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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]; Arend, Sabine [Bearb.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (22. Band = Nordrhein-Westfalen, 2): Das Erzstift Köln - die Grafschaften Wittgenstein, Moers, Bentheim-Tecklenburg und Rietberg - die Städte Münster, Soest und Neuenrade - die Grafschaft Lippe (Nachtrag) — Tübingen: Mohr Siebeck, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.33493#0459
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1. Kirchenordnung 1532

der wordtgesenck, als ock van Gadt verbaden, ii. Ti-
mo. ii [14-26], Tit. iii [2], i. Timo. vi [1-5], daruith
hadher, kyff und unenichiet möcht erwassen, yn sy-
nem huse tho gestaden noch ungeschickt blerrent
und bölkent yn fullerie der leven Psalme, offt die
Radt wil se gelickformiger pene wo die övertreder

straffen, up dat alle dinck ordentlick und fyn tüch-
tigen by uns gehalden werde, Gades hilge name un-
gelastert blive. Idt schall ock keyn wyn noch beer
na xi uren ane wichtige, redelike nodt und orsake
geschenckt werden.

Van wyende | K5r

Wi danken unserem gnedigen, hymlisschen vader
dorch Jesum Christum, synen leven söne, unseren
Heren und Hielandt, dat he uns uith vaderlikem
herten und lutter gnade sodanen water geschenckt
hefft, des wy könen tho syner glorien unses lives
notrofft mit danckseggunge gebruken und geneiten;
willen den unse myrakel Papen, welck dar meynen,
mit erem visevasent und santelen eyn creatur hilger
und beter tho maken wen dat ander, vele wunders
driven, so vögen se sick darhen an die örde, dar ydt
nodt ist, und volgen dem Mosche na, leggen holdt
ynt wather, dat yd söte und tho drincken beqweme
werde, als genömpter den kinderen Israel gedaen
hefft, Exodi am xv. Capit. [24], edder werpen salt
daryn und maken de ungebrückliken, boesen, wo
yrgens vorhanden, gebrücklick unde gudt, wo der
Prophete Eliseus uith flitigem biddent und anlan-
gent vormals, dar ydt nodt, ock gedaen hefft, iiii.
Regum ii234, den se uith beveel öres leven Pawestes
sülcke ane nodt vorlangs angehaven, wolden gerne
sick allenthalven den Hilgen veederen des Olden Te-
staments und Propheten vorgeliken, wat se mit gra-
ven unverstande lesen; alles, wo yenne uithrichten,
ydt werdt önen verwar feilen, hebbens ock kein ge-
badt noch bevel vann Gade, sunder wolden gerne
alles, wat van en geseyn, nadoen; der ardt und natur
sind ock de apen.
Ich wolde, dat dith vam Paweste gehilchte, gebe-
nediede völckeßken ör wyggent und santelent | K5v |
över de creatur dach ein mal bewisede mit und
dorch myrakel, dewyle kein Gadeswordt enhebben
krefftich und recht tho syn. Lath se doch över des
234 2Kön 2,20-22.
235 Sassendorf, östlich von Soest, war eine der Bördepfarrei-
en, hier wurde Salz gewonnen, Schwartz, Kirchen,
S.120-131.

solten wathers ytwes tho Sassendorpe235 so lange
bannen, exorciseren und visevasen, dat ydt thosa-
men ßöte werde edder över wormoidt. Schölden se
darna hungeren, ich vrüchte, de kennebacken wör-
den Ön dünne, mosten wol so lange ropen, dat Öm
dhie hals börste wo die Baalitsschen Propheten, iii.
Regum xviii236, und wörde dach nichts daruith. Se
spreken, ydt ys nicht van nöden, nu Myrakell tho
donde. Danck hebbet, myn lieven Heren, so ist uns
ock nicht van nöden yw gökelspyll, unse water synt
nicht bitter, Gade laff und danck, wo der kinder Is-
rael tho Maradt weren, bedarven yuwer hülpe nicht
dartho, wente alle creatur Gades ist gudt und nicht
van vorwerplick, dat mit dancksagunge entfangen
werdt, i. Timo., iiii. Capit. [3-5]. Ja, antweren se,
lath de Luterschen er leer und Evangelion ock mit
Myrakell und wunderteken bestedigen, als Christus
und die leeven Apostel gedaen hebben, so will wy ön
gelöven.
Danck hebbet Övermals, myn leven Heren, wol-
de gy, so yuwem beger nach geschein, dennoch ge-
löven Effen dat Evangelion und kein ander, welck
unser Her Jesus Christus sampt synen Apostelen
mit wunderwerken bekrefftiget hefft, werdt yuwer
hillichiet ricklick vorgedragen; wer dem gelövet, der
wert salich, wol ungelövich blifft, werdt verdompt.
Vorder gy noch Myrakel? dach ydt ys die Pharisei-
ssche ardt und natuyr, wo Christus, Mathei. am xii.
[38-42], Marci. viii. [11-12], Luce. xi. Cap. [29-32]
sprickt: |K6r| Düsse böse und Eebrekersche ardt
socht ein teken, und er werdt neen gegeven werden,
wen allene dat teken des Propheten Jonas.
236 lKön 18,25-28.

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