlich zugesagt hat:
Das gott, unser vater im himmel, uns seine
elende kinder auf erden barmherziglich ansehen
wolte und gnade verleihen, das sein heiliger
name unter uns und in aller welt geheiliget
werde, durch reine rechtschaffene lere seines worts,
und durch brünstige liebe unsers lebens wolt
genediglich abwenden alle falsche lere und böses
leben, darinne sein werder name gelestert und
geschendet wird.
Las auch sein reich zukome und gern ehret
werde, alle sünder, verblendte, und vom teufel in
sein reich gefangen zur erkentnis des rechten
glaubens an Jesum Christum seinen son bringen
und die zal der christen gross machen wolte.
Las wir auch mit seinem geist gesterket
werden, seinen willen zu thun und zu leiden, beide
im leben und sterben, im guten und bösen, all-
zeit unsern willen brechen, opfern und tödten.
Wolt uns auch unser teglich brot geben, fur
geiz und sorge des bauchs behüten, sondern uns
alles guts gnung zu im versehen lassen.
Wolt uns auch unser schult vergeben, wie wir
denn unsern schüldigern vergeben, das unser herz
ein sicher frölich gewissen fur im habe, und für
keiner sünde uns nimmermehr fürchten noch er-
schrecken.
Wolt uns nicht einfüren in anfechtung,

sondern helfe uns durch seinen geist das fleisch
zwingen, die welt mit irem wesen verachten und
den teufel mit allen seinen tücken uberwinden.
Und zu letzt uns wolt erlösen von allem ubel,
beide leiblich und geistlich, zeitlich und ewiglich.
Welche das alles mit ernste begeren, sprechen
von herzen amen, on allen zweifel gleuben, es sei
ja, und erhört im himel, wie uns Christus zusagt,
was ir bittet, gleubet, das irs haben werdet, so
sols geschehen.
Zum andern, vermane ich euch in Christo,
das ir mit rechtem glauben des testaments Christi
warnemet, und allermeist die wort, darinne uns
Christus sein leib und blut zur vergebung schenket,
im herzen feste fasset, das ir gedenket und danket
der grundlosen liebe, die er uns bewiesen hat,
da er uns durch sein blut von gottes zorn, sünde,
tod und helle erlöset hat, und darauf eusserlich
das brot und wein, das ist, seinen leib und blut,
zur sicherunge und pfand zu euch nemet. Dem-
nach wollen wir in seinem namen, und aus seinem
befehl, durch seine eigene wort, das testament
also handeln und gebrauchen.
[Folgen „Vater unser“ und die Einsetzungs-
worte mit Musiknoten.]
Folgend lese der priester diese collecten,
zu beschluss der communion.
Wir danken dir allmechtiger herr gott, das
du uns durch diese heilsame gabe hast erquicket,
und bitten deine barmherzigkeit, das du uns solches
gedeien lassest, zu starkem glauben gegen dir,
und zu brünstiger liebe unter uns allen, durch
Jesum Christum deinen son, unsern herrn, amen.
Oder diese.
Ach du lieber herr gott, der du uns bei
diesem wunderbarlichen sacrament deines leidens
zu gedenken und predigen befolen hast, verleihe
uns, das wir solch deines leibs und bluts sacrament
also mögen brauchen, das wir deiner erlösung in
uns teglich fruchtbarlich empfinden, amen.
Der herr segne dich, und behüte dich.
Der herr erleuchte sein angesicht auf dich,
und sei dir gnedig.
Der herr erhebe sein angesicht auf dich, und
gebe dir friede. †.
XII.
Etliche collekten und gebete der
kirchen auf die heubt und andere fest
durchs ganze jar.
Im advent.
Lieber herr gott, wecke uns auf, das wir
bereit sein, wenn dein son kömpt in mit freuden
zu empfahen, und dir mit reinem herzen zu dienen,
durch denselbigen deinen son Jesum Christum,
unsern herrn, amen.
 
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