Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (21. Band = Nordrhein-Westfalen, 1): Die Vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg - das Hochstift und die Stadt Minden - das Reichsstift und die Stadt Herford - die Reichsstadt Dortmund - die Reichsabtei Corvey - die Grafschaft Lippe - das Reichsstift und die Stadt Essen — Tübingen: Mohr Siebeck, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30663#0183
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Edition

1. Kirchenordnunga
7. April 1532
Ordinantie
kerkenampte der erliken Stadt Hervorde
Dorch D. Johan Dreiger1 Sampt Predicanten und vororndten
M.D.XXXIIII |A1v|

Den Achtbaren, Ersamen, wisen Heren Borger-
meisteren unde Radtmannen der Stadt Hervorde,
mynen leven Heren und günstigen fründen, wünsche
ick, Joannes Bugenhagen Pomer2, Gnade unde frede
von Gade, u[n]sem Vader, unde van Jesu Christo,
unsem Heren, ewichlick.
Ersamen, wisen Heren. Ick hebbe iwer Stadt Ordi-
nantie van worde tho worde flitich dorch gelesen,
Daruth vermercket, dat gy geleerde und frame Pre-
dikers hebben, de sunder twivel sulcke Ordinantie
gestellet hebben, Van welcken ick velichte nemande
mehr kenne, den alleine mynen leven Heren unde
broder Doctorem Joannem Dreyer. Gott sy gelavet
inn ewicheit, und geve gnade, dat sulcke Ordinantie
einen guden vortgang gewinne, sick to den ehren

a Textvorlage (Druck): StadtBibl Hannover, 3 an: Rats-
bibl. 80 Nr. 85. Abdruck: Hölscher, Reformationsge-
schichte, S. 44-107. Weitere Abdrucke in neuhochdeut-
scher Übertragung: Normann, Herforder Chronik,
S. 553-585; Herforder Jahrbuch 1980/81, S. 22-52; Re-
formatorische Frömmigkeit, S. 9-44.

1 Johann Dreyer (um 1500-1544), siehe oben, S. 161
Anm. 15.

und iwer Stadt to der salicheit unde beteringe,
Amen.
Overst, Ersamen, leven Heren, holdet my to gude
myne Christlike unde truwe vermaninge, Gott wet,
dat ick sulck iwer Ersammenheit to den ehren unde
besten doh.
Iwe Ordinantie hefft einen groten feyl, Dat dar-
inne noch de Predikers noch de Schole Regenten
noch andere kerkendeners versoldet sind. Van den
Predikers, der gy ock men verr in so groter Stadt
hebben, stund wat darinne gescreven, wat se hebben
scholen3. Overst umme iwer Ersammenheit und iwer
Stadt willen dorffte ick id nicht laten hirinn
drücken, so lange sulck alle eine betere gestalt win-
ne, alse ock de Ordinantie beteringe thosecht. |A2r|

2 Johannes Bugenhagen (1485-1558), siehe Holfelder,
Art. Bugenhagen, in: TRE 7 (1981), S. 354-363; Bautz,
Art. Bugenhagen, in: BBKL 1 (1990), Sp. 805-807;
Müller, Art. Bugenhagen, in: RGG 1 (1998),
Sp. 1852f.
3 Siehe unten, S. 179f.

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