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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (21. Band = Nordrhein-Westfalen, 1): Die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg - das Hochstift und die Stadt Minden - das Reichsstift und die Stadt Herford - die Reichsstadt Dortmund - die Reichsabtei Corvey - die Grafschaft Lippe - das Reichsstift und die Stadt Essen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0182
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Das Reichsstift und die Stadt Herford

Hinweise auf Druckort und Drucker fehlen in der Herforder Ordnung. Aufgrund des Typenvergleichs
mit der im gleichen Sammelband befindlichen und von Joseph Klug in Wittenberg gedruckten Braun-
schweiger Kirchenordnung konstatierte Ludwig Hölscher, dass der Herforder Druck ebenfalls in Klugs
Offizin entstanden sei. Als Auftraggeber kann Johannes Bugenhagen gelten.30 Zur Ausgestaltung des evan-
gelischen Kirchenwesens in Herford sind außer der Kirchenordnung von 1532 keine weiteren Regelwerke
überliefert.31
1565 starb Fürstäbtissin Anna von Limburg-Styrum. Ihre Nachfolgerin wurde Margarethe zur Lippe,
unter deren Regierung das Reichsstift in ein evangelisches Damenstift umgewandelt wurde.32

30 Siehe Bugenhagens Vorrede, unten, S. 165: „Van den Pre-
dikers, der gy ock men verr in so groter Stadt hebben,
stund wat darinne gescreven, wat se hebben scholen.
Overst umme iwer Ersammenheit und iwer Stadt willen,
dorffte ick id nicht laten hirinn drücken, so lange sulck
alle eine betere gestalt winne, alse ock de Ordinantie bete-
ringe thosecht“. Vgl. Stupperich, Herforder Kirchen-
ordnung, S. 9f.; ders., Reformationsgeschichte, S. 96;
Schröer, Reformation 1, S. 321. Die aus dem Druckort
Wittenberg gezogene Schlussfolgerung, dass Luther gro-
ßen Einfluss auf die Herforder Reformation gehabt hatte,
wie Theodor Legge, Flug- und Streitschriften der Refor-

mationszeit in Westfalen (RGST 58/59), Münster 1933,
S. 25 konstatierte, ist jedoch nicht zwingend, vgl. Stup-
perich, Dr. Johann Dreyer, S. 39.
31 Der Hinweis, dass die Ordnung „später ... durch die
braunschweigisch-lüneburgische [Kirchenordnung] abge-
löst“ worden sei (so Pape, Sancta Herfordia, S. 174 und
zuvor auch Normann, Herforder Chronik, S. 260 und
Niemann, Streiflichter, S. 6), ist nicht belegt.
32 Brandt/Hengst, Geschichte 2, S. 34; Wolgast,
Reichsabteien, S. 29; Bei der Wieden, Die konfessio-
nellen Verhältnisse, S. 267-279; von Fürstenberg,
Ordinaria loci, S. 106ff.

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