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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (2. Band = 1. Abtheilung, 2. Hälfte): Die vier geistlichen Gebiete (Merseburg, Meissen, Naumburg-Zeitz, Wurzen), Amt Stolpen mit Stadt Bischofswerda, Herrschaft und Stadt Plauen, die Herrschaft Ronneburg, die Schwarzburgischen Herrschaften, die Reussischen Herrschaften, die Schönburgischen Herrschaften, die vier Harzgrafschaften: Mansfeld, Stolberg, Hohenstein, Regenstein, und Stift und Stadt Quedlinburg, die Grafschaft Henneberg, die Mainzischen Besitzungen (Eichsfeld, Erfurt), die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen, das Erzbisthum Magdeburg und das Bisthum Halberstadt, das Fürstentum Anhalt — Leipzig: O.R. Reisland, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.26561#0273
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43. Kirchen-Ordnung für das Gericht Wintzingerode oder Bodenstein.

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rache gottes, auch unser als der ordentlichen
obrigkeit geburenden einsehens und nach gelegen-
heit der verschuldung bei der suspension oder
genzliche entsetzung ihres ampts.
Wir1) obbenannten wollen uns aber auch
vorbehalten haben, diese vorordenung jeder zeit
zur mindern und zuvermehren, doch alles nach
erheischender nothurft nach inhalt heiliger gött-
licher schrift und der rechten einen augspurgischen
confession dabei1) wir und unsere liebe nach-
kommen durch gottliche hilf und beistand des
heiligen geistes steif und fest bis unsere grube zu
verharren gemeint sein; und haben zu mehrer
haltung dieser puncten mit besondern unterthenigem
fleis den wolgebornen und edlen hern hern Ernsten
grafen von Honstein hern zur Lhora und Cletten-
berg unserm gnedigen hern erbeten i. g. insigel
beneben uns gnediglichen hiervor zu drucken,
welches wir wolermelter Ernst graf von Honstein
umb beschehener untertheniger bitt willen, auch

kenntlich gemacht. [Die Worte „ernster straf —
obrigkeit“, und „der verschuldung — genzliche“ hat dann
Reichhelm noch hinzugeschrieben.]
1) Mit diesem Absatz steht es wie mit dem vorher-
gehenden. Die Worte „dabei wir und unsere — ver-
harren gemeint sein“ sind Zusatz von Reichhelm.

weil wir gesehen ihnen ein solches, als der obrig-
keit, obgelegen und zur beforderung der ehre
gottes geburt, vor uns und unsere nachkommen
also gethan bekennen, doch uns, unserer herschaft
und insigel in allewege onschedlich und onnach-
theilig1).
Damit nun also diese wohlgemeinte ordnung
zum seligen ende, dem lieben gott zu ehren, zur
beforderung der christlichen kirchen vortpflanzung
des reichs Christi, aufnemung des heil, ministerii
christlicher einigkeit und endlichen uns allen zu
heil und ewiger seligkeit durch kraft des heil,
geistes gereichen moge, das verleihe der himm-
lische barmherzige2) gnedige vater durch Jesum
Christum, seinen lieben sohn, unsern3) einzigen
rechten erlöser, mittler und erzhirten, unserer
seelen heil und seligkeit4), welchem sei lob, ehr
und dank in ewigkeit. Amen.
1) Die Rückseite des eingelegten Blattes trägt von
der Hand, welche die ganze Ordnung schrieb, noch
einen Vermerk: „Hie soll auch ein algemeine form
eines gebets zur dem lieben godt gestellet werden,
welches in allen predigten und kinderleren offentlich
soll gesprochen werden.“
2) „barmherzige“: Zusatz Reichhelm’s.
3) „unsern—mittler und“ desgl.
4) „heil und seligkeit“ desgl.

[Folgen die Originalunterschriften:]

Friderich von Wintzingeroda,
Hansens seliger sohn, in nomine (?) domini.
Hans Friederich von Wintzingeroda,
Bertrams seliger son, meine handschrift.
Jeremias Bichelm, J. U. D.
in felix et faustum principium, felicius medium et
felicissimum exitum rogatus libenter subscripti et
pium hoc nobilium propositum manus meae signo
comprobavi.

Wolfgangus Höhn, P., Tastungen
mit dem Zusatz: Hanc formulam ecclesiasticam ut
piam et consentientem cum verbo dei iudico, ita
ei ex corde subscribo.
[Höhn hat auf einem beiliegenden kleinen
Zettel seine Zustimmung nochmals bekräftigt, wie
folgt:
Hanc formulam ecclesiasticam, ut piam et
consentientem cum verbo dei conformemque verae
ecclesiae iudico, ita ei, ut bene beateque cedat et
fructum faciat multum, ex corde votisque subscribo
manu propria, in honorem solius dei aedificationem
coelestis Jerosolimae et multarum animarum
salutem.]

Ich Conradus Schnegans,
pfarher zu kirch-ohmveld, bekenne mit meiner
eigen hand, das dise ordnung christlich sei.
Andreas Wacker,
diener des gottlichen worts zu Wintzingerode,
manu et corde subscripsit.

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