6. Mandat zu Klassikalkonventen, Generalsynoden ... 1604
ßenn glockenn allein, unnd dann zum drittenmahl
mit derselbenn grossenn unnd der nechtstenn dar-
nach meßig unnd langsamb ohne einig beye-
renn6 * geleutet werdenn soll. Mit dem thodten zu-
verleutenn soll es nach der uffgerichter
kirchenordnungh' richtig gehaltenn werdenn.
Bey der kinder thauff soll hinferner diese ordnung
gehalten werdenn, das an denn örtenn, da zweenn
oder mehr prediger sein, der prediger, so die predig
gehaltenn, uff dem cantzel verbleibenn so lange, biß
der ander prediger den christlichenn thauff vor denn
tisch oder vor einenn uffgerichtenn eisenn8 nit weit
vonn dem tisch des herrenn unnd zwischenn der
cantzel, darauff ein bechenn zusetzen, verreichtet
hat, 116r | unnd soll dann vonn der cantzel der segen
gegebenn werdenn. Da aber noch derzeit nur ein
predigfer] ist, so[ll] derselb nach geendigter predige
die thauff verrichtenn unnd endtlich den göttli-
chenn segen an dem selbenn ordt sprechenn unnd
beschließenn, unnd soll hinfuro an keinenn ordt die
thauff von dem cantzel, sondern wie obg[emeldet]
verrichtet, auch die trappenn9, so vor dem cantzel in
behuff dessenn ann etlichenn ortenn gemacht, wi-
derumb abgeschafft werdenn; dabenebenn sollen die
prediger sich nit uff besondere bancken beim tisch
des herrenn, sondern uff den chor, wie von alter her-
kommen, nidersetzenn.
Da bißher der gehorsambßpfenning10, item das
beichtgeldt unnd thauffpfenningh11 bey vorberei-
tung des herrn abendtmahlß, auch administration
beeder sacrame[n]ten, im brauch gewesenn, soll sol-
6 Siehe oben, S. 302 Anm. 3, vgl. das Läutemandat von
1601, oben, Nr. 5.
' Bentheim-Tecklenburger Kirchenordnung von 1588, sie-
he oben, S. 290.
8 Eisernen Gestell.
9 Stufen, Treppen, Grimm, DWb 22, Sp. 151f.
10 Der Gehorsamspfennig stammt ursprünglich aus der
Leibeigenschaft, hier ist der Abendmahlspfennig ge-
ches vorthin zuvermeidung allerhandt ergernuß, so
darauß entstehen, gantz abgeschafft sein unnd die
verordnung geschehen, damit dardurch den kir-
chenndienern kein abbruch widerfahre, das inen jär-
lichs uff eine sichere zeit, nemblich uff Marti-
ni12, geru[r]ter13 gehorsambßpfenning in ihrenn
hausernn entrichtet unnd der thauf- und beichtpfen-
ning ihnen gleichfals in ihren heusern nach der vor-
bereitung unnd verrichteter thauff gebracht wer-
denn soll.
So ist auch ihrer graffl. g. gnedige meinung unnd
bevelch, das in allen unnd jeden kirchenn der ar-
menseckel durch erbare, trewe unnd gottesforchtige
leute jedenn sontag under der predig umbgetragenn
werdenn unnd davon wie von anderenn kirchengü-
teren zu seiner zeit gebürliche rechnung beschehen
soll.
Uber diß, weil ihrer grafl. g. verdrüselich biß-
weilenn vorkommenn, das etliche prediger sich vonn
ihrenn gemeintenn eine geraume zeit unnd zum off-
termahl ann andere ört begebenn, welchß zu nach-
teil der gemeine unnd ihres anbevolhenen kirchen-
ambtß gereichen thut, so sollen hinfüro alle unnd
jede prediger sich dessenn gentzlich enthaltenn
unnd ohne vorbringung ehehaffter sonderlicher ur-
sachen sich von ihrenn kirchen nit absentieren, da-
rann beschicht ihrer graffl. g. zuverleßiger will unnd
meinung.
Geben uff derselbenn schloß Tecklenborg under ih-
rer graffl. g. angeborn secret, den 19. Maii anno etc.
1604
meint: Beim Empfang von Brot und Wein legten die
Kommunikanten ein kleines Geldstück auf den Altar,
Petke, Oblationen, bes. S. 43f., 48-50.
11 Beicht- und Taufpfennig wurden dem Pfarrer anlässlich
dieser Kasualien gereicht, Petke, Oblationen, bes.
S. 27-30.
12 11. November.
13 Genannter.
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ßenn glockenn allein, unnd dann zum drittenmahl
mit derselbenn grossenn unnd der nechtstenn dar-
nach meßig unnd langsamb ohne einig beye-
renn6 * geleutet werdenn soll. Mit dem thodten zu-
verleutenn soll es nach der uffgerichter
kirchenordnungh' richtig gehaltenn werdenn.
Bey der kinder thauff soll hinferner diese ordnung
gehalten werdenn, das an denn örtenn, da zweenn
oder mehr prediger sein, der prediger, so die predig
gehaltenn, uff dem cantzel verbleibenn so lange, biß
der ander prediger den christlichenn thauff vor denn
tisch oder vor einenn uffgerichtenn eisenn8 nit weit
vonn dem tisch des herrenn unnd zwischenn der
cantzel, darauff ein bechenn zusetzen, verreichtet
hat, 116r | unnd soll dann vonn der cantzel der segen
gegebenn werdenn. Da aber noch derzeit nur ein
predigfer] ist, so[ll] derselb nach geendigter predige
die thauff verrichtenn unnd endtlich den göttli-
chenn segen an dem selbenn ordt sprechenn unnd
beschließenn, unnd soll hinfuro an keinenn ordt die
thauff von dem cantzel, sondern wie obg[emeldet]
verrichtet, auch die trappenn9, so vor dem cantzel in
behuff dessenn ann etlichenn ortenn gemacht, wi-
derumb abgeschafft werdenn; dabenebenn sollen die
prediger sich nit uff besondere bancken beim tisch
des herrenn, sondern uff den chor, wie von alter her-
kommen, nidersetzenn.
Da bißher der gehorsambßpfenning10, item das
beichtgeldt unnd thauffpfenningh11 bey vorberei-
tung des herrn abendtmahlß, auch administration
beeder sacrame[n]ten, im brauch gewesenn, soll sol-
6 Siehe oben, S. 302 Anm. 3, vgl. das Läutemandat von
1601, oben, Nr. 5.
' Bentheim-Tecklenburger Kirchenordnung von 1588, sie-
he oben, S. 290.
8 Eisernen Gestell.
9 Stufen, Treppen, Grimm, DWb 22, Sp. 151f.
10 Der Gehorsamspfennig stammt ursprünglich aus der
Leibeigenschaft, hier ist der Abendmahlspfennig ge-
ches vorthin zuvermeidung allerhandt ergernuß, so
darauß entstehen, gantz abgeschafft sein unnd die
verordnung geschehen, damit dardurch den kir-
chenndienern kein abbruch widerfahre, das inen jär-
lichs uff eine sichere zeit, nemblich uff Marti-
ni12, geru[r]ter13 gehorsambßpfenning in ihrenn
hausernn entrichtet unnd der thauf- und beichtpfen-
ning ihnen gleichfals in ihren heusern nach der vor-
bereitung unnd verrichteter thauff gebracht wer-
denn soll.
So ist auch ihrer graffl. g. gnedige meinung unnd
bevelch, das in allen unnd jeden kirchenn der ar-
menseckel durch erbare, trewe unnd gottesforchtige
leute jedenn sontag under der predig umbgetragenn
werdenn unnd davon wie von anderenn kirchengü-
teren zu seiner zeit gebürliche rechnung beschehen
soll.
Uber diß, weil ihrer grafl. g. verdrüselich biß-
weilenn vorkommenn, das etliche prediger sich vonn
ihrenn gemeintenn eine geraume zeit unnd zum off-
termahl ann andere ört begebenn, welchß zu nach-
teil der gemeine unnd ihres anbevolhenen kirchen-
ambtß gereichen thut, so sollen hinfüro alle unnd
jede prediger sich dessenn gentzlich enthaltenn
unnd ohne vorbringung ehehaffter sonderlicher ur-
sachen sich von ihrenn kirchen nit absentieren, da-
rann beschicht ihrer graffl. g. zuverleßiger will unnd
meinung.
Geben uff derselbenn schloß Tecklenborg under ih-
rer graffl. g. angeborn secret, den 19. Maii anno etc.
1604
meint: Beim Empfang von Brot und Wein legten die
Kommunikanten ein kleines Geldstück auf den Altar,
Petke, Oblationen, bes. S. 43f., 48-50.
11 Beicht- und Taufpfennig wurden dem Pfarrer anlässlich
dieser Kasualien gereicht, Petke, Oblationen, bes.
S. 27-30.
12 11. November.
13 Genannter.
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